Die Alternative zur neuen 300er?

Rund um das Motorradfahren mit und ohne CRF.
LaLü
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von LaLü » Donnerstag 4. Januar 2024, 17:18

Das Beispiel Husqvarna Terra ist perfekt, da kann ich ja aus eigener Erfahrung berichten (obwohl es für das Teil in den USA und Australien damals massig Zubehör gab).

Schon nach 5 Jahren waren viele OEM Teile nicht mehr lieferbar, BMW passte nur bedingt und beim Motor gar nicht. Als meine nach 7 Jahren einen Motorschaden hatte (Pleuellager fest), gab es zwei Möglichkeiten: Entweder einen neuen Motor von KTM für ca. 6.000,- € oder den Versuch einen gebrauchten Motor zu finden. Die Kurbelwelle und das Pleuel gab es nicht einzeln, war zwar ähnlich wie GS 650, aber eben nicht gleich. Zu dem damaligen Zeitpunkt gab es keinen gebrauchten Motor und KTM war keine Option, also wirtschaftlicher Totalschaden.

Ich vermute ähnlich wird es künftig vielen, günstigen Angeboten aus dem Land des Lächelns ergehen, wenig Durchsatz und schnelle Modellwechsel und irgendwann ganz vom Markt verschwunden. Da legt sich niemand Teile aufs Lager.

Es fährt sich einfach unentspannt, wenn man weiß, dass bei einem eventuellen Schaden kein Ersatzteil zur Verfügung steht.

Und den Rest hatte ich extra als OT gekennzeichnet, aber heutzutage kann man einen Kauf in China nicht mehr vermeiden, wenn man am "normalen" Leben teilnimmt.

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Kutter
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Kutter » Donnerstag 4. Januar 2024, 23:10

Tja, so ist es wohl :roll: , aber evtl. ist es in 10 Jahren ganz anders und China-Produkte sind voll nachhaltig geworden. Wenn man die industrielle Entwicklung Chinas anschaut, dann sind die mind. 3x so fix.
=> also dauert es keine 10 Jahre mehr :shock: . Wenn ein Land auf der Erde die "Energiewende" echt packt, dann ist des China und nicht etwa Deutschland, ich bin gespannt.
=> Gasbeben, so lange es noch geht ;)
Naja, mit nem E-Moped (Zero FX) hab ich schon mal geliebäugelt, aber da sind für die Kohle leider grottenschlechte Teile verbaut! Außerdem echt doof auf´n TET :lol: .

Weiß hier jemand zufällig, wo der GS1300 Motor gebaut wird? In Berlin-Spandau wird ja nur noch montiert, oder?

Den Bericht mit der Tomaten-Soße hab ich auch gesehen, voll krass - im Tank-Container um die halbe Welt, dann in Italien in die Dose -> Made in Italy :shock: . Ja so läuft´s.

Als ich für 2012 für 3 Monate in China war, da hat ein Ingenieur in einem großen Werk umgerechnet zwischen 600 und 800 € verdient, heute ist es knapp das Doppelte (zumindest bei der, die damlas mein Boss war) und der Wechselkurs ist aktuell genau gleich, wie 2012 :roll: . Leider verdien ich nicht das Doppelte, wie 2012 :oops: .

Des mit den Ersatzteilen läuchtet auch mir immer mehr ein :roll: . Wenn ich da an meine kleine CRF denke, da gibt es ca. ein dutzend Hersteller von Bremsbelägen. Mind. 8 Herteller für die verschiedenen Kupplungsscheiben. Sogar die Einspritzdüse gibts von mind. 3 Herstellern, Kettenblätter und Ritzel - viele, des ist schon nicht schlecht. Die echten Ersatzeile, also nicht Verschleißteile sind sau teuer, aber fix verfügbar...

Ich hoffe ganz stark, trotzdem kein Ersatzteil in Afika zu brauchen. 9x Ölfilter, 1x LuFi, 1x Kupplungsscheiben und 1x Bremsbeläge vorne/hinten, sind im Gepäck. Was anderes außer Öl und Reifen will ich nicht organisieren müssen ;) .

Trotzdem ist die Kove 450 Rally ein tolles Moped. Wie der Rainer schon geschrieben hat, zwei kaufen, eins als Ersatzteilträger :lol: .

