3 kaputte Schläuche beim Reifenwechsel

[Städi]

Guten Tag miteinander.

Ich hab da mal ne Frage.
Am Freitag Abend hab ich meinen Vorderreifen angekukkt und gesehen, dass der nicht mehr lange hält.

Da ich am Abend nichts vor hatte, entschied ich mich den Reifen zu wechseln. Es wäre mein 3er selbstgewechselter Reifen nur mit monttageeisen und Muskelkraft, und mein zweiter ohne das mir jemand der das kann, geholfen hätte.
Als ich das erste mal ohne hilfe gewechselt hatte, brauchte ich ohne ein und ausbau etwa eine Stunde. (Hatte probleme das Ventil ins Loch zu bringen ) hab dan auf YouTube nen tollen Trick gefunden

Nun wollte ich natürlich diesesmal schneller sein und hab auch richtig Gass gegeben. In 50 Minuten hatte ich das Vorderrad ausgebaut, den Reifen Runter, Schlauch rein und Raus und den Reifen wieder Montiert.( Nach dem ich den Schlauch entfernt hab, konnte ich beim Reifen nur einmal mit einem Hebel aus der Felge drücken danach hab ich den Reifen mit Muskelkraft aus der Felge gedrückt.)
Den Reifen hab ich dan mal auf etwa 3 Baar aufgepumpt umd zur Seite gelegt. Danach Achse und Distanzhalter gereinigt und mit neuem Fett eingestrichen.
Nun Wollte ich das auch bei der Felge machen. Doch da sah ich der Schlauch hatte keine Luft mehr. Ok kein problem. Hatte noch einen ersatzschlauch, der allerdings immer als Reserve auf Tour in der Tasche war. Vor dem einsetzten in die Felge hab ich den Reifen aufgepumt und da sah ich der hatte bereits ein Loch.

Ok kein Problem nächsten morgen zum Mechaniker gefahren und nen neun Schlauch und ein neues Felgenband gekauft. Schlauch eingesetzt, aufgepumpt alles tiptop. Luft abeglassen, Ventilschrabe ins Ventil gedreht und auf 1.5 baar aufgepumpt. Das ganze wieder eingebaut, einzweimal die Federn durchgedrückt, und siehe da, der Reifen ist wieder platt. Reifen wieder Runter an einer stelle mit Felge, Schlauch und Reifen markiert (um evtl Fremdkörper in der Felge zu finden.) danach hatte ich den Schlach aufgepumpt um zu sehen wo das Leck ist. Erst als ichs umter Wasser gehalten hab, fand ich das Leck. Das witzige daraus, es war in der Naht beim Schlauch und noch witziger, der Schlauch hängt immernoch so aufgepumpt in der Garage.

Ok Felge nochmals Sauber gereinigt und auch den Reifen nochmals kontrolliert.

Nochmals einen Schlauch gekauft, ins Felgenbett gelegt und leicht Aufgepumpt. Diesesmal aber liess ich die Luft beim Montieren im Schlauch. Umd wieder zischte es. Diesesmal allerdings aus dem Ventil.

Also ab in den Louis Pannenspray kaufen. Als ich dort noch mit einem Arbeiter geplaudert hab, hatt er mir gesagt sie verkaufen neu auch Schläche umd zwar die Heavy Duty. Und zu meinem Glück hatten sie sogar einen in meiner grösse .

Also nach hause neuen Schlauch rein aufgempumpt eingebaut, alles mit Drehmoment angezogen, mit einem blauen Wasserdichtem Stift wieder ne Linie gezogen (um eine sich lösende Schraube schnell zu erkennen und auch um Sicherzugehen, dass ich keine Schraube vergessen hab) Probefahrt und die Luft ist immernoch drinn

Nun jetzt zu meiner Frage. Kann mir jemand sagen was ich genau falsch gemacht habe? Das mal ein Schlauch beschädigt wird, kann ja passieren. Aber 3 Schläuche? Mein Mechaniker sagt, er kann nicht ausschliessen, dass der eine Schlauch einen Produktionsfehler hatte umd ich soll mal den Schlauch vorbeibringen.

Ich hab die Montageeisen mit Panzertape eingewickelt, um nichts zu beschädigen. Und auch immer wieder den Reifen mit der Hand ins Felgenbett gedrückt.

Aber villeicht kann mir jemand noch einen Tipp geben.

[bwm]

Die wahrscheinlichsten Fehler wären entweder ein Fremdkörper im Reifen, der alle Schläuche an der gleichen Stelle beschädigt hat, oder ein Montagefehler. Die häufigsten sind A) die Mutter am Ventil zu stark angezogen und dann beim aufpumpen quasi das Ventil aus dem Schlauch gerissen (das Ventil bewegt sich beim aufpumpen nach innen und die Mutter ist eine reine Montagehilfe und darf nur lose drauf sitzen) oder b) mit dem Montiereisen den Schlauch irgendwo eingequetscht. Das Panzertape hilft nur (ein bisschen) dabei, dass die Felge keine Macken vom Montiereisen bekommt. Der Schlauch darf aber auf gar keinen Fall beim einhebeln des Reifens irgendwo eingeklemmt werden.

