Ölverdünnung durch Kraftstoff

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Steve
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Ölverdünnung durch Kraftstoff

Beitrag von Steve » Montag 27. April 2020, 08:39

Vor kurzem hab ich bemerkt, dass der Öleinfülldeckel stark nach Benzin gerochen hat.
Bei einem Vergaser hätte mich das nicht so gewundert aber bei einer Einspritze dann doch ein wenig....
Das ich mit meinem Händler unzufrieden bin hab ich bereits in einer anderen Rubrik angedeutet.
Nur am Rande noch damit das sinn ergibt, bei der MD44 ist doch die Vorgabe 10W30 und bei meiner ersten CRF
wurde beim 1000er Ölwechsel 10W40 eingefüllt ohne mich zu fragen ob ich das will und ich frage mich wie der Händler eine Garantieleisung vom Werk bekommen würde bei einem Schaden wenn es zur Ölanalyse käme.
Bei meiner zweiten habe ich dann ausdrücklich danach verlangt, weil aber das Vertrauen shon weg war und ich jetzt den Benzingeruch festgestell hatte habe ich eine Analyse machen lassen.
Da mein Öl wirklich mit Benzin verdünnt war lässt sich die Wiskosität nur vermuten, war aber das richtige.
Mein Öl ist zu 2,5% nach ca. 2800km mit Benzin verdünnt und das ist nicht gut. Ein wechsel war hier angebracht.
KTM hattte damit etliche Motorschäen die ebenfalls durch Ölverdünnung zustande kamen. Da lag der wert bei 5%.
Ich vermute das ich das selbst verursacht habe.
Ich denke das im Kaltstart die Anreicherung so groß ist das viel Kraftstoff nicht verbrannt wird und in kombination wie ich das gemacht habe zu dieser Verdünnung führt.
Ich hab die immer warm laufen lassen bevor ich losgetigert bin und das war vermutlich mein Fehler.
Ich mach das jetzt nicht mehr fahr wieder ähnlich viel km und lasse dann erneut eine Analyse machen.
Bin selbst schon gespannt was dabei raus kommt.
Ja......ich lerne gerade viel dazu ;)

xralfx
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Re: Ölverdünnung durch Kraftstoff

Beitrag von xralfx » Montag 27. April 2020, 10:37

Hallo,
ich lasse seit 40 Jahre meine Mopeds warmlaufen (bis Helm, Handschuhe und Jacke sitzt), hatte noch nie Probleme auch nicht mit der KTM.
Kann natürlich sein das ich einfach nur Glück hatte.
Habe allerdings mein Öl auch noch nie in einem Labor testen lassen.
Ist aber gut das zu wissen.
Bin mal auf deine Nachkontrolle gespannt.

Gruss Ralf

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Steve
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Re: Ölverdünnung durch Kraftstoff

Beitrag von Steve » Montag 27. April 2020, 11:02

xralfx, genau so hab ich das auch gemacht.
Motor an, in die Klamotten rein und los.

Ich schau mal nach dem Video wo ich das mit der KTM aufgeschnappt habe.

Ob und wie schädlich 5% Verdünnung bei der CRF eine Rolle spielen kann ich nicht sagen...will ich auch nicht testen :D
Ich schätze auch mal wenn jemand 10W40 benutzt ist 5% weniger schädlich als bei 10W30.

Wenn ich wüsste wie man hier Bilder rein bekommt würde ich gerne den Prüfbericht hier mal reinsetzen.
Ist für mich trotz Jahre langer Schraubererfahung auch das erste mal das ich so etwas zu sehen bekommen habe.

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Micha
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Re: Ölverdünnung durch Kraftstoff

Beitrag von Micha » Montag 27. April 2020, 16:00

Generell sind die Zeiten, wo man Motoren warmlaufen lassen musste, damit sie Gas annehmen, seit sicher 50 Jahren vorbei, erst recht bei Einspritzern. Davon wirst Du auch nichts in der Bedienungsanleitung finden. Du verlängerst (nicht verkürzt) damit die Zeit, in der die Einspritzanlage das Gemisch anfetten muss.

Mir hat man auch 10W40 einfüllen wollen, wäre jetzt nicht schlimm gewesen, aber ich wollte eben 10W30 haben, das ich seitdem auch bei den selbstgemachten Wechseln verwende.

