CRF 300 L - Wilbers Fahrwerk

Rahmen, Schwinge, Gabel und Federbein
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Wildduck
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CRF 300 L - Wilbers Fahrwerk

Beitrag von Wildduck » Donnerstag 1. Juli 2021, 21:47

Als User SPOGG Ende Mai erwähnte, dass die Firma Wilbers eine CRF 300 L für die Prototypen- und Produktentwicklung sucht, konnte ich nicht widerstehen. @SPOGG: nochmals vielen Dank dafür. Am 10. Juni hab ich die CRF bei Wilbers in Nordhorn abgegeben und am 24.Juni habe ich das Bike dann wieder abgeholt.

Vor Ort in Nordhorn
Ich muss erst einmal ein paar Worte zur Firma Wilbers los werden: So einen tollen Service hab ich selten erlebt! Vom ersten Telefonat bis zur finalen Abholung hat man sich Zeit für die Beantwortung meiner Fragen und die Erläuterung technischer Details und Hintergrundinformationen genommen. Sowohl was den Prozess der Prototypentwicklung, die Funktions- und Konstruktionsweise der Fahrwerkskomponenten im Allgemeinen, als auch was mein Wunsch-Setup für die CRF 300 L angeht. Super nette und hoch-kompetente Mitarbeiter; man hat mich am Anlieferungstag sogar noch zum Bahnhof gefahren ohne das ich danach gefragt hatte. Auch ist alles picobello sauber und wirkt top aufgeräumt und organisiert. Wow…

Prototypenentwicklung
Wilbers hat das Serien-Fahrwerk und den vorhandenen Bauraum der CRF 300 L vermessen um zu ermitteln, welche Produkte Wilbers für das L Modell spezifizieren und grundlegend anbieten kann und wird. Dazu wurde Testfahrten unternommen, die Gabel komplett zerlegt und das Federbein ausgebaut und auf dem Prüfstand analysiert. Es wurden insb. alle in Frage kommenden Federbeinvarianten testweise verbaut um die Freigängigkeit und das angestrebte Federungs- und Dämpfungsverhalten über den gesamten Federwegsbereich bewerten zu können. Neben Messungen auf dem Prüfstand gehören insb. auch ausgiebige Test-Fahrten mit jeweils unterschiedlichen Einstellungen zum Programm.

Mein Traumfahrwerk
Am Abgabetag hat ein sehr netter Wilbers-R&D-Mitarbeiter zunächst meine Eckdaten wie Fahrergewicht (±95kg) , Anteile Straße/Offroad und ohne/mit Gepäck, Gewicht Gepäck und Einsatzzweck/Fahrstil erfasst. Da habe ich ihm mein Traumfahrwerk für die CRF 300 L beschrieben; und er hat sich dabei fleißig Notizen dazu gemacht.

Meine Traum-Gabel:
  • Geringtsmögliches Losbrechmoment und feinstes Ansprechen der Gabel auf den ersten 2-3 Centimeters.
  • Deutlich mehr Druckstufendämpfung und Progression als die Seriengabel. Insbesondere um den Nose-Dive beim starken Bremsen auf der Straße deutlich zu verringern, also das Geschaukel der Seriengabel vor Kurven zu minimieren, die Bremsstabilität zu erhöhen und so ggf. den notwendigen Bremsweg etwas zu verkürzen.
  • Genug Offroad-Komfort um über kleinere Hindernisse und Löcher hinweg zuschweben.
  • Genug Reserven und Progression um bei Beladung oder härterem Offroad-Einsatz (idealerweise) nie oder selten auf Anschlag zu gehen.
Mein Traum-Federbein:
  • Weniger SAG (statischer Negativfederweg)
  • Deutlich mehr Federrate und mehr Lowspeed-Dämpfung um bei sportlicher bis sehr sportlicher Fahrt auf der Straße in Kurven oder Kompressionen nicht einzuknicken - wie das Serienfederbein leider tut.
  • Genug Reserven für sehr lange Offroad-Passagen mit Gepäck an heißen Tagen. Billige Federbeine komme da durchaus schnell mal an ihre Grenzen, weil das Öl zu heiß wird. Und wenns ganz mies läuft, dann ist da gar nix mehr mit dämpfen, nur federn. Glaubst Du nicht? Ich eigentlich auch nicht, ist aber einem Kollegen auf seiner Honda Innova mit original-YSS Nachrüstfederbeinen auf einer Fernreise in den Osten passiert.
  • Die Möglichkeit, das Federbein leicht bis extrem vorspannen zu können. Das brauche ich aber nur für sehr lange Reisen mit Gepäck (geplant für 2022).
  • Genug Offroad-Komfort um über kleinere Hindernisse und Löcher hinweg zu schweben.
  • Genug Reserven und Progression um bei Beladung oder härterem Offroad-Einsatz idealerweise nie oder zumindest selten auf Anschlag zu gehen.
Sonstige Fahrwerksträume:
  • 2-3cm mehr nutzbarer Federweg und Bodenfreiheit.
  • In der ersten Hälfte des Federwegs: So weich wie möglich, so hart wie nötig.
  • In der zweiten Hälfte des Federwegs: Progression und Reserven.
  • Genug Härte um auch mal sportlich auf der Straße oder sehr sportlich auf der Kartbahn fahren zu können.

