Federweg ab Werk

Rahmen, Schwinge, Gabel und Federbein
sdCRF
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Re: Federweg ab Werk

Beitrag von sdCRF » Dienstag 8. Dezember 2020, 20:36

bwm hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 07:43
...
Ok, werde mich da nochmal einlesen. Ich denke um bestimmen zu können, ob das höherwertige/teurere Material für einen selbst notwendig ist muss man eben mal Schauen, ob das Gerät ab Werk den eigenen Bedürfnissen entspricht, was wohl eine gewisse Fahrerfahrung erfordert.

Besitze zwar einen Drehmomentschlüssel aber habe keine Garage und wüsste auch sonst nicht, wie ich eigenständig die etwas forderenden Umbauten bewerkstelligen sollte (weiß nicht, ob z.b. der Einbau einer neuen Feder dazu zählt, müsste mich mal einlesen), also würde das alles im Zweifel über eine (Honda-)Werkstatt laufen.
LaLü hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 11:26

Aber zurück zum Ausgangsthema :mrgreen: Hast Du eine CRF und möchtest etwas verändern? Ist das hier Teil einer Kaufberatung? Was ist Hintergrund Deiner Fragestellung?
Eine CRF besitze ich (noch) nicht, habe allerdings vor bis zum Anfang der Saison 2021 eine 250l oder 300l holen, da zurzeit keine andere Maschine in der Lage ist meine Wünsche bezüglich dieser Sorte Motorrad zu erfüllen... oder zumindest konnte ich ein solches Gefährt bisher noch nicht entdecken.

Kann das Ganze gerne auch genauer Ausführen, aber in diesem spezifischen Punkt ist es mein Ziel herauszufinden, ob das Motorrad, welches wahrscheinlich mit dem Durchschnittsjapaner im Sinn entwickelt und entsprechend nicht für einen Oger wie mich ausgelegt ist, durch Modifikationen an meine Gegebenheiten angepasst werden kann.

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Re: Federweg ab Werk

Beitrag von LaLü » Dienstag 8. Dezember 2020, 20:59

Moin,

streiche Durchschnittsjapaner, setze Durchschnittsthai dann passt das.

Ansonsten gebe ich Dir Recht, aktuell ist das Teil ziemlich konkurenzlos, was die Auslegung "Alltagsenduro" angeht, mit der man jeden Tag aber auch im Gemüse fahren kann.

Die nächste Alternative wiegt gleich wenig, hat knapp 3 x soviel Leistung, kostet aber auch doppelt soviel wie eine CRF, ist aber dafür nicht so haltbar. Solange die man bei diesem Modell die Probleme ab Werk bekommt, ist das bei dem Preis keine Alternative für mich. Soviel Zubehör kann ich für die CRF gar nicht kaufen, dass ich auf den Preis komme.

Alles Andere ist entweder zu schwer oder zu wenig Enduro.

Nicht zu vergessen, vor ein paar Jahren war im Endurobereich, wenn man auch wirklich mal ins Unbefestigte wollte, 27 PS durchaus eine angemessene Leistung, siehe DR 350, etc. Die CRF ist nicht so weit von der seeligen DR entfernt.

sdCRF
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Re: Federweg ab Werk

Beitrag von sdCRF » Dienstag 8. Dezember 2020, 21:32

LaLü hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 20:59
...
Du triffst den Nagel auf den Kopf.

Alternativen sind echt few and far inbetween. Hab auch keine Lust durch halb Deutschland zu fahren um mir dann ein Motorrad anzuschauen, was fast so alt ist wie ich (mit entsprechend aktueller "Technologie") und im brauchbaren Zustand so viel, oder mehr, kostet wie ne CRF frisch vom Fließband.

Hatte sogar mit dem Gedanken gespielt mir eine beliebige Crosser zu kaufen und diese dann in einen Zulassungsfreudigen Zustand umbauen zu lassen... allerdings hat mich der horrende Preis für eine solche Aktion sowie die meist grotesken Wartungsintervalle dieser Dinger davon abgehalten.
Also das man da während der Fahrt keinen Ölwechsel durchführen muss is noch alles...

