Eintragung Reifengröße - mein Versuch

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bwm
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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von bwm » Mittwoch 13. Dezember 2023, 21:25

Und immer wieder die gleiche Diskussion, die hier aufploppt. Der TÜV hat nun mal Lobbyarbeit betrieben und die gängige Praxis mit den Reifenfreigaben abschaffen lassen. Das kann man finden wie man will. Ist aber jetzt so. Der Weg der Eintragung ist bekannt.
Davon ab gab es den hier gewünschten Weg (stillschweigende Freigabe einer ganzen Reifengröße vorher auch nicht. Die Reifenhersteller konnten einmal Reifenfreigaben ausstellen, mit denen ein bestimmter Reifen auf einem bestimmten Motorrad im Serienzustand genutzt werden durfte. Diese Dokumente können Reifenhersteller noch immer ausstellen und auf Grundlage einer solchen "Freigabe" trägt einem auch jeder SV, der das darf, diesen Reifen ein.
Was hier die meisten wollen ist aber die pauschale Freigabe einer kompletten Reifengröße. Das ging schon immer nur über eine Einzelabnahme. Und schon immer lag das im Ermessen des SV. Wie hier nämlich richtig gesagt wurde haftet der SV dafür, wenn dann was passiert. Und woher soll er wissen, dass sämtliche 120/90-18 Reifen hinten in die CRF rein passen. Vielleicht gibt es doch irgendein Reifenmodell, das breiter baut, und dann an der Schwinge schleift. Der Dödel, der sich damit hinpackt wird ganz sicher den SV darauf verklagen. Der hat's ihm ja schließlich eingetragen.

Die Lage ist bekannt und daran ändert sich auch nichts, wenn man das hier alle 2 Seiten einmal durchkaut. Wem das nicht passt, dass der SV die Haftung nur gegen Bezahlung übernimmt, kann sie ja einfach selbst behalten und dann eben ohne Eintragung fahren. Risiken und Nebenwirkungen haben wir ja nun auch schon unzählige Male durchgekaut. Wem die Gesetzgebung dazu nicht passt, kann ja in die Politik oder die Reifenlobby gehen. Sich immer wieder hier über den gleichen Umstand aufregen, ändert sicher nichts

LaLü
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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von LaLü » Mittwoch 13. Dezember 2023, 22:30

Danke 🙏🏻 @bwm

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Mago
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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von Mago » Donnerstag 14. Dezember 2023, 17:31

Ein bisschen Off Topic.
Ich war gerade in Spanien.
Die haben die generelle Regelung, bei sämtlichen neuen Fahrzeugen, dass die vier Jahre nicht zur Haupt Untersuchung müssen.
Sie bekommen auch keine Plakette, sondern eine Bescheinigung, die sie mitzuführen haben.
Hier in Deutschland habe sich wohl der ADAC dafür eingesetzt, dass man zumindest drei Jahre TÜV bekommt.
Das gilt für Pkw, aber nicht für Motorrädern.
Danach kostet es in Spanien c.a.30€ und nach zehn Jahren darf man dann jedes Jahr hin.
Der deutsche TÜV ist wohl auch die aufwändigste und teuerste Untersuchung in Europa.
Immer wieder schön, wenn man feststellt, wie entspannt es zugehen könnte 8-)
Wieviel Fahrzeuge wohl mittlerweile abgemeldet auf privatem Gelände stehen und nicht mehr gefahren werden, oder verschrottet wurden, möchte ich nicht wissen.
So etwas macht mich wirklich ärgerlich.
Gruß Mago

Thorgy
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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von Thorgy » Donnerstag 14. Dezember 2023, 18:16

Neuer Stand TÜV 5: Wenn Sie Unterlagen zur Felge haben, dass man auf der 90/90-21 fahren darf/ diese dafür freigegeben ist, dann trage ich Ihnen das ein.

Weiß jemand was das genau für eine Felge ist, bzw. ob es dazu etwas Schriftliches gibt?

Auf der Felge steht: Excel Rim J 21X1.60 DOT 561 -> 522 SSS (5N) ; das letzte ist nicht ganz sicher zu lesen

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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von C21 » Freitag 15. Dezember 2023, 11:29

Thorgy hat geschrieben:
Donnerstag 14. Dezember 2023, 18:16
Neuer Stand TÜV 5: Wenn Sie Unterlagen zur Felge haben, dass man auf der 90/90-21 fahren darf/ diese dafür freigegeben ist, dann trage ich Ihnen das ein.
:evil: (Wo ist der Smilie der seinen Kopf vor die Wand donnert?)
Such dir einen anderen Prüfer!!!
Das wonach er fragt gibt es nicht...

Leider gibst du nicht an welche CRF du fährst (MD38/MD44/ND16).