Mein neues Wilbers-Fahrwerk
Was wurde nun bei meiner CRF 300 L verbaut bzw. geändert?

Gabel:
  • Wilbers Zero-Friction Gabelfeder mit 8,5NM/mm Federrate. Die CRF hat nur eine Feder, im rechten Holm, das wurde bei beibehalten.
  • Wilbers Gabelöl SAE 7,5
  • Anpassung der Luftkammerhöhe auf 50 mm Links und 160 mm Rechts.
  • Komplette Gabelwartung inkl. polieren der Innenrohre.
  • Wenn ich das richtige verstanden habe, wurde dabei auch an den Shims Hand angelegt. Ich kann mich diesbezüglich ab auch irren, da war ich nicht aufmerksam genug.
  • Racing-Simmeringkit, besonders reibungsarm von SKF ( SKF KITG-43S). Die Serien-Simmeringe sind bei den Experten wohl direkt durchgefallen.
Federbein :
  • Wilbers Adjustline 642 Mono Competition Blackline, 46mm Kolbendurchmesser, 22 Klicks (aktuell 12) Zugstufeneinstellung, 22 Klicks jeweils High- und Lowspeed-Druckstufeneinstellung (aktuell beide 14), ca. 6 cm Gewinde nutzbar zur Federvorspannung (aktuell 11 mm).
  • Das Federbein ist - Lager zu Lager - 10 mm länger als das Serienfederbein
  • Die Federrate der Wilbers-Feder beträgt 82 NM/mm.
  • Die Wilbers-Feder ist mit 215 mm Länge ca. 50 mm kürzer als beim Serienfederbein (ca. 265 mm), der Federdraht (mit Coating) hat mit ca. 12,5 mm einen ca. 1 mm dickeren Durchmesser als Serie (ca. 11,5 mm), der Durchmesser der Feder ist mit ca. 85 mm etwa 10,5 mm größer als der der Serienfeder (ca. 74,5 mm)
  • Der Arbeitshub des Wilbers-Kolben bis Oberkante des Anschlagpuffer fällt mit ca. 50 mm, ca. 10mm geringer als beim Serienfederbein (ca. 60 mm). Allerdings…
  • …fällt der Anschlagpuffer des Serienfederbeins extrem hart aus, hat über seine gesamte Länge einen gleichbleibend schmalen Durchmesser und bietet geschätzt ca. 15 mm Arbeitsbereich. Der Anschlagpuffer von Wilbers-Federbeins ist im Vergleich recht weich (lässt sich mit dem Finger eindrücken), hat einen eher sehr breiten aber kegel-förmigen Aufbau mit mehreren Segmenten und bietet geschätzt ca. 32 mm Arbeitsbereich. Ich vermute mal, dass der maximal nutzbare Arbeitshub inkl. Anschlagpuffer des Wilbers-Kolbens mit ca. 82 mm somit um ca. 7 mm größer ausfällt als der des Serienkolbens mit ca. 75mm. Im jedem Fall dürfte das “auf Block gehen” beim Wilbers-Federbein deutlich sanfter ausfallen als beim Serienfederbein.
Geometrieänderung:
  • Die Bodenfreiheit unbelastet (ohne Fahrer) ist entsprechend gestiegen. Dürfte jetzt also bei ca. 290 bis 300 mm anstatt 275 mm betragen. Vom Rahmenunterzug bis zum Boden sind es jetzt 315 mm. Gabel und Federbein haben also an verfügbarem Federweg um einiges zugelegt.
  • Die Bodenfreiheit belastet (mit Fahrer 100kg brutto) ist deutlich höher als beim Serienfahrwerk. Ich würde mal schätzen ca. 3-4cm mehr. Mein Sohn hat ca. 250 mm gemessen, keine Ahnung ob das aber wirklich stimmt. Ich merke aber den Unterschied sehr deutlich: vorher kam ich im Sitzen mit “gut” angewinkelten Knien flach mit dem Fuss auf den Boden. Mit dem neuen Wilbers-Setup muss ich die Beine komplett durchstrecken und komme mit der Hacke so eben auf den Boden - für mich perfekt!
Und wie fährt sich ganze das nun?
Ich fange mal nicht beim Fahren an, sondern beim bloßen Aufsitzen. Was mir sofort auffiel: Die Gabel geht durch die ersten Zentimeter ihres Arbeitsweges wie ein heißes Messer durch die Butter - unfassbar wie fein und unmittelbar das anspricht; kein Vergleich zu vorher und erst recht nicht zu meiner Tenere 700. Laut Aussage von Wilbers ist dies bedingt durch die polierten Innenrohre und insbesondere durch die deutlich reibungsärmeren Simmerringe. In Summe geht die Gabel jetzt aber beim Aufsitzen locker 2-3 cm weniger in die Knie als beim Serien-Setup. Das gilt noch mehr fürs Heck, das jetzt - gefühlt - genauso tief in die Federn geht wie die Gabel. Laut Wilbers wurde der SAG für mein Gewicht auf die in der Bike Klasse üblichen 25 - 30% Rider-SAG eingestellt. Ich nehme aber an, dass ich eher bei 25% liege, ich wollte es ja etwas sportlicher.