Von heavy duty halte ich persönlich nix. Die sind aus dem Motocross und haben dort auch einen Nutzen: wenn sich der Reifen auf der Felge verdreht, hält der Schlauch ein wenig länger, bevor das Ventil abreißt. Da es im Motocross nur darum geht, das Rennen zu Ende zu bringen, ist das in Ordnung. Im Alltagsbetrieb sollte man immer genügend Luft auf den Reifen habe, dass die Gefahr des Verdrehens gar nicht erst besteht. Gegen durchstechen helfen die nicht. Wenn der eingefahrene Gegenstand lang und spitz genug war, um den Reifen und die Karkasse zu durchstehen, dann hält den auch der halbe Millimeter mehr Gummi nicht auf.
Und einer hier (ich glaube Kutter?) hat mal erwähnt, dass die Teile im Straßenbetrieb erheblich mehr Reibung erzeugen und daher der Reifen überhitzen kann.

[LagerfeuerTom]

Hi Städi!
Hört sich nach Freitag den 13. an!
Du solltest dir auf jeden Fall Zeit lassen bei solchen Arbeiten!
Ich habe eigentlich immer nur das Problem beim Vorderrad den Schlauch am Ventil nicht unter der zweiten Reifenwulst einzuklemmen. Da die Felge so schmal ist, paßt die Ventilverstärkung am Schlauch wohl nicht durch die beiden Wülste und wird dann eingeklemmt. Folglich achte ich also immer drauf das Ventil vor dem "Rüberhebeln" der Wulst am Ventil, das Ventil maximal in die Felge zu drücken. So, daß die am Ventil knapp aufgeschraubt Mutter die Felge berührt. Nach dem Einlegen des Schlauches pumpe ich den Schlauch auf, um zu sehen ob der Schlauch nicht verdreht ist und lasse dann die Luft wieder ab.
Von Heavy-Duty-Schläuchen halte ich auch nicht viel. Zu schwer und unnötiger Aufpreis.

Hast du beim defekten Ventil mal einen anderen Ventileinsatz ausprobiert? Wo war das Ventil denn genau defekt?

[Städi]

Besten Dank für eure Antworten

Ich denke Fremdkörper kann ich ausschliessen.

Schnell ne frage zur Mutter. Meint ihr die, die oben auf der Felge oder unten richtung Schlauch ist?
Weil die unten hab ich nicht berührt. Und die oben einfach handfest angezogen.

Ob beide Schläuche an der selben Stelle beschädigt wurde kann ich nicht genau sagen.

@LagerfeuerTom

Naja der Freitag hat sich dan durch den ganzen Samstag gezogen

Hab dan beim Heavy Duty Schlauch penibel daruaf geachtet ja nicht den Schlauch zu Berühren.

Wo genau der Reifen am Ventil undicht war kann ich nicht genau sagen, der Pannenspray kam einfach dem Ventil nach aus dem Reifen.

[bwm]

Ich bin der Meinung, dass wenn überhaupt beide Muttern nach außen gehören. Die 2. Ist eher zum kontern der ersten da. Innen soll die eher nicht verbleiben.

Und bei der äußeren hast du es, wenn ich das jetzt richtig verstehe, genau falsch gemacht. Wenn du die Mutter handfest anziehst, während der Schlauch noch leer ist, ist die dramatisch fest geknallt, sobald der Schlauch aufgepumpt ist. Beim aufpumpen zieht sich nämlich das Ventil nach innen. Die Mutter darf nur auf die äußersten vielleicht 5 Gewindegänge aufgeschraubt werden, damit dir das Ventil nicht versehentlich wieder nach innen abhaut. Wenn du fertig bist darf keinerlei Spannung auf der Mutter sein.

Ich dachte, du hast die Schläuche unter Wasser gehalten und dort nach dem Leck gesucht? Dann müsstest du doch wissen, wo die Lecks sind?
Das würde ich zur Diagnose auch nochmal machen. Rausfinden, ob die alle an der gleichen Stelle sind (würde auf einen Fremdkörper, oder, falls in der Nähe des Ventils, auf den Montagefehler mit der Mutter hindeuten) oder zumindest die gleiche Form haben. Wenn die Schäden länglich sind, seitlich am Schlauch dran, spricht das dafür, dass du den Schlauch mit dem Montiereisen eingeklemmt hast

[Ferganez]

Ich entferne diese Muttern immer, damit der Schlauch sich etwas bewegen könnte, ohne das Ventile abreißen.

