Ausgangswelle

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kallegerd
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Re: Ausgangswelle

Beitrag von kallegerd » Dienstag 29. Oktober 2024, 17:31

EDIT: Hatte die Bilder vertauscht!
CRF 300L Kettenspannung.jpg
Kette jeweils hochgedrückt, also Richtung Schwinge.

Kette locker gelassen, oberer Kettentrum stramm.
CRF 300L Kettenspannung_3.jpg
CRF 300L Kettenspannung_3.jpg (53.86 KiB) 503 mal betrachtet
Mir ist erst später aufgefallen, dass ich nicht "richtig" gemessen habe.
War aber ja egal, da ich die Kette einfach noch einigermaßen locker eingestellt habe, als die Schwinge hochgebunden war.

Jedenfalls bekommt man, sobald das Moped auf dem Seitenständer steht einen Wert raus, der dem aus dem Handbuch sehr nahe kommt.
Mein Motorrad (eher das meiner Freundin) ist 30mm tiefergelegt (Wilbers), sodass die Angabe eher mit der Angabe der "LD" am obersten Maß übereinstimmt, aber das passt so.
Gemessen habe ich so knapp über 50mm.

Aus Handbuch:
CRF 300L Kettenspannung_2.jpg

Ausgangswelle nach 8500 km. Leichter Verschleiß erkennbar. Hätte ich nicht genau hingesehen, wäre mir nichts aufgefallen.
Leichter Rost war zu sehen. Habe alles weggeschliffen und das neue JT-Ritzel mit Molykote GN-Paste eingesetzt.
Das Originalritzel hatte radial wirklich extrem viel Spiel.
Ich habe gerade mal bei KKbikes nachgefragt, ob die eins der Spezialritzel für die CRF haben.
CRF 300L Ausgangswelle nach 8500km.jpg
CRF 300L Ausgangswelle nach 8500km_2.jpg
Zuletzt geändert von kallegerd am Dienstag 29. Oktober 2024, 18:06, insgesamt 3-mal geändert.

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WorldEater
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Re: Ausgangswelle

Beitrag von WorldEater » Dienstag 29. Oktober 2024, 18:00

kallegerd, danke für die Fotos usw.
Die Welle will ich mir den Winter über auch noch anschauen... :?

Hurakihonda
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Re: Ausgangswelle

Beitrag von Hurakihonda » Dienstag 29. Oktober 2024, 19:42

Moin kallegerd, das erste bis ca. 23Tkm Original, das zweite bis
44Tkm JT. Beide hatten horizontales Spiel, und unter den Original
Ritzel war nichts eingefettet. Ich habe dann Molykote drauf gemacht.
In Kapitel 8 von diesen Thread kannst Du Bilder sehen, wie ich das JT
Ritzel befestigt habe. Es wurden auch die Härte der neuen Welle und
des Originals und JT Ritzels gemessen, ist alles dort beschrieben.
An bwm, das Ritzel hätte bei meiner Reise zumindest alle 6 Monate gewechselt
werden müssen, vielleicht sogar öfter. Kein Bock darauf, und verschweißt
wird von vorne, wie oft läßt sich das wieder trennen, und hält das überhaupt.
bei einer kleinen Naht, die sich wieder trennen läßt.
Die Maschine wird Ende November in Hamburg sein. Die Welle wird
dann nochmal gewechselt. Ob die Maschine dann zum Verkauf steht,
keine Ahnung. Wenn dann mit allen Anbauten wie Camel Tank-original und Hyperpro
Fahrwerk und vieles mehr.
Gruss Reiner

Michael1234
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Re: Ausgangswelle

Beitrag von Michael1234 » Dienstag 29. Oktober 2024, 20:07

@kallegerd
Danke für die Bilder

Gruß Michael
Man muss die Dinge auch mal so ignorieren, wie sie sind.

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Re: Ausgangswelle

Beitrag von Käpt'n Grog » Dienstag 29. Oktober 2024, 20:24

Die Kettenspannung auf dem Seitenständer zu messen halte ich für sehr ungenau.
Hat schon mal jemand auf Zentralständer gemessen und die Werte verglichen?
Habe kein Original Federbein mehr...