OnRoad Performance
Die Überarbeitung der Gabel ist für mich fast bemerkenswerter als das neue Federbein. Ich hätte nie gedacht, dass man aus einer so simplen Gabel, ohne ein Cartridge-Kit zu verbauen, soviel rausholen kann. Kudos to Wilbers! Die überarbeitet Gabel spricht spürbar feinfühliger als die Serie, die ja auch schon recht gut war. Unebenheiten, Fräßkanten und mieser Asphalt werden ebenso wie die Serie einfach hinweg gebügelt. Kommen allerdings Wellen in der Fahrbahn hinzu, dann wird der Unterschied unmittelbar deutlich, die Front schaukelt sich nicht mehr auf sondern federt und dämpft die Welle - im Rahmen des Möglichen - einfach hinweg. Wenn die Gabel dann allerdings unter Druck gerät, spürt man deutlich das die Federung härter und die Dämpfung stärker ausfällt.

Beim sportlichen Fahren und kräftigem Bremsen vor Kurven ist jetzt deutlich mehr Stabilität und Zielgenauigkeit vorhanden. Auch ist das Gripniveau des Reifen jetzt etwas besser einschätzbar. Und selbst bei ordentlich Bremsdruck auf dem Vorderrad ist immer noch reichlich Federweg vorhanden um schlechten Asphalt zu verarbeiten. Bei einer Vollbremsung aus 100 km/h, spricht das ABS um einiges später an, man spart gefühlt mal locker 3 - 4 m Bremsweg (wer weiss schon wann mal die mal brauchen kann).

Zum Heck kann ich gar nicht viel sagen, denn das ist schlicht nicht wahrnehmbar - und das ist wohl das größte Kompliment, dass man einem Federbein machen kann. Gar kein Vergleich zum Serienfederbein der CRF, aber auch gar kein Vergleich zu meiner Tenere 700, die zwar eine passende Grundhärte (Federrate) hat, aber hinten doch unsensibel anspricht und wie die CRF unterdämpft und im Gelände schnell am Ende ist (durchschlägt).

