250 oder 300 - lohnt der Umstieg?

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Micha
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Re: 250 oder 300 - lohnt der Umstieg?

Beitrag von Micha » Dienstag 6. August 2024, 18:20

Was das Fahrwerk (Serienzustand) angeht, glaube ich auch nicht, dass sich 250 und 300 etwas nehmen. Letztlich sind beide sehr weich und für ernsthaftes Gelände muss man da Geld investieren, andererseits habe ich seit meiner ersten CRF (das waren jetzt schon ein paar) immer nur das Serienfahrwerk gehabt. Für Straße und das, was ich unter Endurowandern verstehe, reicht mir das und ist sogar ganz komfortabel.

Meine Bedenken betreffen tatsächlich die Euro5-Abstimmung der 300L. Heiß und Mager als Stichpunkt. Steph Jeavons ist mit der 250L durch alle Kontinente 120.000 km gefahren. Wie lange hält ein so auf "Null Emission" gezüchteter 300er und sind mir zwei PS on top das (und 1500 Euro, die ich drauf legen müsste) wert? Die Probleme mit Magerlauf und Hitze sowie dem "5k Rattle" sind ja nicht nur in ihrem Bericht Thema.

Was jetzt Leistung angeht, z.B. beim Überholen: eine 250er wird da immer anders zu fahren sein als ein Mopped mit mehr Hubraum. Sprich, Drehzahl ist das Zauberwort. Da habe ich nie (!) etwas zu meckern gehabt, denn entweder die Situation erlaubt das Überholen mit der CRF, oder ich lasse es. Wo ich die 250er echt doof finde, ist tatsächlich bergauf. Entweder jaulst Du mit höchsten Drehzahlen den Berg raus oder Du guckst zu, wie die Kleine immer langsamer wird.

Wart ihr mal im Sauerland zum Panoramapark hoch? Das ist die Strecke hier:
panorama.JPG
Solche Strecken machen mit der CRF echt Spaß, aber genau da fehlt es eben bergauf an Durchzug. Da könnte ich ein Löffelchen Hubraum gut brauchen.
Viele Grüße,

Micha

Nie schrauben Sie die Füller Heizkörper Motor
zu vermeiden, Hitze Sonnenbrand.
(Auszug Bedienungsanleitung Beta Rev 250 4T)

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Re: 250 oder 300 - lohnt der Umstieg?

Beitrag von LaLü » Dienstag 6. August 2024, 19:41

Also für die Weltreise (wieviel Promille der hier schreibenden Menschen reisen um die Welt?) würde ich die 250er aus verschiedenen Gründen auch vorziehen, evtl. sogar die MD38.

Für ganz extrem langsame, trialartige Passagen finde ich die MD44 besser, als die 300er, wobei die das auch kann.

Ansonsten fallen mir keine Gründe ein 🤷🏻‍♂️

Zum Thema Magerlauf und Hitzeentwicklung, schon meine 13er Husqvarna Terra lief dank Euro 2 total bescheiden und hatte eine extreme Hitzeentwicklung, dass Du im Sommer Spiegelei aufm Krümmer braten konntest. Dem bescheiden Magerlauf hat man mit einem Werksupdate der ECU Abhilfe geschaffen, die Abwärme vom Krümmer und ESD blieb gleich.

Selbst meine alte Vergaser Euro 0 DR 650 SE hat so einige Hosenbeine und Packriemen auf dem Gewissen, denn auch da war die Auspuffhitze nicht zu unterschätzen.

Ich denke, die meisten sind einfach von der kultivierten 250er verwöhnt und haben vergessen, dass es auch anders sein kann.

Das ist ein Honda Motor, der wird schon halten (Ausnahmen bestätigen die Regel ☝🏻), da mache ich mir keine großen Sorgen.

5k Rattle? Ja, bemerke ich jetzt im Sommer plötzlich auch (war vorher nicht da, bilde ich mir ein), aber nur, wenn das Moped im Stadtverkehr so richtig heiß gefahren wurde, kurze Strecke auf der Landstr. und das Geräusch ist weg (was es denn auch immer sein mag 🤷🏻‍♂️).

Ruckeln oder ruppiges Ansprechverhalten? Ja, wenn man den Vergleich zur 250er zieht. Wenn ich das z.B. mit einer WR 400 vergleiche, dann läuft die 300er seidenweich, kommt also immer auf die Vergleichsgröße an.

Durchzug am Berg? Jo 👍🏻 da stinkt die 250er deutlich gegen die 300er ab...

Aber letztendlich muss es doch wie immer jeder Mensch selbst wissen, was er möchte 😉
Zuletzt geändert von LaLü am Dienstag 6. August 2024, 21:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: 250 oder 300 - lohnt der Umstieg?

Beitrag von crf4fun » Dienstag 6. August 2024, 20:03

Ein großer Pluspunkt, das ABS der 300 wurde vergessen! Etwas flotter Downhill das macht schon einen Unterschied und auf der Strasse sowieso 8-). Ich bin nur kurz mit einer 250iger gefahren, sehr leise das würde ich mir bei der 300 auch wünsche. Hitzeentwicklung kann ich nicht beurteilen, ich denke das Honda in der Lage ist den Kühler richtig zu dimensionieren. Die weniger Leistung bzw Drehmoment spürt man aber deutlich, ausserdem passt aus meiner Sicht die Getriebeabstimmung sowohl im Gelände als auch Strasse besser.