Auf der 300 L/RA ist standardmäßig ein 80/100 montiert. Die Felge ist identisch bei allen CRF!
80/100-21 , Durchmesser 69,3cm , Abrollumfang 217,8cm
90/90-21 , Durchmesser 69,5cm , Abrollumfang 218,5cm
Reifenumfangsdifferenz 0,3%!!!!
Wer braucht da bitte noch einen Nachweis...??

Und falls die Ausgangslage 3.00-21 ist, gibt es hier eine schöne Umrechnungstabelle von der WDK!
https://www.z-club-germany.de/10-Downlo ... trisch.pdf
Oder auch WDK Leitlinie 122.
Siehe hier: https://moto.permission.jfnet.de/BRIDGE ... DK_122.pdf
Diese sollte auch dem Prüfer bekannt sein...

3.00-21 entspricht 90/100-21 , 90/90-21 , 100/80-21

Wer da Unterlagen zur Felge haben möchte, daß ein 90/90-21 gefahren werden darf, hat leider keinen Sachverstand....sorry der harschen Worte aber es ist leider so!
Zuletzt geändert von C21 am Freitag 15. Dezember 2023, 14:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von Thorgy » Freitag 15. Dezember 2023, 12:18

Gestern habe ich mal bei Excel nachgefragt... Aus Holland kam: Wir können dazu nichts sagen. Die 2. Mail nach Japan ist aktuell unbeantwortet. Da bin ich mal gespannt.

Das nette ist ja, dass 2 Prüfer mir schon gesagt haben (wortwörtlich): Die alten Hasen beim TÜV... Wie suche ich einen alten Hasen? Da anrufen und am Telefon fragen: Habt ihr einen alten Hasen da? - ist ja auch etwas albern...

Ich hatte ja schon per PN nach dem SV gefragt, der das im Rahmen der HU eingetragen hat. Vielleicht macht der das Bundersländer übergreifen... Mal sehen.

LaLü
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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von LaLü » Freitag 15. Dezember 2023, 14:17

Du hast eine PM

Das Gutachten muss nicht aus dem Heimatbundesland sein.

Allerdings wird man eine Eintragung nicht per Post erledigen können, das wage ich zu behaupten.

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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von C21 » Samstag 16. Dezember 2023, 06:45

Thorgy hat geschrieben:
Donnerstag 14. Dezember 2023, 18:16
Neuer Stand TÜV 5: Wenn Sie Unterlagen zur Felge haben, dass man auf der 90/90-21 fahren darf/ diese dafür freigegeben ist, dann trage ich Ihnen das ein.
Nachtrag:
Schaue sich der Herr mal bitte die KTM Fahrzeuge an.....dort werden nahezu alle Enduros mit 90/90-21 auf der 1,6x21 Felge ausgeliefert...einschließlich der KTM 450 Rally....oder EXC500....
Und warum die Honda 1,6x21 Ecxel Größe jetzt anders als die KTM Excel Größe sein sollte, erschließt sich mir technisch mal überhaupt nicht.. :evil:

...Upps....siehe auch Seite 6 zu diesem Thema....sogar mit Bescheinigungen....

@bwm
Und schon immer lag das im Ermessen des SV. Wie hier nämlich richtig gesagt wurde haftet der SV dafür, wenn dann was passiert.
Unterschreibe ich 100% , was mich leider nur extrem stört ist der mangelnde Sachverstand der SV , die solche Eintragungen vornehmen dürfen und die Willkür in diesen Entscheidungen, wie man wieder schön an diesem Satz "Wenn Sie Unterlagen zur Felge haben, dass man auf der 90/90-21 fahren darf/ diese dafür freigegeben ist, dann trage ich Ihnen das ein." sehen kann.
Die 2,15 Zoll Felge der kleinen CRFs steht dort leider nicht mit drin. Selbst bei der originalen Reifengröße von 120/80-18 müsste die Felge eigentlich breiter sein. Er meinte, dass die Typzulassung für das Motorrad eigentlich gegen geltendes Recht verstößt und so nicht hätte freigegeben werden dürfen
Und wenn ich sowas lese platzt mir echt der Kragen.....als ob die In der Homolgation keine Ahnung hätten. Wer sich im Bereich Homologation auskennt , weiß wie genau dort geprüft wird und wie oft dort nachgebessert wird , bis die Homolgation erfolgen kann. Ich habe selber mehrere Jahre in dem Bereich gearbeitet und kann über solche Aussagen nur noch den Kopf schütteln....
Weiterhin dürften dann auch alle KTM keine Homolgation besitzen btw.....bspw. 250EXC-F , Felge hinten 2,15x18 , Reifen 110/100-18. Dieser Reifen ist sogar größer als ein 120/90-18...und auch 120/80-18.
Auf einer EXC400 ist auf der Felge sogar ein 140/80-18 zugelassen und OEM von KTM dort montiert.

