Campingausrüstung rund ums Motorradfahren

Rund um das Motorradfahren mit und ohne CRF.
kallegerd
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Campingausrüstung rund ums Motorradfahren

Beitrag von kallegerd » Dienstag 15. Oktober 2024, 15:02

Moin Leute,

bezugnehmend auf das Thema hier, habe ich mal ein neues Thema aufgemacht.

viewtopic.php?f=10&t=1460&start=160

Die Beiträge hab ich hinzugefügt. Falls das nicht ok ist, bitte Bescheid sagen:


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Re: Campingausrüstung rund ums Motorradfahren

Beitrag von Tobi » Dienstag 15. Oktober 2024, 15:56

Wir benutzen seit Jahren einen MSR Whisperlite und immer mit normalem Moped Sprit. Das Teil ist quasi unzerstörbar, wird seit Jahrzehnten so produziert und funktioniert immer - auch bei extremer Kälte und in großer Höhe. Mit dem Whisperlite Universal könnte man auch Gas benutzen. Aber wer will das schon, wenn man eh mit dem Moped unterwegs ist. Zudem könnte man am Universal auch eine andere Pumpe (Primus, Optimus, Edelrid usw.) benutzen, falls man der Originalen nicht traut.

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Re: Campingausrüstung rund ums Motorradfahren

Beitrag von Tobi » Dienstag 15. Oktober 2024, 16:03

Dazu ein spezielles Topfset von Trangia (Tundra III-D) - nämlich aus Duossal. Das ist ein Verbund aus Aluminium und Edelstahl. Innen Edelstahl und außen Aluminium. Man hat also die Leichtigkeit und Wärmeleitfähigkeit von Aluminium und die Lebensmittelverträglichkeit, kein Verkratzen, übles Einbrennen und einfaches Reinigen von Edelstahl. Die Pfanne ist allerdings leider nicht Duossal und gibt es auch nicht für das Set.

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Re: Campingausrüstung rund ums Motorradfahren

Beitrag von kallegerd » Dienstag 15. Oktober 2024, 16:46

So einen Trangia Sturmkocher habe ich auch noch: Wahlweise mit Spiritus- oder Gasbrenner.
Ehrlich gesagt hatte ich das Ding öfter mal dabei, aber in letzter Zeit nicht mehr, da es mir einfach zu sperrig ist und ich es nur schwer ins Gepäck bekomme.
Mit Gaskartuschen ist es sowieso irgendwie blöd: Die Dinger muss man mit sich rum schleppen und ggf. unterwegs Nachschub besorgen.
Spiritus ist eigentlich ganz okay, aber muss man eben auch gesondert kaufen. Zumindest ist so ein Spirituskocher immer startklar.

Zu dem MSR-Kocher: Ich wollte mir auch erst einen solchen besorgen (oder von Primus), aber soooo viele Rezensionen gingen in die Richtung: "25 Jahre lang hatte ich einen XY-Kocher und nie ein Problem. Habe mir einen neuen gekauft - Chinaschrott."
Defekte Pumpen (gebrochene Pumpengehäuse bei MSR), undichte Pumpen und Schläuche bei Primus. Deswegen hatte ich mir den Barthel-Kocher besorgt, da ich mich unterwegs nicht mit so einem Mist rumplagen wollte.
Du scheinst allerdings sehr zufrieden zu sein mit dem MSR... ist also wohl ein Qualitätsthema (mittlerweile?)...?

Den Soto Stormbreaker hatte ich noch gesehen, aber 171€ für einen Kocher ist schon...

Der ganze Campingkram ist mittlerweile auch echt krank überteuert...
Zuletzt geändert von kallegerd am Dienstag 15. Oktober 2024, 17:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Campingausrüstung rund ums Motorradfahren

Beitrag von Tobi » Dienstag 15. Oktober 2024, 17:03

Die MSR Pumpe ist nicht super stabil. D.h. da kann durchaus mal was abbrechen, aber nie so, dass sie gar nicht mehr funktioniert. Früher war sie noch deutlich fragiler. Mittlerweile müsste man sich schon sehr anstrengen das Teil völlig funktionslos zu bekommen d.h. das Gehäuse bricht nicht, aber z.B. bei den kleinen Kunststoff-Haltenasen, die den Kolben im Zylinder halten, kann das passieren. Pumpen könnte man dann aber immer noch. Bei der neuen MSR Pumpe ist mir das allerdings noch nicht passiert.
Zudem kommt es bei Kochern mit "Prall"-Blech z.B. Primus, Optimus oder auch der MSR XGK usw. vor, dass sich bei weniger Sauerstoff in höheren Gefilden die Flamme selber erstickt/ausbläst. Das resultiert in einem Affentheater überhaupt irgendetwas heiß zu bekommen. Wir hatten das ab so ca. 3500m. Daher ist das i.d.R. für die Meisten egal.