Grüsse!

kallegerd
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Re: Ausgangswelle

Beitrag von kallegerd » Dienstag 29. Oktober 2024, 20:38

Jedenfalls wird es nicht zu fest, wenn man es nach Handbuch einstellt, siehe weiter oben.

Bei KTM wird mit gerade aufgestelltem Motorrad gemessen.
"Offiziell" mit Ständer an der Schwinge, was letztlich das gleiche ist.
Auch hier kommts ja drauf an, wie man die Federvorspannung eingestellt hat, etc.

Hab das selbe Prozedere eben noch an der HQV 701 durchgeführt. Das Ergebnis war ähnlich.
Die Werksvorgabe war einen Tick lockerer, als ich es eingestellt hatte.

Die Hersteller gehen mir der Vorgabe eher Richtung "Nummer sicher" würd ich sagen

bwm
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Re: Ausgangswelle

Beitrag von bwm » Dienstag 29. Oktober 2024, 21:19

Da die kleine CRF keinen Hauptständer hat, ist der Wert des Kettenspiels für das Serienmotorrad auf dem Seitenständer angegeben. Das gilt auch für die 1.000L, da auch diese den Hauptständer nur als Option hatte. Bei der 1.100er weiß ichs nicht.
Hier der Auszug aus dem WHB der 250L
Screenshot_20241029_210922_Adobe Acrobat.jpg
Honda ermittelt das genau wie von Kalle beschrieben. Kette in maximal gespannter Position (also Ritzelachse, Schwingenachse und Radachse in einer Ebene) mit etwas Spiel einstellen, dann das Motorrad auf den Seitenständer stellen und das in dieser Position resultierende Spiel messen. Das ist weder maximal ein- noch maximal ausgefedert, sondern ein (halbwegs reproduzierbarer) Punkt dazwischen.
Wenn man aber etwas am Fahrwerk ändert und das Motorrad daher in Ruhe weiter ausgefedert steht, kann man nicht das gleiche Spiel einstellen, da die Kette ja von diesem Punkt (weiter ausgefedert als normal) beim einfedern bis zur Maximalspannung mehr nachgespannt wird, als vorher. Wenn man etwas am Fahrwerk ändert, sollte man sich die korrekte Kettenspannung selbst ermitteln mit der oben beschriebenen Methode. Für welchen Punkt ist dabei egal (Motorrad auf Seitenständer / Hinterrad entlastet / Motorrad mit Eigengewicht eingefedert, also ohne Ständer). Hauptsache, man reproduziert immer den gleichen Zustand beim messen.

Wingo
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Re: Ausgangswelle

Beitrag von Wingo » Dienstag 29. Oktober 2024, 22:42

Das Problem kenne ich noch von vor über 30Jahren an meiner MTX80. Habe mir jetzt schon ein Ritzelhalteblech besorgt und will noch festschmierstoff besorgen.
Wenn ich das 8000km Bild von kallehard sehe frage ich mich ob das Originalritzel mit Spiel nicht vielleicht doch besser ist wenn die Kettenlinie nicht perfekt in einer Linie ist?
Will da bestmöglich Vorsorge betreiben und hatte schon nach einem JT Ritzel gesucht, frage mich aber ob das wirklich besser ist wenn der starke Verschleiß von Reiner mit spielfreiem Ritzel entstanden ist…
Das AT Ritzel wäre mir auf jeden Fall das Geld wert falls es was gibt.
Habe mir da schon Gedanken gemacht, ob man nicht 2 Ritzel (beim äußeren Zähne entfernen) verschweißen kann mit Abstandhalter, beim Abstandhalter einen Teil frei lässt um geschraubt einen Halter einstecken zu können, der in die Rille der Welle passt. Axial dürfte die Belastung ja nicht sooo hoch sein? 2Streifen ca.15mm vielleicht?