Allerdings:
Und woher soll er wissen, dass sämtliche 120/90-18 Reifen hinten in die CRF rein passen. Vielleicht gibt es doch irgendein Reifenmodell, das breiter baut, und dann an der Schwinge schleift
Das sollte in diesem Fall keine Rolle spielen , da es die Reifenfabrikatsbindung nicht mehr gibt. Diese Aufhebung der Reifenfabrikatsbindung bedeutet gleichzeitig auch, dass nun der Fahrzeughalter, wie er ohnehin grundsätzlich für den verkehrs- und betriebssicheren Zustand des Fahrzeuges zu sorgen hat, auch dafür verantwortlich ist, dass bei der Verwendung von Reifen, die nicht der eingetragenen Ausführung entsprechen, keine Sicherheitsprobleme entstehen.
Also sollte durchaus eine Eintragung ohne Reifenfabrikatsbindung erfolgen!
Und wenn dann doch mal ein Reifen an der Schwinge schleift, sollte dies beim Einbau auffallen! In einer Fachwerkstatt definitiv und als privat Person bin ich selber dafür verantwortlich.
Kommt es daher zu einem Unfall/Sturz ist nicht der SV schuld der diese Reifengröße eingetragen hat, sondern der Fahrer des Fahrzeugs! Dieser hat sein Fahrzeug auf einen ordnungsgemäßen / Fahrtauglichen Zustand zu überprüfen , VOR Antritt der Fahrt ;-)
Und wenn dort was schleift, dann ist das Fahrzeug nicht verkehrstauglich!

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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von Thorgy » Samstag 16. Dezember 2023, 09:06

Weil ja Theorie, Verstand und Praxis auch hier weit auseinander gehen und ich Samstag in der Früh nichts zu tun habe... :D habe ich gerade 6 Sachverständige und den technischen Dienst der Dekra zu diesem Thema befragt.

Ich finde den "alten Hasen" schon noch :mrgreen:

Dieses ganze Geschreibe von wegen wer was montiert hat, was gültig sein müsste, wer das darf nicht darf und könnte, wie es sein sollte- alles nette Infos zum Lesen. Die Realität ist aber in meinen Augen ganz einfach: Entweder der Prüfer macht es nach seinem Stil oder eben nicht. Und leider scheint es auch hier zu sein wie es immer ist: Verantwortung übernehmen, ob notwendig oder nicht, macht doch keiner mehr in der heutige Zeit. Das hat uns nicht nur das Arbeitsleben gelernt. (Meine 5 Cent)

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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von C21 » Samstag 16. Dezember 2023, 12:14

Thorgy hat geschrieben:
Samstag 16. Dezember 2023, 09:06
Weil ja Theorie, Verstand und Praxis auch hier weit auseinander gehen und ich Samstag in der Früh nichts zu tun habe... :D habe ich gerade 6 Sachverständige und den technischen Dienst der Dekra zu diesem Thema befragt.

Ich finde den "alten Hasen" schon noch :mrgreen:

Dieses ganze Geschreibe von wegen wer was montiert hat, was gültig sein müsste, wer das darf nicht darf und könnte, wie es sein sollte- alles nette Infos zum Lesen. Die Realität ist aber in meinen Augen ganz einfach: Entweder der Prüfer macht es nach seinem Stil oder eben nicht. Und leider scheint es auch hier zu sein wie es immer ist: Verantwortung übernehmen, ob notwendig oder nicht, macht doch keiner mehr in der heutige Zeit. Das hat uns nicht nur das Arbeitsleben gelernt. (Meine 5 Cent)
Leider wahr :cry:
Erlebe ich auch viel zu oft im Arbeitsleben.
Aber wenn der AAS (amtlich anerkannte Sachverständige) schon dazu da ist, genau das , nämlich Verantworung zu übernehmen und sein technisches Sachverständnis dazu als Grundlage zu nutzen , diese es aber nicht tun und es an letzterem mangelt , dann ist die Funktion eines AAS obsolet.
Egal , wir leben in Deutschland und wir werden schon alle irgendwie retten :twisted:

Von den "alten Hasen" kenne ich noch ein paar, nur sind die leider mittlerweile alle in Rente, und die benutzten noch ihr Köpfchen (nennt man auch Sachverstand), haben sich für die Materie interessiert und eigenständig recherchiert um vieles möglich zu machen. Berechnungen aufgestellt, Vergleiche von anderen MArken eingeholt usw.....privat hinter vorgehaltener Hand finden die es auch nur noch zum KO.... wie das sich entwickelt hat und heutzutage abläuft....
Heutzutage heißt es in 95% der Fälle nur ich benötige diese oder jenes Dokument.......ähem.....sorry , aber genau dazu bin ich ja hier, benötige eine §21 Abnahme, weil es diese Dokument ja nicht gibt ?! (Finde den Fehler)...
Im übrigen ist die Vorraussetzung zum AAS eine akademische Vorbildung im Maschinenbau, Kraftfahrzeugbau oder der Elektrotechnik....ergo Studium!

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