Das von mir gezeigte Trangia Set ist nur ein Topfset und nicht der Sturmkocher. Den würde ich jetzt auch nicht auf große Tour mitnehmen. Spiritus ist schlecht bei großer Kälte und außerdem im internationalen Ausland schwer bis gar nicht zu bekommen.

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Re: Campingausrüstung rund ums Motorradfahren

Beitrag von kallegerd » Dienstag 15. Oktober 2024, 17:08

Okay, das sind mal Erfahrungen aus der Praxis.
Also hätte ich den Versuch ruhig wagen können. ;)

Prallblechkocher: Wenn es bis 3500m funktioniert, dann sind bei mir alle Anwendungsfälle abgedeckt. Zumindest aktuell. xD

Das mit der Spiritusverfügbarkeit ist mir auch schon aufgefallen...
Bei Gaskartuschen hat mich die Kartuschensuche so genervt, dass ich nach einem Benzinkocher gesucht hab.
Ist wohl wie bei Wohnmobilen/Campern der Mythos von "Kein Problem. Kannst überall Gasflaschen auffüllen lassen. Brauchst nur einen Adapter". Die Realität sieht dann etwas anders aus. :mrgreen:

Die inneren Töpfe vom Sturmkocher sind glaube ich so groß wie das Topfset. Hab das auch aus Duossal.
Das wär dann eher was, wenn man zu zweit unerwegs ist, da kann man auch das Gepäck etwas aufteilen...


Wie siehst Du denn das Thema Zelt vs. Hängematte?
Ein Freund von mir ist überzeugter Hängemattencamper, aber ich weiß nicht so recht. So viele Ecken gibt es, wo man schwer geeignete Bäume findet... Und was macht man bei starkem Regen?

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Re: Campingausrüstung rund ums Motorradfahren

Beitrag von guy.brush » Dienstag 15. Oktober 2024, 18:33

Ich klinke mich mal in das Thema ein.
Wir waren 1 Jahr von -15°C bis +45°C und von 0 bis 5300m mit zwei CRF250L unterwegs und hatten pro Person unter 30kg Gepäck - ohne Heckträger, sondern mit Kriega OS-18 Taschen und 49L Gepäckrolle, sowie Enduristan Fenderbags. Viel Camping, viel Schotter.

Das ist aber nicht wirklich eine Frage von was ist möglich, sondern wo setzt man seine Prioritäten. Letztlich muss jeder sein oder ihr optimales Setup zusammen stellen. Das hat wenig mit einem "globalen Optimum" zu tun, sondern viel mehr mit individuellen Präferenzen und auf die sollte man das Setup abstimmen. Die einen haben mehr Freude mit weniger Gepäck und weniger Komfort aber leichteren Bikes, die anderen haben mehr Freude mit mehr Gepäck, mehr Konfort und schwerer bepackten Bikes. Ist auch eine Frage ob man alleine reist, oder sachen aufteilen kann. Wir haben dazu im Frühjahr auf dem Horizons Unlimited einen Workshop gegeben, vielleicht schreibe ich irgendwann auch mal einen etwas ausführlicheren Guide dazu...

In Kürze: Wir hatten ein Hilleberg Kaitum 3GT Zelt (also einen richtigen Palast den wir viel genutzt und sehr geliebt haben), zusätzliches Tarp, Dauenschlafsäcke und Thermarest Isomatten (ich hasse diese "Luftmatratzen", auch wenn die deutlich kleiner packen würden...), ein Trangia 27er Kochersystem plus 2 extra-Töpfen, umgebaut auf Polaris Optifuel Brenner. Großes erste Hilfe Set (zum Glück nie gebraucht!) und Werkzeug war natürlich dabei (ausreichend und abgestimmt auf die CRF) inkl. 4 Ersatzschläuche, 2 davon dick, zwei dünn (hatten zwar ein paar Platten, aber das würde ich für die nächste Tour reduzieren). Eine OS-18 Tasche pro Person für Klamotten, mehr hat man dann halt nicht.

