CRF 300 L als Supermoto Umbau

Rund um das Motorradfahren mit und ohne CRF.
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MopedDennis
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CRF 300 L als Supermoto Umbau

Beitrag von MopedDennis » Montag 14. März 2022, 08:22

Hallo

Ich würde gerne mal einen Gedankenaustausch hinsichtlich eines Umbaus auf eine Supermoto hier starten.
Da ich technisch nicht so im Detail bewandert bin würde mich Eure Meinung interessieren.

Im Prinzip muss man doch nur die Räder in 17" tauschen. Passen dann die Bremsen und hinten das Ritzel dran?

Passt die Geometrie insgesamt dann noch oder muss man an der Gabel etwas ändern?

Von der Sitzhöhe kommt die Karre ja dann auch noch tiefer, was jetzt nicht gut wäre.

Vielleicht hat ja jemand schon seine CRF umgebaut?

bwm
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Re: CRF 300 L als Supermoto Umbau

Beitrag von bwm » Montag 14. März 2022, 09:21

Abs ist noch so ein Thema. Abs Systeme mögen es gelegentlich nicht sonderlich, wenn sich die Raddurchmesser a) insgesamt und b) zueinander ändern.

Übliche SuMo Bereifungen sind ja glaube ich 120/70-17 vorne und 140/70-17 hinten.
Abrollumfang vorne geht von 210,8cm auf 182,3cm, das entspricht - 13,5%
Hinten geht von 197,4cm auf 190,9cm, das entspricht - 3,5%

Die Änderung hinten um 3,5% wäre noch verkraftbar (Tachovorlauf könnte nach oben aus der Toleranz raus fallen) aber vorne ist heftig und vor allem die Räder zueinander. Kann mir vorstellen, dass das ABS da einen Fehler wirft. Sowas kann man manchmal mit geänderten ABS Ringen beheben, indem man mit einer geänderten Teilung dem Motorrad gegenüber so tut, als ob die Raddrehzahlen doch wieder gleich sind. Das kann dann aber trotzdem problematisch werden mit der echten Funktion des ABS weil die Drehzahlen ja doch unterschiedlich sind.

Außerdem kann es ein Problem werden, die deutlich breiteren Reifen unter zu bringen. Vorne das dürfte passen aber hinten könnte es mit dem Kettenschutz eng werden.
Überhaupt eine Felge / Nabe Kombination mit Zulassung zu finden dürfte schon spannend werden.

Insgesamt kein triviales Unterfangen. Du brauchst einen Prüfer, der da Bock drauf hat und eine erfolgreiche Eintragung ist trotzdem alles andere als Garantiert.

MopedDennis
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Re: CRF 300 L als Supermoto Umbau

Beitrag von MopedDennis » Montag 14. März 2022, 11:37

Danke Dir für den kurzen Abriss was tatsächlich Anliegen würde.

Also denn vielleicht lieber Supermoto light und einfach nur Straßenreifen montieren :mrgreen: :roll: :lol:

bwm
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Re: CRF 300 L als Supermoto Umbau

Beitrag von bwm » Montag 14. März 2022, 13:16

Ich will dich nicht entmutigen. Wenn du das machen willst dann immer ran da :)
Ich sage nur, was zum Problem werden kann. Ob das wirklich zutrifft weiß man erst, wenn man es probiert. Das allerwichtigste wäre aber ein Gutachter für Einzelabnahmen, der Bock darauf hat.

Wenn du Glück hast passen die Reifen und das ABS funktioniert weiterhin. Dann wäre die Abnahme mit eher geringem Aufwand erledigt. Im worst case kommt das ABS partout nicht mit den geänderten Umfängen klar und die ganze Eintragung geht nicht mehr. Irgendwas dazwischen wird es wohl sein

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Wildduck
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Re: CRF 300 L als Supermoto Umbau

Beitrag von Wildduck » Montag 14. März 2022, 13:23

Schon mit straßenorientierten 21/18 Reifen kommst Du runter bis auf die Raste - selbst mit dem IRC ist mir das schon des Öfteren mal passiert (dann wird der IRC Hinterreifen aber sehr indifferent oder schmiert beim Gasanlegen langsam weg).

Dem Supermoto-Fahrstil fröhnen, das kann man eh mit (fast) jedem Bike und insb. mit kleinen Enduros wie unsere CRF. Und schnell ist immer nur der Fahrer. Edit: Kurven andriften, tief runter drücken oder hanging off - das geht mit der CRF schon im Serientrimm problemlos. Muss man nur üben, wie alles im Leben…

Klar, auf 17 Zoll Felgen mit Supersportreifen ginge noch viel, viel mehr, aber das dann auszunutzen, dazu hat unsere kleine CRF weder die richtigem Bremsen, noch die richtige Fahrwerksabstimmung (muss recht hart sein) und schon gar nicht die ausreichende Leistung um solche Reifen wirklich zu fordern.

Auch bedeuten 17 Zoll Reifen mehr Schräglage bei gleichem Speed wie ein 21/18 Setup. Zudem steht das Moped eh noch tiefer und dann schrappen die Rasten noch eher über den Asphalt.