Habt Ihr mitbekommen, dass die Kove vom Mason Klein in Dubai im Zoll stecken geblieben ist und er jetzt nicht starten kann :shock: :shock: :shock: :shock: . Wie kann denn sowas passieren?

Äh, wie heißt der Fred hier nochmal, wieder abgeschweift...
Mach mal nen Dakar-Fred auf ;)
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Ferganez » Freitag 5. Januar 2024, 00:48

Also, in manchen Ländern sind Chinesen schon lange Zeit auf dem Markt. Und da gibt es ein einziges, aber sehr großes Problem: Chinesen bringen sehr gern auf dem Markt verschiedene Modellen zum attraktiven Preis. Aaaber... Nach ein paar Jahren, sie bringen nächste Modelle und mit altes Modell ist Schluß.. Ganz und überall. Kein Support, technische Unterstützung, Ersatzteilen usw. Oder, was noch schlimmer ist, diese Startup Firmen mit attraktiven Modellen verschwinden. Komplett. Pleite und aufniewiedersehn. Und man sitz dann mit der Chinacarette und soll irgendwo irgendwelche Teile finden, die dort passen.
Ich bin froh, dass sie eine Konkurrenz erzeugen, aber ich hoffe, dass die technische Unterstützung wird es nicht in 2 Laden in Deutschland angeboten.

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Kutter
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Kutter » Freitag 5. Januar 2024, 01:38

Sicher absolut richtig. Sollte sich in Zukunft ändern, weil ja bekanntlich die Hoffnung zu letzt stirbt :P .

China lernt schneller als der Rest der Welt. Außderdem ist ja eh schon die ganze Welt von China abhänig :roll: . In vielen Bereichen hat das Reich der Mitte schon Monopolstellungen :shock: .

Wenn China morgen früh rülpst, dann hat die USA noch am Vormittag einen Magendurchbruch. Aber daran ändern wir mal garnix und da sind wir wieder bei der Hoffnung ;) .

Ich finde es natürlich auch scheiße :roll: , wenn es keine Ersatzteile mehr gibt.

Es gab übrigens mal 131 deutsche Motorradmarken, die meisten sind pleite gegangen, wie sich mehr und mehr Bürger ein Auto leisten konnten. Da war es dann auch beschissen mit der Ersatzteilversorgung.
Hinkt diese Beispiel eigentlich sehr? :P
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von bwm » Freitag 5. Januar 2024, 06:59

Was mich daran etwas wundert: es gibt in der EU die sog. Ökodesign-Richtlinie, die diverse Sachen vorgibt in Sachen Verfügbarkeit von Reparaturanleitungen und Ersatzteilen

https://www.evz.de/einkaufen-internet/n ... -sein.html
In kurz: je nach Produktart müssen Hersteller 7 oder 10 Jahre nach dem letzten in Verkehr bringen kostenlose Reparaturanleitungen bereitstellen. Ersatzteile müssen mit einer Lieferfrist von maximal 15 Tagen lieferbar sein. Die trifft aber leider nicht auf Fahrzeuge zu.
Aus dem Gesetz ergibt sich trotzdem eine etwas kompliziertere Pflicht zur Lieferbarkeit von Ersatzteilen.
https://www.ihk.de/heilbronn-franken/pr ... r--4786448
Jetzt haben Voge und Kove ja (nicht ganz zufällig nehme ich an) keine eigene Vertretung in der EU, sondern lassen einzelne Händler das selbst machen. Damit sind die Händler rechtlich in der Pflicht, Ersatzteile liefern zu können. Ich glaube übrigens, dass der Eike so nett das auch gemeint sein mag sich rechtlich auf ganz dünnes Eis begibt, sofern er das nicht gewerblich macht. Man könnte ihm da notfalls ein Gewerbe unterstellen (vor allem, da er ja Geld einsammelt) und daraus ergeben sich ganz schnell steuerliche Pflichten und rechtliche Verpflichtungen, die so eine Privatperson schnell mal ruinieren können.

LaLü
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von LaLü » Freitag 5. Januar 2024, 08:48

Das ist alles richtig, aber ich kann da aus der Husqvarna Red Zeit zu beitragen...