Das Federbein spricht sehr feinfühlig an und nimmt jeglichen Schlag von der Straße gelassen aber mit etwas mehr Härte/Progression das Serienfederbein an. Während das Serienfederbein, mangels adäquater Zugstufendämpfung, bei größeren Schlägen oder gar Sprüngen das Heck unschön wieder nach oben katapultiert (da gibt’s einige Videos wo man das gut sehen kann), verhält sich das Wilbers-Federbein wunderbar neutral. Kein Nachwippen oder Rodeoeffekt mehr. Kein Einknicken bei Kompressionen oder Kurvenfahrten und selbst üble Bodenwellen in Kurven verhageln einem nicht die Linie. Dadurch, dass das Heck nicht mehr so tief steht ist die CRF auch nochmals etwas handlicher und agiler geworden.

OffRoad Performance
Ich bin bis jetzt nur ca. 140 km auf dem TET in den Niederlanden gefahren. Das waren (1) überwiegend weiche sandige Böden mit Bodenwellen, Schlaglöcher und Pfützen, (2) einige überwiegend ebene Schotterpassagen mit feinem bis mittelgrobem Schotter und (3) einige milde Singletrails und (4) ein MTB Trail mit Anliegern und kleinen Hügeln (da hab ich mich wohl verfahren). Echtes Offroad oder gar größere Sprünge waren nicht dabei.

Das alles hat das Fahrwerk logischerweise recht locker weggesteckt, selbst ein Sprung von einer ca. 70 - 80 cm hohen Kante ins Flache war eher unspektakulär, mit dem Seriendämpfer hatte die gleiche Stelle ein deutlich vernehmbares “Klong” und einen Schlag in den Rücken ausgelöst. Mit dem Wilbers-Fahrwerk habe ich deutlich mehr Passage, die ich sonst im Stehen gefahren bin, im Sitzen genommen. Einerseits weil es hinten nicht mehr durchschlägt (der arme Rücken) und andererseits weil der Rodeo-Effekt weg ist (den man nur im Stehen vernünftig ausgleichen kann). Auf den Sandpassagen konnte ich auch deutlicher schneller fahren als vorher und habe mich dennoch sicherer gefühlt. Ich bin mit ca. 80-90 km/h zwei mal in fiese Schlaglöcher geknallt, das waren dann zwar durchaus harte Schläge, aber auf Block ist da nix gegangen, es hat mir weder den den Lenker aus den Händen geschlagen noch die Linie oder Kontrolle versaut. Was will ich eigentlich sagen? Ach ja, keine Ahnung wie gut das neue Fahrwerk im Gelände wirklich ist, ich konnte es schlicht nicht annähernd ans Limit bringen. Ich musste auch kaum im stehen fahren. Ich werde irgendwann einmal auf eine MX Strecke gehen und sehn wie sich das Bike da verhält.

Die CRF läßt sich jetzt auch noch einfacher und kontrollierter in Kurven hinein und aus Kurven heraus driften (das macht auf den Sandböden in den Niederlanden riesig viel Spaß), das übe ich gerade. Das Vorderrad läßt sich jetzt auch etwas leichter lupfen. Für das mehr an Bodenfreiheit, hatte ich noch keinen Einsatzzweck. Mein Offroad-Fahrzit: Das wahre Potential der CRF 300 L ist jetzt erschlossen, der Offroad-Spaß ist maximiert, einfach nur perfekt, zumindest für ein Bike das sich auch noch hervorragend auf der Straße bewegen läßt! Der einzig verbleibende limitierende Faktor bin ich nurmehr selber.

Auch wenn mich jetzt der eine oder andere für doof oder verliebt erklären wird: Ich würde mal sagen, dass das Fahrwerk der CRF 300 L jetzt (jenseits von großen Sprüngen) jetzt fasst schon auf dem Niveau einer CRF 450 L liegt, in jedem Fall aber bereits knapp über dem Niveau einer KTM 690 Enduro R. Beide bin ich vor der Kaufentscheidung für eine CRF 300 L (incl. Fahrwerksupgrade) ausgiebig Probe gefahren.