kallegerd
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Re: Ausgangswelle

Beitrag von kallegerd » Mittwoch 30. Oktober 2024, 05:29

Wingo hat geschrieben:
Dienstag 29. Oktober 2024, 22:42
Wenn ich das 8000km Bild von kallehard sehe frage ich mich ob das Originalritzel mit Spiel nicht vielleicht doch besser ist wenn die Kettenlinie nicht perfekt in einer Linie ist?
Will da bestmöglich Vorsorge betreiben und hatte schon nach einem JT Ritzel gesucht, frage mich aber ob das wirklich besser ist wenn der starke Verschleiß von Reiner mit spielfreiem Ritzel entstanden ist…
Das AT Ritzel wäre mir auf jeden Fall das Geld wert falls es was gibt.
Habe mir da schon Gedanken gemacht, ob man nicht 2 Ritzel (beim äußeren Zähne entfernen) verschweißen kann mit Abstandhalter, beim Abstandhalter einen Teil frei lässt um geschraubt einen Halter einstecken zu können, der in die Rille der Welle passt. Axial dürfte die Belastung ja nicht sooo hoch sein? 2Streifen ca.15mm vielleicht?
Was meinst Du damit? Ich sehe hinten in der Ecke einen kleinen Grat stehen. Gefahren wurde bis dato mit dem Originalritzel, was scheibar nicht vor Verschleiß schützt.
Festverschraubte Ritzel (wie KTM und viele andere) haben ja jetzt nicht mehr Probleme, als wie sie hier bei der Honda sehen. Meine alte Suzuki DR650 hat übrigens die gleiche Ritzelsicherung wie die CRF300L, von Verschleiß keine Spur.

Reiner hatte sowohl ein Originalritzel, als auch ein JT-Ritzel gefahren (so meine ich, falls ich nicht wieder verwirrt bin.
Der Exitus kam so oder so.

@Tobi hat auch original und JT gefahren und konnte wohl keinen Unterschied im Verschleiß feststellen.

Was ist also das Beste? Ich weiß es nicht, aber die Ritzeldiskussion wurde wohl auch so in diversen anderen Foren zu anderen Modellen geführt, letztlich konnte aber keine eindeutige Kausalität zwischen Original- und Zubehörritzel und Härte der Ritzel zur Welle hergestellt werden.

Auch die immer wiederkehrende Aussage, dass die Ritzel in dieser Welle-Nabe-Verbindung ein "Verschleißartikel" seien, halte ich für Unsinn.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Passverzahnung

"Weil die Verbindung nicht statisch bestimmt ist, wird eine hohe Fertigungsgenauigkeit verlangt, damit möglichst alle Flanken (bei kleiner elastischen Verformung) an der Übertragung beteiligt sind."

Aus meiner Sicht ist die logische Schlussfolgerung: So wenig Spiel wie möglich. Gerade radial macht Spiel keinen Sinn was soll das bringen? Dass die Zahnflanke des Ritzels ständig auf die Zahnflanke der Welle klopft, wenn man beispielsweise über Schotter fährt, oder eben bei jedem Lastwechsel?
Radiales Spiel bedingt, bei der Ritzelbefestigung mit axialem Spiel, die Möglichkeit zum Taumeln, was mancherorten auch als "Ausgleich für nicht ideale Kettenflucht" gesehen wird. Ich halte das für weit weg von der Wahrheit. -Falls- ein Ritzel mit Spiel eine schiefe Kette ausgleichen -soll-, so würde das bedeuten: Das Ritzel steht, soweit es das Spiel erlaubt, schräg auf der Verzahnung. Somit überträgt nur ein winziger Teil des Ritzel die gesamte Kraft (stimmt nicht ganz, da sich durch Krafteinwirkung das Ritzel wieder etwas geradezieht). Man erreicht also eine Kerbwirkung außen oder innen an der Wellenverzahnung. Diese wird sich immer weiter fortsetzen, bis Ritzel und Welle sich "eingeschliffen" haben. Schlimmsterweise soweit, dass die gehärtete Schicht der Welle aufgebracht ist. Dazu kommt dann noch, dass eine Kette nicht rund läuft, sondern aufgrund der Glieder immer etwas "eckig". Das verschlimmert das Taumeln dann noch zusätzlich.