Aber eine Ölanalyse...ganz ehrlich, das halte ich für unnötig. Selbst wenn etwas Benzin drin ist, zeigt das nur, dass der Motor selten Betriebstemperatur erreicht. Lösung: Motorrad warmfahren. Das ist sinnvoller, billiger und im Gegensatz zur Analyse beseitigtb es schlagartig Dein Problem.
Viele Grüße,

Micha

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Re: Ölverdünnung durch Kraftstoff

Beitrag von Steve » Montag 27. April 2020, 16:21

Micha, die Analyse wollte ich machen um festzustellen ob der Hondabetrieb mit etwas einfüllt
was ich nicht wollte, das ich dann noch feststelle das es nach Sprit duftet war eigentlich ungeschickt aber am Ende doch aufschlussreich.
Da ich aus der Branche bin wäre ich dem Händler auf die Füße gestiegn wenn er mich beschissen hätte. Ist letztlich Betrug wenn er mich etwas anderes berechnet als er macht, nichts anderes wäre das gewesen. Solche Werkstätten machen einem rechtschaffenden nur das Leben schwer. Was ich manchmal mit Kundschaften für Gespräche führen muss wo einem das Misstrauen entgegenschlägt und irrtümliche Meinung durch genau solche Werkstätten vorherrscht, am Ende wieder gerade biegen muss.....
Mal davon abgesehen ich bin PKW nicht Motorrad aber wir sind eine Zunft und ich mag keine Nestbeschmutzer....
Was das Öl angeht, ist es heute eher so das Ölsorten für die Einhaltung der Abgasnormen gewählt wird.
Letztlich wäre das 10W40 eigentlich das bessere Öl aber während der Garantiezeit sollte das drin sein was vorgegeben ist.
VW schaut da z.B. ganz genau drauf.....

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Re: Ölverdünnung durch Kraftstoff

Beitrag von xralfx » Montag 27. April 2020, 16:29

Hallo,
ich glaube es nicht, mir wurde auch 10W40 eingefüllt!

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Re: Ölverdünnung durch Kraftstoff

Beitrag von Steve » Montag 27. April 2020, 16:35

Danke Micha für den Hinweis mit den Bildern....
wenn ich jetzt alles richtig gemacht habe sollte mit diesem Text der Laborbericht zu sehen sein.
Ich zitter schon ob ich das hin bekommen habe..... :lol:
Dateianhänge
Ölprüfung.JPG

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Re: Ölverdünnung durch Kraftstoff

Beitrag von Mago » Montag 27. April 2020, 19:43

So was habe ich auch noch nie gesehen, aber gut zu wissen, das das geht!
Ich finde gut, das du die Skepsis in der eigenen Branche hast.
Ich kenne das auch.
Einerseits Habe Verständnis, andererseits weiß ich, wo geschummelt wird.
Bei Werkstätten hat mich das leider schon oft dazu bewogen, lieber etwas selbst zu machen, statt den Fachmann ran zu lassen.
Seid dem ich einen Meister habe, verstehe ich auch den Ärger mit schwarzen Schafen in der eigenen Branche.
Gruß Mago

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Re: Ölverdünnung durch Kraftstoff

Beitrag von Steve » Montag 27. April 2020, 20:33

Hallo Mago,
da reichen ein paar wenige schwarze Schafe aus.
Bei mir hat sich das mit dem ersten Hondahändler auch hochgeschaukelt. Hab noch aus mitgefühl alle Augen zu gedrückt
aber irgend wann merkst halt doch das es kein Versehen war sondern Unvermögen.
Ist gut wenn du jemanden gefunden hast mit dem das klappt.

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Re: Ölverdünnung durch Kraftstoff

Beitrag von Micha » Dienstag 28. April 2020, 20:34

Na ja, ich bin zur 1000er Inspektion hin wegen der Garantie.
Ansonsten habe ich selbst das Öl bei 500 und 4000 km gewechselt, das kostet mich jedes Mal einen Zwanni oder weniger. Bremsflüssigkeit habe ich auf DOT 5.1 umgestellt, Luftfilter selbst erneuert. Ich arbeite genug an Hondas, um nicht zum Händler zu müssen, erst recht bei einem kleinen Einzylinder. Nicht weil ich ihm misstraue, sondern weil ich es selber kann.

Die CRF fährt in Ländern herum, in denen Du besser nicht nach Ölqualitäten fragst.

Ich habe auch 10W30 haben wollen, aber 10W40 übertrifft dessen Anforderungen und wäre, wenn vom Händler eingefüllt, sicher auch kein Problem gewesen. Und auch der Händler hat nix davon, beide Öle kosten das Gleiche.
Viele Grüße,

Micha

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