Gilt nur für existierende Hersteller. Damals verschwand Husqvarna Varese einfach so vom Markt, war weg, gab es nicht mehr und Pierer hat sich lange dagegen gesträubt, dass seine Husqvarnas die legitime Nachfolge (mit allen Konsequenzen) davon sein sollten. Man konnte die Pierer Group schließlich davon überzeugen (keine Ahnung was da genau gelaufen ist), dass auch Husqvarna Austria die ET Versorgung übernehmen muss. Das Ganze hat aber ca. 3 Jahre gedauert und bis dahin war das Lager von Zupin leer. Die folgende Versorgung des ungeliebten Kindes verlief, freundlich ausgedrückt, auch eher schleppend. (Btw. Seid Jahresende 23 auch Geschichte, denn da waren 10 Jahre nach dem Tod von Husqvarna Varese um).

Ich glaube genau aus diesem Grunde wechseln die Namen (und angeblich Hersteller) chinesischer Zweiradproduzenten in kurzer Folge. Angeblich gibt es den Hersteller dann nicht mehr, obwohl Yamasukawa dann als Kawasuyama im selben Werk zusammengeschraubt wird. Ich glaube die Aussicht auf mögliche EU-Strafen entlocken den Menschen in China nur ein müdes und höfliches Lächeln.

Wer kann sich denn noch an die ganzen verblassten, chinesischen Herstellernamen erinnern, die kurz auf dem Markt aufflackerten und dann sang- und klanglos verschwanden und die wenigen Käufer das Teil nie wieder los wurden?

Ach ja, zum Thema BMW/Husqvarna: Der 650er Eintopf von Loncin lebt ja in einer Voge 650 DSX weiter, ein übergewichtiger Reisedampfer mit Endurolook. Das Teil sollte, laut Liste, im Jahr 2021 ca. 7.300,- € kosten. Inzwischen versucht man Neufahrzeuge für ca. 5.400,- € los zu werden und eine gebrauchte Voge 650 DSX aus 21 wird mit ca. 7.000 km für 3.900,- €, eine andere aus 23 mit ca. 4.000 km für 4.450,- € angeboten. Weitere Angebote aus 22/23 werden in 100er Schritten teurer(Kleinanzeigen). Die sind alles keine Erfolgsannoncen und stehen z.T. schon lange zum Verkauf. Ich denke, wenn man sich ein Moped aus dem Land des Lächelns kauft, dann muss man entweder hohen Wertverlust (sogar gegenüber dem geringen Kaufpreis) oder eben Fahren bis zum Exitus einkalkulieren.

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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Kutter » Donnerstag 11. Januar 2024, 08:46

Servus Together,
ach verdammt, die Argumentation ist so schlüssig 🙄...

Wegen der Ersatzteilversorgung bei Fahrzeugen war ich bis jetzt immer der Meinung, die müsse 10 Jahr gewährleistet sein 😳.

@bwm
Der Eike sammelt kein Geld ein, des muss jeder selber überweisen. Nur den Transport aus Slowenien organisiert er, aber auch nur aus Nächstenliebe, weil er einen Bekannten hat, der öfter mit dem LKW in Slowenien ist. Verdienen tut er daran natürlich auch nix.
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von LaLü » Donnerstag 11. Januar 2024, 09:35

Jo! Wen willst Du zu 10 Jahren Lagerhaltung verdonnern, wenn Du keinen Ansprechpartner mehr hast oder der Hersteller insolvent ist?

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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Kutter » Freitag 12. Januar 2024, 08:28

🤔🤨🙄😟
Stimmt, des wird wohl schwer.
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Krümel » Samstag 13. Januar 2024, 10:23

In der Automobil Industrie sind es bei Herstellern 15 Jahre -> Ersatzteilversorgung vom originalen Hersteller (wenn er nicht pleite geht, dann muss sich der Fahrzeughersteller um eine Ersatz kümmern)

Ich hatte meine SWM 500R aus den obigen Gründen + Ersatzteilversorgung, after market und Händler Netz wieder verkauft.

Deshalb wurde es eine CRF 300 L ... für mich in Summe der beste Kompromiss fürs Enduro wandern.
Hab aber auch noch eine Tenere 700...
Müsste ich mich nur auf ein Motorrad beschränken, wäre es eine XT 660 R... bei meinem Anforderungsprofil

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