Wenn kein Spiel vorhanden ist, geht' eben mehr auf Kette und Getriebezahnräder. Ersteres verschleißt zumindest sowieso und die Getriebe scheinen ja unauffällig zu sein.

Warum das Hondaritzel mehr Spiel hat, als ein JT? Keine Ahnung.
Vielleicht wird kostensparender hergestellt und mit größeren Toleranzen, oder es hat einen technischen Grund.
Wer fragt mal bei Honda nach? ;)

Mir ist aber wie gesagt Rost auf allen Zahnflanken in Kraftrichtung aufgefallen, welchen ich weggeschliffen habe (siehe Bild).
Auch das JT-Ritzel war nach ca. 1 Woche schon an den entsprechenden Stellen rostig. Habe es deswegen mit massig Molykote GN nach der Reinigung wieder eingebaut.
Ich denke, dass diese Korrosion maßgeblich für die Zerstörung der Welle ist.
Die Wellen an meinen Suzuki DR600/650 sahen nie so rostig aus und da hab ich nie irgendwelche Spezialpasten draufgeschmiert, sondern maximal etwas Universalfett.

Auch bei allen anderen Fällen im Netz sahen die Wellen immer wild rostig sus.

Weitere Alternativritzel:
https://www.esjot.com/de/kettenrad-ritz ... abs/573140

Bei der DR650SE hatte ich mal ein ESJOT-Ritzel (Made in Germanien) mit einem von JT verglichen und bin bei JT geblieben: Weniger Spiel und besser verarbeitet.
Vielleicht möchte ja jemand trotzdem mal eins bestellen...

Oder:
AFAM
https://shop.krueger-motoparts.com/moto ... 320-14-520

Dein Kontruktionsvorschlag ist 1:1 das, was kk-bikes hat patentieren lassen und ist meiner Meinung nach das beste, was man machen kann.
100% der Verzahnungsfläche werden so genutzt.

---

Ein Thema wird hier nie erwähnt:
Die CRF300L hat KEINEN Ruckdämpfer im Hinterrad, im Gegensatz zu vielen der anderen Modelle (z.B.: XT600, DR650, BMW F650GS, KTM690)...

---

Noch ein Punkt:
Die Teilenummer der Welle hat sich geändert von 2021 zu 2023!

2021
23221KZZ901, 221,40 Pfund
(Preis bei Bikerbits €18.85. Hier wird über die Modellsuche auch NUR diese Teilenummer angezeigt. In der Beschreibung wird verwiesen auf "CBR300R(E)-R1")

2023
23221K0ADB0, 276,23 Pfund

Edit Nr. 7165235:
2023 wurde wohl auch die komplette Baugruppe umbenannt und viele der Teilenummern unterscheiden sich zum 21er-Modell.
Der Grund wird wohl sein: Man möchte die Kunden durch noch höhere Preise mehr vergewaltigen, als sowieso schon.

Wingo
Beiträge: 9
Registriert: Sonntag 15. September 2024, 14:59
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Re: Ausgangswelle

Beitrag von Wingo » Mittwoch 30. Oktober 2024, 17:49

Jo, hast natürlich völlig recht was deine Argumente für spielfrei angeht. War gestern Abend eine übereilte Schlussfolgerung. Ich denke ich werde auch auf JT Ritzel wechseln, und entsprechendes Schmiermittel verwenden. Und den Schräglauf sollte die Kette besser ausgleichen können.
„meine“ Überlegung war natürlich genau auf das KK Ritzel bezogen und wie man es mit einfachen Mitten nachbauen könnte.
Wie präzise das würde sei mal dahingestellt, aber wenn liessen sich die Ritzel natürlich am besten bei noch verschleissfreier Welle ausrichten.
Wenn du mit denen in Kontakt stehst und es nix gibt könntest du ja trotzdem einfach mal fragen ab welcher Stückzahl sie sich eine bezahlbare Kleinserie vorstellen könnten?
Werde zunächst das Mögliche machen und hoffen, dass sich der Verschleiß wie bei dir in Grenzen hält!

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