Wer braucht so ein Upgrade?
Wer überwiegend nur gemütlich übers Land fährt und ab und an mal einen Schotter- oder Feldweg fährt und unter 85kg brutto wiegt, der kann sich das Investment vermutlich sparen.
Wer es Offroad krachen lassen möchte oder einfach nur sicherer und mit mehr Reserven unterwegs sein möchte, der kann und sollte bedenkenlos investieren. Ob es dabei das bei mir verbaute 642er Federbein mit Ausgleichsbehälter und Druckstufenverstellung sein muss, dass glaube ich eher nicht. Wer aber auf weite Reisen mit viel Gepäck gehen möchte, sollte diese Option allerdings in Erwägung ziehen. Wer es auf der Straße auch gerne mal sportlich und schräg angehen lässt, der wird ebensfalls von einem Fahrwerks-Upgrade profitieren.
Bzgl. der Gabel habe ich allerdings die Befürchtung, dass man die weder selber, noch bei einem “normalen” Honda-Händler so hinbekommen wird. Da muss man wohl zu einem echten Fahrwerksspezialisten (wie Wilbers) mit entsprechendem KnowHow und Maschinenpark gehen.

Würde ich das Upgrade wieder so machen? In jedem Fall! Selbst fürs doppelte (= Normalpreis) oder dreifache Geld.

Wilbers oder Öhlins ? Immer Wilbers: (1) weil preiswerter, (2) weil exakt an individuelle Wünsche anpassbar, (3) weil in der Regel nicht so racing-mäßig hart ausgelegt und (4) weil made in good-old Germany - die Schweden mag ich aber auch.

Andere Hersteller? Wird man sehen müssen. Ich glaube aber kaum, dass andere Hersteller eine ABE in angriff nehmen werden. Ein Andreani- oder Öhlins-CartidgeKit für die Gabel ist sicherlich nice to have, aber angesichts der Kosten und der Tatsache, dass die Gabel-Überarbeitung/-Abstimmung von Wilbers wirklich irre gut geworden ist, dürfte das nicht sooo viel bringen.

Ab wann sind die Wilbers Kompetenten verfügbar?
Laut Aussage von Wilbers in den nächsten 1-2 Monaten. Primär muss erst noch die ABE durch die Amtsstuben gebracht werden, die notwendigen Bauteile hat Wilbers alle auf Lager. Mein Fahrwerksumbau hat dementsprechend erst mal noch keine ABE. Aber das stört mich nicht und ist eh nur für wenige Wochen ein Problem.

Ein Video gibts bald auch noch...

Bild
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Re: CRF 300 L - Wilbers Fahrwerk

Beitrag von Free_Jan » Freitag 2. Juli 2021, 09:47

Ein großartiger Bericht @wildduck!! Ganz lieben Dank! Da hast du dir wirklich sehr viel Mühe gemacht. Ein ganz fettes Kompliment!

Kannst du uns etwas zu den Kosten sagen? Was müsste man für die Gabel bzw. Federbein dann ansetzen?

Viele Grüße
Jan
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Re: CRF 300 L - Wilbers Fahrwerk

Beitrag von rallyMichl » Freitag 2. Juli 2021, 10:00

Die Gabel meiner 250er werde ich auch noch überarbeiten (lassen). Gegenüber meinen Mountainbikegabeln fällt die mit starkem Losbrechmoment und Ruckeln auf. Härte passt mit der Hyperpro Feder.

Die SKF Dichtungen habe ich auch schon an meiner Downhillgabel (200mm Federweg, 36mm Innenrohre), sind sehr geil.
Manche Gabelöle schmieren auch deutlich besser als andere, das von Hyperpro (eigentlich Putoline munkelt man) fällt eher durch. Maxima geht in den Fahrradgabel sehr gut.

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Re: CRF 300 L - Wilbers Fahrwerk

Beitrag von Wildduck » Freitag 2. Juli 2021, 13:25

Zu den Kosten - Ich vermute mal, dass die sich an den bisherigen Preisen orientieren werden. Ohne Gewähr:
  • Gabelöl 25,-/Liter
  • Gabelfeder ca. 90,-
  • Federbein 640 Road (Zugstufe) 599,-
  • Federbein 642 Competition (Zugstufe, low-/highspeed Druckstufe, Ausgleichbehälter) 899,-
  • Simmerring SKF ca. 50,-
  • Arbeitslohn nach Aufwand.
  • Gabel-Revision ca. 100 - 200€ (Schätzung)
:oops: ich hab keine 500,- für alles zusammen mit 642 Federbein bezahlt. 50% auf Teile + kostenlose Montage/Gabelrevision weil ich mein Bike für die Entwicklung bereit gestellt habe. Das finde ich fair und das macht Wilbers vermutlich immer so.

