Eintragung Reifengröße - mein Versuch

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Dusty Bottoms
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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von Dusty Bottoms » Donnerstag 15. Februar 2024, 07:48

Moin Lalü,
Danke für deine Auskünfte. Ich stehe zur Zeit auch vor diesem Problem, will bei meiner Crf 300l auch zumindest für vorne die Größe 90/90/21 gerne eintragen lassen.
Ich habe aber hier im Ruhrgebiet noch keinen TÜV Beamten gefunden der so etwas eintragen darf/möchte :?
Diese ganzen EU Geschichten werden immer schlimmer, egal in welchen Bereichen :roll:
LG Ingo

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Kutter
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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von Kutter » Donnerstag 15. Februar 2024, 09:16

Danke für das detaillierte Nachhaken! Was für ein Irrsinn! Wird sicher wieder die nächsten zwei Jahre geändert 😉.

Man fragt sich jedoch, welche Vollpfosten sowas verzapfen und wie weit die Interessenvertreter der Prüfstellen da mit drinhängen.

Maßgeblich ist ja für den Quatsch das Bundeskraftfahramt, dessen Beschlüsse meist 1:1 in EU "Recht" umgewandelt werden.
Jetzt frag ich mich nur noch, wer wirklich Interesse an der neuen Restlage hat, wir sicher nicht 😉.

... und dies ist ja nur eine Katastrophe, von vermutlich vielen die täglich verzapft werden 🤬. Besser nicht drüber nachdenken 🤪.

Abschließend noch eine Frage an den Experten:
Wenn mir der ganze Wahnsinn eher peripher tangiert und ich weiter mach, was ich mein, was macht die kontrollierende Behörde im o. g. Beispiel? Ordnungswidrigkeit? Fahrzeug Stilllegung? Sofort ins Gefängnis, ohne vorher über Los zu ziehen?

PS: Irgendwie kann ich meine zwei Bekannten, die nach Süd- bzw. Mittelamerika ausgewandert sind, immer besser verstehen.
Nothing for ungood und viele Grüße aus der Häringsmühle
Kutter
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C21
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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von C21 » Donnerstag 15. Februar 2024, 09:39

Kutter hat geschrieben:
Donnerstag 15. Februar 2024, 09:16
Danke für das detaillierte Nachhaken! Was für ein Irrsinn! Wird sicher wieder die nächsten zwei Jahre geändert 😉.

PS: Irgendwie kann ich meine zwei Bekannten, die nach Süd- bzw. Mittelamerika ausgewandert sind, immer besser verstehen.
Das glaube ich nicht , da es doch einiges an Geld in die Kassen befördert...
Und ja die beiden verstehe ich sehr gut!
Was in der EU alles an Irrsinn verzapft wird ist nicht mehr mit klarem Verstand nachvollziehbar.
Das ist so weit weg von jeglicher Realität...aber Deutschland übertrifft mit seinen STVZO Maßnahmen alles....denn die anderen EU Länder haben da eine deutlich angenehmere Herangehensweise.

LaLü
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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von LaLü » Donnerstag 15. Februar 2024, 10:37

@Dusty Bottoms: Ich wollte auch "nur" 90/90 - 21 ohne Reifenbindung eingetragen bekommen. Wäre, laut Auskunft der verschiedenen SV, bis Mitte Dezember 23 problemlos möglich gewesen, danach nicht mehr, da seitdem andere Regeln gelten.

Eine Einzelabnahme mit Reifenfabrikatsbindung ist für mich keine Option, insbesondere nicht, falls dann ggf. die originalen Größen ausgetragen werden und somit die Wahlfreiheit bei den Reifen fällt. Schon rein finanzieller Blödsinn, bis Ende 23 knapp 20,- €, danach ab ca. 120,- €! Dann eben weiterhin 80/100 - 21.

Kutter hat geschrieben:
Donnerstag 15. Februar 2024, 09:16
...
Abschließend noch eine Frage an den Experten:
Wenn mir der ganze Wahnsinn eher peripher tangiert und ich weiter mach, was ich mein, was macht die kontrollierende Behörde im o. g. Beispiel? Ordnungswidrigkeit? Fahrzeug Stilllegung? Sofort ins Gefängnis, ohne vorher über Los zu ziehen?
...
Na ja, bei der HU bekämst Du keine Plakette und sonst ist das ein 15,- € Verwarngeld (Sie teilten der zuständigen Zulassungsbehörde eine mitteilungspflichtige Änderung *) nicht unverzüglich mit.
§ 15 Abs. 1, 4, 5, § 77 FZV; § 24 Abs. 1, 3 Nr. 5 StVG; 180 BKat
), auch wenn jetzt viele wieder "Erlöschen BE" und Stilllegung schreien... Nein! Zum Erlöschen BE gehört eine konkrete Gefährdung und schon alleine dadurch, dass es bis Ende 23 möglich gewesen wäre, diesen Reifen legal zu fahren, kann keine Gefährdung begründet werden (es sei denn natürlich, der Reifen schleift an der Gabel, etc.). Den Diskussionen im Nord-Süd Gefälle muss man aber ggf. etwas handfestes entgegen bringen. Auf jeden Fall kann einem so eine Kontrolle den Tag versauen, auch wenn man selbst Recht behält.