Auch ist die CRF mit den 21/18 Straßenpneus meiner Erinnerung nach nicht unhandlicher oder unpräziser als z.B. eine KTM 690 SMCR oder meine KTM 690 Duke R. Zum schnellen Fahren sind die letztgenannten allerdings deutlich besser geeigneter … kosten aber auch das doppelte und sind genau darauf abgestimmt.

Montiere dir Straßenorientierte Reifen auf den Serienfelgen und probiere das erst einmal aus. Andere Bremsbeläge helfen dann nochmals ein Stück weiter. Wenn das nicht reicht, dann kannst Du immer noch auf eine SuperMoto Umrüstung umschwenken. Außer es geht Dir um die Optik, das rechtfertigt im Zweifel jeden Umbau.

Der grippigste Reifen, den es meiner Recherche nach mit Gutachten für die CRF 300 gibt, ist der Avon Trailrider. Darüber musst Du dann auf 90/90-21 (z.B. Conti Trail Attack 3) und 130/80-18 (z.B. Conti RoadAttack 3) gehen und einen gnädigen Prüfer finden. Oder Du nimmst einen Bridgestone BT45, den gibt’s in 90/90-21 und 120/80-18 - den hatten wir auf der MT-125. Das ist technologisch gesehen allerdings ein ziemlich alter Reifen. Der Avon Roadrider MK2 ginge auch noch, der soll aber nicht so grippig sein (made in Asia) wie der Trailrider (made in UK).
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Re: CRF 300 L als Supermoto Umbau

Beitrag von Wildduck » Montag 14. März 2022, 15:00

Ein Video zum Umbau Thema: https://www.youtube.com/watch?v=50f6z3dk2eE

Das ABS sollte m.E.n. kein Problem sein. Die CRF hat ein simples 2-Kreis System und kein Combi-Bremssystem oder gar eine IMU, beide Räder (Bremskreise) werden also unabhängig voneinander "behandelt". Das kann jeder im Selbsttest schnell (und auf eigene Gefahr) feststellen.
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Re: CRF 300 L als Supermoto Umbau

Beitrag von LaLü » Montag 14. März 2022, 22:03

Wildduck hat geschrieben:
Montag 14. März 2022, 15:00
Ein Video zum Umbau Thema: https://www.youtube.com/watch?v=50f6z3dk2eE

Das ABS sollte m.E.n. kein Problem sein. Die CRF hat ein simples 2-Kreis System und kein Combi-Bremssystem oder gar eine IMU, beide Räder (Bremskreise) werden also unabhängig voneinander "behandelt". Das kann jeder im Selbsttest schnell (und auf eigene Gefahr) feststellen.
Moin,

der Umbau im Video hat aber gar kein ABS :? Jedenfalls fehlen die Kränze in den Bremsscheiben.

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Re: CRF 300 L als Supermoto Umbau

Beitrag von bwm » Dienstag 15. März 2022, 06:59

In Nordamerika werden die meisten 300er ohne ABS verkauft. Ist also tatsächlich recht wahrscheinlich.

Hab mir das Video auch angesehen und da sind mehrere Sachen, die bei uns nicht zulässig wären.

- Bremsverlegung auf eine größere Scheibe - denke ich komplett ausgeschlossen. Der Bremssattel ist ja auf einen bestimmten Bremsscheibendurchmesser hin designed. Wenn der Durchmesser größer wird wäre meines Erachtens dafür ein komplett anderer Bremssattel
- Kettenschutz demontieren
- veränderte Ritzel: möglich, aber je nachdem, wie stark die Veränderung ist nur mit horrendem Aufwand (neue Abgas- und Geräuschgutachten)

Und halt die nötigen Gutachten für die ganzen Teile wären bei uns so ein Thema. Felgen, Reifen (Tragfähigkeit), Ritzel und Bremsbeläge bräuchten bei uns ae eine Zulassung bzw entsprechende Dokumente für die Eintragung.

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Re: CRF 300 L als Supermoto Umbau

Beitrag von rallyMichl » Dienstag 15. März 2022, 12:22

Die Rally hat doch mit dem gleichen Bremssattel auch eine größere Scheibe.
Auf die sollte man vielleicht auch umbauen um zumindest da größeren Problemen aus dem Weg zu gehen.

Die Frage nach dem Sinn bleibt, wenn man sich die Kosten anschaut.
Selbst Bikerzbits ruft - zum Vergleich - für das Umbaukit 250l auf 250m 730€ auf.
Da landet man locker im vierstelligen Bereich am Ende.

Da hätte man sich dann vielleicht lieber eine DRZ400 Sumo geholt.

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Re: CRF 300 L als Supermoto Umbau

Beitrag von MopedDennis » Dienstag 15. März 2022, 12:55

rallyMichl hat geschrieben:
Dienstag 15. März 2022, 12:22
Da hätte man sich dann vielleicht lieber eine DRZ400 Sumo geholt.
Hätte ich auch gerne.
Aber für alte gebrauchte mehr bezahlen wie damals der Neupreis war :roll:
War nen geiles Motorrad!

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