Achtung1 Eine CRF 300 Rally wird derzeit noch gesucht! Freiwillige vor…
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Re: CRF 300 L - Wilbers Fahrwerk

Beitrag von allmecht » Freitag 2. Juli 2021, 19:56

Leider wird die wichtigste Frage nicht beantwortet:
Hat das Wilbers Federbein den gleichen Hub wie das OEM Federbein?

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Re: CRF 300 L - Wilbers Fahrwerk

Beitrag von Wildduck » Freitag 2. Juli 2021, 21:54

allmecht hat geschrieben:
Freitag 2. Juli 2021, 19:56
Leider wird die wichtigste Frage nicht beantwortet:
Hat das Wilbers Federbein den gleichen Hub wie das OEM Federbein?
Die Info ist etwas versteckt, aber im Text enthalten. Der Dämpfer ist 10mm länger, ich schätze der Dämpfer hat inkl. Puffer ca 7mm mehr Hub als die Serien. In der Serie ist der Puffer m.E.n. ein echter Anschlag, beim Wilbers ist er eher ein aktives Teil der Federung/Dämpfung.

Wilbers wird den Dämpfer vermutlich (wie fast bei allen Dämpfern) in 3 Löngen anbieten: kürzer, Serie oder länger.
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Re: CRF 300 L - Wilbers Fahrwerk

Beitrag von raineken » Samstag 3. Juli 2021, 09:07

Hallo Wildduck, möchte mich hiermit herzlich für diesen sachlichen und dennoch emotionalen Bericht bedanken. Wobei hier der Begriff Bericht zu eng gefasst ist, es ist schon eher ein Artikel wie aus einem Mororradmagazin geworden.

Für mich ist die Entscheidung jedenfalls für ein Wilbers Setup gefallen.

Grüße, Rainer
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Re: CRF 300 L - Wilbers Fahrwerk

Beitrag von Fantuzzi » Montag 5. Juli 2021, 09:31

Wildduck hat geschrieben:
Freitag 2. Juli 2021, 21:54
Der Dämpfer ist 10mm länger,
Toller Bericht, Wildduck.
Hast Du vielleicht ein Bild auf der deine CRF von der Seite auf dem Seitenständer stehend zu sehen ist?
Sollte dieser mit dem 10mm längeren Dämpfer ebenfalls verlängert werden?
Viele Grüße
Dirk
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Re: CRF 300 L - Wilbers Fahrwerk

Beitrag von Wildduck » Montag 5. Juli 2021, 21:41

Abzgl. des Seitenständers, bzw. der Neigung des Bikes habe ich jetzt noch wirklich keinen großen Unterschied feststellen können. Vielleicht ist es ein bißchen schräger, müsste ja, aber gefährlich ist das nicht.

Vielleicht kann mal jemand den Abstand des Rahmenunterzug bis zum Boden bei geradem Bike, unbelastet ohne Fairer, in Höhe des Schalthebels messen. Dann könnten wir die Bodenfreiheit vergleichen. Hätte ich vorher mal messen sollen.
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Re: CRF 300 L - Wilbers Fahrwerk

Beitrag von Spogg » Freitag 9. Juli 2021, 14:13

Hallo Wildduck,

freut mich, dass mein Tipp beim Richtigen gelandet ist.
Und besten Dank für deinen ausführlichen Bericht, da bin ich scho aweng neidisch...
Ich wusste um die Wilbers QUalität, ich habe mal eine TT600E auf S Federweg umgebaut.
Das war schilchtweg ein anderes Moped.

Bei meiner CRF mache ich das auch bald, mir wird gerade klar, richtig Gelände heizen geht mit dem Serienfahrwerk nicht, da kommt man schon beim Aufsteigen an die Grenzen... :-)

Gruß, Wolfgang

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