Auf meiner 300L hab ich jetzt seit April 21, 38.000 km ohne Probleme abgespult, ich kann sie nur empfehlen. Wenn ich eine 250iger hätte würde ich wahrscheinlich auch nicht umsteigen.
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Re: 250 oder 300 - lohnt der Umstieg?

Beitrag von bwm » Dienstag 6. August 2024, 20:57

Das mit mager und heiß ist auch so eine Sache, über die viel mehr Panik verbreitet wird, als angemessen wäre.

Da ich inzwischen einen MX-5 habe, hab ich mich mal damit beschäftigt: Mazda baut inzwischen skyactive X Motoren, die im Sparbetrieb mit Lambda 2-3 fahren (also 2-3 facher Luftüberschuss). Die sind dennoch als sehr langlebig bekannt.
Mir ist bewusst, dass die Motoren anders funktionieren, als der in der 300er. Ich will nur darauf hinaus, dass man auch ein hohes Lambda und die damit einhergehenden Temperaturen in der Entwicklung in den Griff bekommen kann, so man denn will. Langlebigkeit sollte dsher kein großes Problem sein. Unsere km Könige @Tobi und Sylvia haben glaube ich noch nicht allzu viele km drauf (und inzwischen wohl auch ein anderes Mapping?), aber ich bin mir sicher, dass der 300er Motor ähnlich haltbar sein wird, wie der der 250er

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Re: 250 oder 300 - lohnt der Umstieg?

Beitrag von BjörnCRF » Mittwoch 7. August 2024, 15:39

Moin Micha,

hab mit der Entscheidung auch lange gehadert, aber auf der 2023er Balkantour konnte ich immer wieder merken, wie mehr Drehmoment und kürzere Übersetzung einem das Leben erleichtert. Wo ich im ersten mit jaulendem Motor die Steilpassagen hoch bin, fuhr die 300er bequem im zweiten. Nur die Lücke zwischen dem fünften und sechsten Gang nerft, ist aber mit K&N Luftfilter besser geworden.

Rest hab ich hier aufgeschrieben: https://mrtransalp.blogspot.com/2024/02 ... y-der.html

LG,

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Re: 250 oder 300 - lohnt der Umstieg?

Beitrag von C21 » Mittwoch 7. August 2024, 22:49

crf4fun hat geschrieben:
Dienstag 6. August 2024, 20:03
Ein großer Pluspunkt, das ABS der 300 wurde vergessen! Etwas flotter Downhill das macht schon einen Unterschied und auf der Strasse sowieso 8-).
Verstehe ich nicht.....die 250er besitzt ebenfalls ein ABS....seit 2017.... ;)
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Re: 250 oder 300 - lohnt der Umstieg?

Beitrag von crf4fun » Donnerstag 8. August 2024, 12:14

Verstehe ich nicht.....die 250er besitzt ebenfalls ein ABS....seit 2017.... ;)
[/quote]

ich hoffe das fördert das Verständnis ..,.
da bin ich offenbar mit einem älteren Modell gefahren, sorry das ich kein "250ger Historiker" bin. 8-) ... als ich 2021 in das Theme eingestiegen bin, gab es auch keine neuen 1/4L-CRFs mehr und die gebrauchten waren Sauteuer und hatten dieses Feature nicht.
Zuletzt geändert von crf4fun am Donnerstag 8. August 2024, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 250 oder 300 - lohnt der Umstieg?

Beitrag von Tobi » Donnerstag 8. August 2024, 13:26

Letztendlich sind es beides hervorragende Mopeds. Ob die 300 tatsächlich so verlässlich wie die 250 ist, muss sich allerdings erst noch zeigen.

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Re: 250 oder 300 - lohnt der Umstieg?

Beitrag von cyboli » Donnerstag 8. August 2024, 16:46

Noraly (Itchy Boots https://youtube.com/@itchyboots?si=oszZJtUoagubhHAb)
fährt schon lange mit der 300Rally durch die Welt, meistens Off-Pavement und Gelände. Das ist ein Hardecoretest, diese Belastung der kleinen Honda werden wir Forenschreiber sehr wahrscheinlich nie erreichen. Bis jetzt hat die 300er sich sehr gut bewährt.

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Re: 250 oder 300 - lohnt der Umstieg?

Beitrag von Tobi » Donnerstag 8. August 2024, 17:13

Sie hattet eine komplette Motorrevision bei ~60000km. Vermutlich selbst verschuldet - aber falls nicht, ist das keine besondere Kilometerleistung. Außerdem habe ich auch schon von einigen Leuten seltsame Geschichten über Motorprobleme gehört, die ich zumindest von der 250 so nicht kenne.
Wir werden also erst einmal abwarten müssen, wie weit unsere ohne Probleme laufen werden...

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