@C21; Ich glaube auch nicht, dass es in einem Land ohne regelmäßige "technische" Untersuchung überhaupt jemanden stört, dass da 90/90 statt 80/100 auf dem Reifen steht, Hauptsache das passt. Ich wage sogar zu behaupten, dass es in einem Großteil des EU Auslands niemanden überhaupt interessiert, solange es passt und nichts passiert.

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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von C21 » Donnerstag 15. Februar 2024, 12:46

Eine Einzelabnahme mit Reifenfabrikatsbindung ist für mich keine Option, insbesondere nicht, falls dann ggf. die originalen Größen ausgetragen werden und somit die Wahlfreiheit bei den Reifen fällt.
Ein Austragen ist in meinen Augen nicht zu rechtfertigen , da daß Fahrzeug mit der Originalbereifung homologiert wurde und am Fahrzeug ja nichts verändert wurde.
Die Reifenfabrikatsbindung bezieht sich nur auf die zusätzlich eingetragene Größe und ist in dem Fall leider rechtmäßig (nachdem wieder schön an allen Stellschrauben gedreht wurde den Reifenherstellern und deren dort ansässigen Ingenieuren ihre Kompetenz abzuschreiben!!)....
Würde der SV die OEM Größen austragen (und somit für ungültig erklären) würde er sich über die EU-Homologation hinwegsetzen (was auch wieder nicht rechtens ist).

Ich finde es "interessant" das so eine Änderung (bis 12/23 20€ und "Formsache" , ab 01/24 mit erheblichem Aufwand und 600% teurer) einfach mal eingeführt, wird OHNE das man darüber auch nur irgendwo in irgendeiner Weise informiert wird!!!

Ich wollte mir ja eigentlich 90/90-21 und 80/100-21 eintragen lassen (bei der MD44 eigentlich Formsache), aber nach 3 Gesprächen mit SV´s gebe ich es auf......ohne Montage des Reifens und ohne Probefahrt und Anbauabnahme nichts zu machen (obwohl alle Unterlagen der Reifenhersteller vorliegen, dass dieser Reifen montiert werden darf und die ja schon die Anbauabnahme und Probefahrten durchgeführt haben (so steht es ja auch auf den Unterlagen)).....denen war da auch die WdK tabelle völlig egal....selbst die technische Argumentation da es sich um einen Unterschied von 0,3% im Abrollumfang handelt und er 80/100 serienmäßig auf der 300er montiert ist war denen schnuppe.
Kommentar zu den Unterlagen der Reifenhersteller von einem SV "..die können ja viel schreiben, wenn der Tag lang ist"...
dazu fällt mir absolut nichts mehr ein , als mich sprachlos einfach der Ausgangstür zuzuwenden.....

Soviel dazu:
Im Klartext: Bei z.B. einer MD44 mit EZ 20 kann man problemlos Reifen nach z.B. Tabelle als einfache technische Änderung abnehmen lassen
Nein, einfach geht in diesem Land schon lange nichts mehr!
Und da wundern sich manche noch , dass immer mehr Fachkräfte auswandern.......

LaLü
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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von LaLü » Donnerstag 15. Februar 2024, 13:28

Punkt 1 finde ich auch bemerkenswert und kann ich nicht so recht glauben. Der SV war sich auch nicht zu 100 % sicher, da die Regelung ja noch recht neu ist.

Punkt 2 ist sicherlich in irgendeinem Amtsblatt veröffentlich worden und außerdem bekommst Du es ja bei der Prüforganisation brühwarm um die Ohren gehauen... oder welche Form der Info an den Endverbraucher schwebt Dir vor?

Punkt 3 wäre hier oben wohl möglich, mit montierten Reifen (VR und HR laut Freigabe) und der Herstellerfreigabe würde der Unterschriftsberechtigte die Anbauabnahme ohne Probefahrt durchführen. Ohne Herstellerfreigabe wäre die Probefahrt fällig, die aber 3 SV grundsätzlich beim Motorrad abgelehnt haben.

