Ich habe in Thailand bei Bikerzbits Teile bestellt, Ölfilter, Aufkleber, Schräubchen und eine Plastikblende.
Alles in allem knapp 74 Euro plus 23 für DHL Express.
Die ersten 8500 km hat das Paket auch sehr expressig innerhalb von zwei Tagen geschafft. Dann aber kam eine Mail von DHL:
Im Anhang an diese Mail: eine detaillierte Rechnung mit Angabe aller Ersatzteile, deren Wert und der Gesamtkosten.Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
wir bearbeiten derzeit Ihre DHL Express Sendung. Hierzu senden wir Ihnen die Begleitpapiere zur Sendung. Um Ihren Auftrag zur Abfertigung durchführen zu können, benötigen wir weitere Informationen zu dieser Sendung.
Wir benötigen:
[ x ] eine detaillierte Inhaltsbeschreibung der Sendung
(Ausschnitt der Rechnung)
Irritiert rief ich DHL Leipzig an und erfuhr, dass der Absender eben geschrieben habe, dass da z.B. OIL FILTER im Paket wären und ich müsse nun angeben, welchen Inhalt das Paket habe?
Ähm...Ölfilter?
Ja natürlich, sie seien ein riesiges Unternehmen und selbstverständlich auch des Englischen uneingeschränkt mächtig. Aber der nächste Artikel, MARK, HONDA RED, sei ja alles andere als klar, das könne ja sonstwas sein!
Ja, sage ich, eben ein rotes Honda-Markenzeichen als Aufkleber, Wert 32 Cent.
Genau, und das müsse ich eben alles genau deklarieren. Auch, aus welchem Material der Aufkleber sei!
Entschuldigung? Ich soll eine zollrechtliche Erklärung über das Material von Aufklebern abgeben?
Guter Mann, sage ich, das Paket enthält Motorradersatzteile und kostet 98,95 Euro inklusive Versand, damit fallen 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer an. Was soll ich Ihnen jetzt schicken, das Ihnen das Ausrechnen dieser knapp 19 Euro erleichtert?
Gut, sagt er, wenn Sie sich also außerstande sehen, eine Erklärung zum Inhalt abzugeben, müssen wir in das Paket gucken!
Klar, machen Sie das, ist kein Problem.
Gut, sagt er, ich mache Sie aber darauf aufmerksam, dass wir das mit 35 Euro je angefangener Mannstunde in Rechnung stellen.
Ah, okay, sage ich, und bestimmt stehen da ganz viele Mitarbeiter im Kreis herum, wenn das Material meines Aufklebers der zollamtlichen Prüfung unterzogen wird?
Natürlich, sagt er, mindestens zwei Kollegen. Und wir telefonieren jetzt schon acht Minuten, nur weil Sie sich weigern, eine Erklärung über den Inhalt abzugeben!
Hm. Da haben Sie Recht, nur, weil ich mich weigere. Und auch, weil Sie mir nicht erläutern, was Sie genau von mir möchten. Eine Übersetzung Englisch-Deutsch?
Nein, sagt er, eine detaillierte Inhaltserklärung, aus der hervorgeht, was da drin ist.
Irgendwie fiel mir in dem Moment der Film "Zoomania" ein...:
https://www.youtube.com/watch?v=tUXNxrPb0M0
Also habe ich eine Excel-Tabelle mit den deutschen Bezeichnungen angefertig, Fotos der Teile herausgesucht und zur Analyse verwendeter Materialien an Honda Bangkok verwiesen. Mal gucken, ob das genügt.
Schön auch die weiteren Erklärungen:
Um anfallende Zölle, Steuern und Gebühren zu verauslagen, stellt DHL Express Germany GmbH im Rahmen der Verzollung Kapital bereit. Diese Kosten werden zuzüglich einer Kapitalbereitstellungsprovision in Höhe von 2 % der verauslagten Einfuhrabgaben, mind. jedoch 12,50 € zzgl. MwSt., pro abgefertigter Sendung berechnet.
DHL Express als Versandart ist somit für mich nicht mehr relevant. Weder vom Aufwand noch von der schon mehr als nur frechen Berechnung zusätzlicher Gebühren her.Die Lagerung aufgrund kundenseitig verursachter Verzögerungen wird ab dem 4. Tag mit 5 € und 10 Cent pro Kilo zzgl. MwSt. pro Sendung und Tag lagergeldpflichtig. Die Verzollung ist bis 3 Warentarifpositionen inklusive. Ab der 4. Warentarifposition werden 4 € zzgl. MwSt. pro Position berechnet. Für papierbasierte Zollabfertigung (z. B. Reisegepäck, Umzugsgut) und Rückware werden 40 € zzgl. MwSt. pro Sendung berechnet