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Re: Federweg ab Werk

Beitrag von bwm » Mittwoch 9. Dezember 2020, 07:58

Es ist nicht egal, wo du misst, da die Schwinge sich nun einmal auf einer Kreisbahn bewegt. Der Leitfaden ist als erster Einstieg gut aber für Sportenduros. Die kleine CRF ist ganz sicher keine Sportenduro. Sportenduros haben bequem mal 100mm mehr Federweg hinten. Daher sind die absoluten Angaben dort nicht so wirklich brauchbar.

Warum der Dämpfer noch mehr unterdämpft ist: weil der Dämpfer nicht den "Einschlag" abfängt. Das macht die Feder. Der Dämpfer sorgt dafür, dass die innere Bewegung des Fahrwerks wieder aufhört, also das Mopped nicht ewig nachschwingt. Und bei einer stärkeren Feder ist da auch mehr Kraft hinter der Nachschwingerei, die abgedämpft werden muss.

Inwiefern man der Werksangabe Federweg vertrauen kann weiß ich nicht. Wenn die stimmt kann man das nehmen, ja. Da hast du Recht. Genau genug sollte sie allemal sein. Sollte man trotzdem von der Mutter halbwegs gerade nach oben messen.

Warum "Perlen vor die Säue": es stimmt, dass du mit der Vorspannung den Durchhang einstellst. Aber die CRF ist in dem Gewichtsbereich, um den es geht nicht mehr einstellbar. Ich denke als Bauchgefühl zwischen 50 und 70kg Fahrergewicht kann man das einstellen. Alles darüber ist dann einfach nur "voll vorgespannt".
Wenn man es "richtig" macht stellt man mit der Vorspannung den statischen Durchhang ein (Gewicht des fahrfertigen Motorrads), mit der Federrate den dynamischen (Gewicht von Fahrer + Sozius) und mit der Dämpfungseinstellung dann das "Fahrgefühl" aber schon bei der Federrate wird halt immer ein größerer Umbau fällig.

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Re: Federweg ab Werk

Beitrag von rallyMichl » Mittwoch 9. Dezember 2020, 10:15

Bei der Rally Frage ich mich schon, wieso das Motorrad mit dem Dämpfer eine Zulassung erhält. In welligen Kurven auf der Landstraße kommt da Unruhe in das Motorrad, dass es schon unangenehm wird.

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Re: Federweg ab Werk

Beitrag von LaLü » Mittwoch 9. Dezember 2020, 11:34

sdCRF hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 21:32
...
Hatte sogar mit dem Gedanken gespielt mir eine beliebige Crosser zu kaufen und diese dann in einen Zulassungsfreudigen Zustand umbauen zu lassen... allerdings hat mich der horrende Preis für eine solche Aktion sowie die meist grotesken Wartungsintervalle dieser Dinger davon abgehalten.
Also das man da während der Fahrt keinen Ölwechsel durchführen muss is noch alles...
Moin,

da muss man natürlich wissen was man will und was das entsprechende Moped bietet.

Wenn Dein Interesse jedoch in diese Richtung tendiert und Dich lediglich der Wartungsaufwand davon abhält, dann denke ich das die 250er CRF nicht das richtige Motorrad für Dich ist.

B.t.w.: Euro 5 dürfte solche Umbaupläne im Keim ersticken, auch wenn es Sonderregelungen für bestimmte Enduros/Trialer gibt.

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Re: Federweg ab Werk

Beitrag von sdCRF » Mittwoch 9. Dezember 2020, 12:02

LaLü hat geschrieben:
Mittwoch 9. Dezember 2020, 11:34

Wenn Dein Interesse jedoch in diese Richtung tendiert und Dich lediglich der Wartungsaufwand davon abhält, dann denke ich das die 250er CRF nicht das richtige Motorrad für Dich ist.
Nene, das war nur eine von vielen Ideen, wollte eben so viele Möglichkeiten in Betracht ziehen wie möglich, bevor ich mich entscheide.

Neben einem geringen (Wartungs-)Aufwand waren mir noch relativ geringes Gewicht, Verlässlichkeit, allgemeine Alltagstauglichkeit, Brauchbarkeit auf Asphalt und Gelände, ABS, Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit wichtige Faktoren.

Da is die CRF per default die beste weil einzige Option, welche diese Anforderungen erfüllt.