Auf Instagram gibts unter amplitude_2023 ein paar Bilder vom Setup, aber sonderlich aktiv waren/sind wir da nicht. Lasse bei Interesse aber gerne mehr Details zukommen.
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Re: Campingausrüstung rund ums Motorradfahren

Beitrag von Tobi » Dienstag 15. Oktober 2024, 18:34

kallegerd hat geschrieben:
Dienstag 15. Oktober 2024, 17:08
Wie siehst Du denn das Thema Zelt vs. Hängematte?
Das kommt natürlich darauf an wo du unterwegs bist. In Kasachstan hat es z.B. für ca. 2500km praktisch keinen Baum. Dann sieht es mit Hängematte schlecht aus ;)

In Nord Skandinavien oder Patagonien bei über 100km/h Wind wöllte ich jetzt auch nicht in einer Hängematte übernachten. Auch nicht unbedingt bei einem Sandsturm in der Westsahara.

Auch beim Zelt ist die Auswahl nicht einfach. Wir verwenden hauptsächlich selbststehende Zelte - also keine Tunnel. Sobald man in wärmeren Gefilden ist kann der Boden extrem hart werden oder das Wetter ist so gut, dass man das Zelt problemlos ohne Heringe oder sogar nur das Innenzelt aufstellen kann. Außerdem kann man es auch einfacher auf Betonboden z.B. in einem verlassenen Gebäude oder unter einem Dach aufstellen. Mit zwei Mopeds geht das zwar auch mit einem Tunnelzelt, angenehmer ist es aber trotzdem. Wir verwenden übrigens nur noch Zimmermanns Nägel als Heringe. Die sind zwar schwer, aber bekommt man problemlos in die meisten Böden und sind nicht ständig krumm geschlagen. Außerdem extrem günstig.
Die Tunnelzelte sind i.d.R. auch eher für nordische Gefilde gedacht. Das bedeutet, dass das Außenzelt weiter herunterreicht oder sogar ganz bis zum Boden geht. Das ist zwar schön wenn es kalt, schneit und windig ist, aber nicht mehr so toll bei 40°C.
Silikonisierte Zelte sind leichter und haltbarer, aber haben auch den Nachteil, dass sich das Material bei Nässe sehr dehnt. Man muss es daher unter Umständen zwischendurch nachspannen. Außerdem kann man technisch bedingt nicht die Nähte tapen. Diese muss man daher ab und an mit Nahtdichter behandeln. Letztendlich ist es immer ein Kompromiss.
Für alle Zelte gilt - UV Licht ist der größte Feind. Also am besten nicht unbedingt in der Sonne stehen lassen.

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Re: Campingausrüstung rund ums Motorradfahren

Beitrag von Tobi » Dienstag 15. Oktober 2024, 18:36

guy.brush hat geschrieben:
Dienstag 15. Oktober 2024, 18:33
Das ist aber nicht wirklich eine Frage von was ist möglich, sondern wo setzt man seine Prioritäten. Letztlich muss jeder sein oder ihr optimales Setup zusammen stellen...
So ist es.

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Re: Campingausrüstung rund ums Motorradfahren

Beitrag von guy.brush » Dienstag 15. Oktober 2024, 18:58

Hehe da sieht man es also: Es gibt verschiedene "Lösungswege". Tobi wählt selbststehende Zelte - ich schwöre auf Tunnel. Er hat feste Träger, ich habe Softgepäck. Es gibt verschiedene Dinge, die ich auf der nächsten solchen Tour vielleicht anders machen, aber am Gepäck gibt es nichts, wo ich nicht happy war es genau so gemacht zu haben.
Denn: Beide Varianten sind richtig, wenn es für dich passt, beides ist falsch, wenn es für dich nicht passt. Wichtig ist es also letztlich die "eigenen" Vorlieben ins System zu integrieren.
Dabei hilft es aber natürlich sich Inspiration von anderen zu holen die mit "ihrer" Lösung glücklich sind...
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