[cyboli]

die Ventile der Schläuche kommen mit einer gekröpften Scheibe und 2 Muttern. Das brauchen die wenigsten, es verwirrt und führt zu Fehlmontagen.
Die Scheibe ist nur nötig wenn die Felgenbohrung viel zu groß ist. Eine Mutter am unteren Ende des Ventils, welche dann innen in der Felge liegt, ist unsinnig. Ich werfe die Scheibe und eine Mutter weg, die übrig gebliebene Mutter wird gegen die Ventilkappe geschraubt, nicht gegen die Felge. Diese Mutter ist nur dazu da, dass das Ventil bei leeren Schlauch nicht in die Felge verschwinden kann. Es gibt überhaupt keinen Grund das Ventil an der Felge festzuschrauben.
Bei losem Ventil sieht man auch, wenn der Ventilschaft schräg steht, dass sich der Reifen auf der Felge verdreht hat. Hoffentlich rechtzeitig bevor das Ventil abreißt.

[cyboli]

und noch was:
Wenn du zwei nebeneinander liegende Löcher hast, genannt "Schlangenbiss" , dann ist es eindeutig, dass der Schlauch vom Montiereisen zerquetscht wurde.
Es hilft sehr, wenn du den Schlauch und die Reifeninnenseite mit Talkum (Babypuder) einschmierst und ganz leicht aufpumpst, dann rutscht er leichter vom Montiereisen weg.

[Sushi]

Servus,


1. Wichtig wäre mal das Schadensbild.
2. Keine Muttern oder Scheiben auf der Innenseite der Felge am Schlauch.
3. 3 bar???
4. Du hast hoffentlich nicht das Pannenspray genutzt, gibt ne üble Sauerei.
5. Heavy Duty kannst du problemlos fahren, den sollte man beim montieren auch kaum kaputt kriegen.


Grüße Sushi

[raste]

Die Scheibe ist nur nötig wenn die Felgenbohrung viel zu groß ist.

Die Scheibe ist ein zusätzlicher Schutz und sollte immer verbaut werden, da das Ventilloch auch recht scharfkantig sein kann. Die Scheibe schützt den Schlauch am Ventilbereich.
Ich bin da auch immer am kämpfen die Scheibe ohne die Mutter zu verbauen, da es eine rechte Fummelei ist aber rein gehört die Scheibe.
Also zuerst Scheibe auf das Ventil, dann den Schlauch mit der Scheibe durch die Felge.

Hier noch die Beschreibung von Heidenau:
4. Montage leicht gemacht
1. Säubern Sie den Reifeninnenraum und pudern Sie diesen gleichmäßig mit Talkum ein. Dadurch passt sich der Luftschlauch
leichter an und Reibung bzw. ein Anhaften am Reifeninneren wird vermindert.
2. Montieren Sie eine Seite des Reifens auf der Felge.
3. Tipp aus der Praxis: Stecken Sie das Ventil des Luftschlauches (inkl. der Unterlegscheibe als zusätzlichen mechanischen
Schutz) von Außen nach Innen durch das Felgenloch und sichern Sie das Ventil mit der mitgelieferten 6-Kant-Mutter. So
verhindern Sie ein Zurückrutschen des Ventils in den Reifen.
4. Nun können Sie unproblematisch den restlichen Schlauch faltenfrei und ohne Verdrehungen in das Innere
des Reifens legen.
5. Wenn Sie den Schlauch sorgfältig platziert haben, montieren Sie die Zweite Reifenhälfte.
6. Geben Sie nun Luft auf den Schlauch und schauen Sie, dass die Reifenwulst sich optimal der Felgenkontur anpasst.
7. Wir empfehlen erst einen Überdruck (sog. Setzdruck) auf den Schlauch zu geben, so dass der Reifen sich ordentlich auf
8 die Felge setzt. Und erst dann, den vom Fahrzeughersteller bzw. Reifenhersteller vorgegebenen Reifendruck einzustellen.
Drehen Sie nach der Montage die 6-Kant-Mutter in Richtung Felge fest, allerdings sollte der Ventilkörper noch ein leichtes Spiel
besitzten. Bei extremen Anwendungen (z.B Motocross), ist die Mutter mit der Ventilkappe zu kontern, da die Gefahr besteht,
dass im Falle eines Weiterdrehens des Reifens das Ventil abreißt.
Wenn ein Schlauch über einen längeren Zeitraum verwendet wurde, hat sich dieser an die innere Kontur des Reifens angepasst
und fällt auch nicht mehr in den Ausgangszustand zurück. Falls der Schlauch dann erneut bei einem Neureifen montiert wird,
kann dieser Falten werfen und so mögliche Scheuerstellen erzeugen. Dazu kommt, dass der stete Zahn der Zeit unaufhaltsam
ist und auch ein Motorradschlauch mit der Zeit altert und porös wird.
Daher gilt: Neuer Reifen – Neuer Schlauch!
Hinweis: Auch in HEIDENAU-Schlauchlosreifen („TL“-Reifen) ist es möglich einen HEIDENAU-Luftschlauch einzuziehen, wenn
eine korrekte Montage gewährleistet wird.