Städi hat geschrieben: ↑Sonntag 11. Mai 2025, 19:06
Dachte eher es sei umgekehrt
Das Federbein kommt zu schnell hoch und das man die Zugstufe härter einstellen sollte damit es länger unten bleibt :O
wie gehabt: ich hab da nur mein persönliches Verständnis als Maschinenbauer, ich habe aber von Fahrwerken wenig Ahnung. Mein Verständnis ist: Die Bewegung, die durch das Rad gemacht werden muss, ist durch den Untergrund vorgegeben. Die einzige Möglichkeit, die du hast, das zu beeinflussen, ist, wie "neutral" der Rest des Rahmens des Rahmens bleibt. Also die beiden theoretischen Extreme wären: Dämpfung komplett zu: das Federbein macht gar nichts von der Arbeit, sondern der Rahmen folgt exakt jeder Bodenwelle. Dämpfung komplett auf (also wirklich widerstandsfreies ein- und ausfedern) bedeutet, dass die Federbeine extrem schnell arbeiten und der Rahmen damit eher neutral bleibt. Die Bodenwelle wird komplett vom Fahrwerk aufgenommen, der Rahmen fährt stur geradeaus. Probleme bekommst du damit aber, wenn der Untergrund eine Lageänderung des Motorrades erfordert (zum Beispiel, wenn man nicht nur über eine 10cm Bodenwelle fährt, sondern einen 2m Hügel hinauf möchte). Das Motorrad würde dann quasi mit horizontalem Rahmen widerstandsfrei einfedern bis auf Block und dann auf einmal den Rahmen rum zwingen. Das wäre extrem unharmonisch. Was man sucht ist der ideale Kompromiss zwischen Fahrwerk steckt "Schläge" weg und Motorrad fühlt sich trotzdem noch natürlich über größere Hindernisse an.
Wenn dein Hinterrad den Kontakt verliert und du nicht gesprungen bist, gibt es dafür 2 mögliche Ursachen. Entweder die Ausfederbewegung (Zugstufe) deines Federbeins arbeitet so langsam, dass das Rad sich aufgrund der Massenträgheit des Motorrades schneller nach vorne bewegt, als es aufgrund der Federkraft ausfedert. Dann müsstest du die Zugstufe weicher machen.
Oder aber es verliert den Kontakt, weil der Rahmen durch vorherige Bodenbeschaffenheit in Aufwärtsbewegung ist. Das wäre z.B. dann der Fall, wenn du über einen kleinen Buckel fährst und deine Druckstufe ist extrem hart. Dann wird dein Rahmen durch den Buckel nach oben beschleunigt und zieht dein Hinterrad quasi am höchsten Punkt des Buckels mit nach oben. Das müsste sich dann wie ein austretendes Pferd anfühlen.
LagerfeuerTom hat geschrieben: ↑Montag 12. Mai 2025, 01:39
Es empfiehlt sich immer nur eins zu verstellen und dann nochmal zu fahren. Also mach mal die Highspeed-Druckstufe weicher und fahr nochmal in Urlaub.
Das ist aber auf alle Fälle zu empfehlen. Immer nur einzelne Änderungen machen und dann ausprobieren. Am Besten wäre, wenn du in deiner Nähe eine Stelle hast, an der du reproduzierbar den Bodenkontakt verlierst und dann fährst, verstellst, fährst, verstellst, fährst, verstellst bis du halt glücklich bist

Dabei idealerweise erstmal z.B. die Zugstufe um 5 clicks auf drehen (damit du den Unterschied "übertrieben" merkst, also fühlst, in welche Richtung die Veränderung gerade wirkt) und ne Runde fahren, dann die Zugstufe wieder 5 clicks zu (also in den ursprünglichen Zustand bringen) und dann die Druckstufe (Highspeed) 5 clicks aufdrehen und nochmal probieren. Dann solltest du ein Gefühl dafür haben, welche Veränderung was bewirkt und dich dann nach und nach an das gewünschte Fahrverhalten rantasten
Ich hoffe aber noch darauf, dass jemand mit mehr Fahrwerks-Erfahrung sich hier noch meldet und bessere Tipps gibt