Die WdK Tabelle ist inzwischen vollkommen obsolet, auch mein Argument, dass beide Reifengrößen laut Tabelle die gleiche, alphanumerische Bezeichnung tragen und als 3.00 gelistet und somit nahezu identisch sind, wollte man nicht mehr berücksichtigen. Nur Papier oder Probefahrt zählt und dann ausschließlich mit Fabrikatsbindung.

Als letzten Trumpf habe ich dann noch versucht zu argumentieren, dass meine 250er ja problemlos von 3.00 - 21 auf 90/90 - 21 umgeschrieben wurde und keine § 19 (2) StVZO Abnahme nötig war und wenn man jetzt quasi von 80/100 auf 3.00 als Entsprechung zurück rechnet und dann die Umschreibung von 3.00 auf 90/90 berücksichtigt, keine Einzelabnahme notwendig sei, führte nur zu einem freundlichen Lächeln und der Erklärung, dass das technisch nachvollziehbar aber gesetzlich nicht mehr umsetzbar sei.

Zu Punkt 4 kann ich nur sagen, dass mir hier im Norden erklärt wurde, dass es so geht. 2020 als Datum der EZ oder Produktionsdatum des Reifens wäre das entscheidende Jahr für die "Vereinfachungen" in der Möglichkeit den Reifen ohne Eintragung zu fahren oder ohne Einzelabnahme eintragen zu lassen (was jetzt technisch gesehen vollkommener Schwachsinn ist, dass 1. die EZ ja nicht den Motorradtyp bestimmt und 2. sich ja niemand einen 4 Jahre alten Reifen ans Moped klöppelt).

Ich kann nur die Auskünfte, die ich selbst erhalten habe weitergeben und Übernehme daher keinerlei Gewähr für die Richtigkeit der Aussagen. Wenn sich allerdings soviele SV daran halten wollen, dann wird leider etwas Wahres dran sein :roll:

Edit: Kleiner Joke am Rande... wenn man nachweisen könnte, dass eine bestimmte Reifengröße nicht mehr verfügbar ist (als willkürliches Beispiel: 3.00 - 21 wäre nicht mehr auf dem Markt) und es läge, wie z.B. bei der CRF 250 L/Rally keine Reifenbindung vor, dann würde man die Umbereifung auf die verfügbare Größe natürlich auf Grundlage z.B. der WdK Tabelle durchführen und keine Reifenbindung eintragen. Vielmehr würde man alle der Größe 3.00 entsprechenden Reifen ohne Anbauabnahme eintragen. Da kommt doch echt der Badearzt!!!

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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von Crf249 » Donnerstag 15. Februar 2024, 14:59

Hallöchen Gemeinde
Im Januar 2020 hörte ich von den EU-Regelung
Welche Deutschland auch um setzen musste.
Habe mir 2 Satz Brid.Tw301-302 im Januar 20 ,geordert ,sind DOT 19 ,um dem zu entgehen!
Und ich habe mir 2023 ,Reifen montiert die 4Jahre verpackt im Dunkeln Keller gewartet haben, anschließend zur DEKRA in Moers,der Prüfer sah die Neuen Pellen,und hat sich für die Freigabe überhaupt nicht interessiert,so war es auch 2021 zur HU bei der DEKRA,der Prüfer war Happy und drehte gleich 2 Runden mit meiner CRF um die Prüfstelle ,ich bin froh mit dem 80/100-21 welcher deutlich besser als der 3.00 auf der Straße harmoniert,auf meiner MD38
Erst wenn der Reifen gefahren wird , beginnt der Alterungsprozess, und bis 3 Jahre im Handel sind es neuwertige Reifen.

Gruß aus Süd-Spanien Uli
Nichts ist so Beständig,wie die Veränderung!

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Re: Eintragung Reifengröße - mein Versuch

Beitrag von Thorgy » Donnerstag 15. Februar 2024, 17:34

Zum Thema Alter habe ich auch eine kleine Anekdote:
Vor 2 Jahren habe ich einen Satz Heidenau K60 auf Kleinanzeigen vertickt, der von 2010 war. Da kommen Leute auf die Idee einen zu belehren usw. Meiner Ansicht nach war der Reifen immer noch astrein. Gelagert im Dachboden meiner Garage. Der Gummi war weder hart noch sonst was, aber wichtig haben sich da 2 auf jeden Fall gemacht. "Ob ich mir der Haftung beim Verkauf bewusst wäre!" Ob der Reifen alt ist oder nicht, ist die eine Sache. Den Zustand sollte dann jeder selber bewerten (dürfen). :ugeek:

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