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Re: Federweg ab Werk

Beitrag von Herb » Mittwoch 9. Dezember 2020, 12:07

Bevor du einen Crosser in Einzelabnahme umrüsten, soweit das überhaupt möglich wäre, kauf dir jetzt im Ausverkauf ne günstige CRF 450L, die hat die komplette Ausstattung von der Wettbewerbsmaschine, ist jedoch wesentlich alltagstauglich. Musst zwar trotzdem öfters Ölwechsel machen, ist aber trotzdem viel weniger Aufwand wie bei einer 450R. Und das Fahrwerk ist perfekt!
Two beers or not two beers?!? 8-)

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Re: Federweg ab Werk

Beitrag von Honighannes » Mittwoch 9. Dezember 2020, 15:30

sdCRF hat geschrieben:
Mittwoch 9. Dezember 2020, 12:02



Neben einem geringen (Wartungs-)Aufwand waren mir noch relativ geringes Gewicht, Verlässlichkeit, allgemeine Alltagstauglichkeit, Brauchbarkeit auf Asphalt und Gelände, ABS, Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit wichtige Faktoren.

Da is die CRF per default die beste weil einzige Option, welche diese Anforderungen erfüllt.
Das Fahrwerk ist kein Sahnestück mit Kirsche obendrauf, aber für mich genügt es. Sollte ich dennoch mal Lust haben was zu ändern, kauf ich mir ein Wilbers oder YSS Federbein.
Straße, Waldweg, Wurzelpassagen und der Weg zur Arbeit alles kein Problem. Der Motor ist kein Dampfhammer von unten raus, aber er dreht quirlig hoch wenn die Leistung benötigt wird. Für mich reichts aus, ich hab meinen Spaß damit und freu mich über 3L/100km Verbrauch.
Ein Punkt der mir auch gefällt ist, dass der Auspuff leise ist. Angenehm leise aber trotzdem schön kernig.
Versicherungskosten/Steuern? In Wahrheit lächerlich wenig im Vergleich zu PKW und größeren Motorrädern (vor allem bei uns in Ö).
Wartungsintervalle? Herrlich lange und theoretisch (bzw auch in real nach Ablauf der Garantie) alles in Eigenregie machbar. Auch ohne Garage.
Die Honda ist nirgendwo der Superhero, aber sie kann fast alles und ist damit in der Preisklasse (leider) Konkurrenzlos. Zumindest in Europa. Meiner Meinung nach wirst du für das Geld das Honda für die 250er (300er) aufruft nichts "besseres" finden. Das ist der Grund warum bei mir eine in der Garage steht.

OFFTOPIC: Würde KTM/Husky/(GasGas) ihren 390er Motor in ein CRF ähnliches Chassis verpflanzen und das Ganze unter 7000€ bepreisen würde ich wahrscheinlich schwach werden. Die 390er Adventure mit ihren Gussfelgen und dem Reisedampferlook brauch ich nicht - sie scheint jedoch den aktuellen Zeitgeist zu treffen. Eine "verSUV-ung" der Motorradlandschaft :lol:

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Re: Federweg ab Werk

Beitrag von sdCRF » Mittwoch 9. Dezember 2020, 17:21

Honighannes hat geschrieben:
Mittwoch 9. Dezember 2020, 15:30
Die Honda ist nirgendwo der Superhero, aber sie kann fast alles und ist damit in der Preisklasse (leider) Konkurrenzlos. Zumindest in Europa.
Can confirm. Diverse Hersteller hatten wohl bis vor 10-15 Jahren noch alle ihren Hut im Ring wenns um den Kampf der kleinen Dual-Sport Krone geht, heut ist es einsam aufm Thron.

Allerdings scheint wohl auch der Bedarf nicht hoch genug zu sein.

Hab jetzt keine konkreten Zulassungszahlen parat aber auf mobile gibt es für jede CRF 100 mal die GS (das is nicht übertrieben oder so, finde für den Japaner 30 und für die BMW 3000 Anzeigen), rechne noch die Kosten für das aufwendige Konfigurieren/Entwickeln einer Euro X Maschine dazu und es wundert mich, dass es überhaupt jemand bei Honda geschafft hat die CRF Modelle beim CFO als betriebswirtschaftlich sinnvoll zu argumentieren und auf den europäischen Markt zu bringen.

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