Die Alternative zur neuen 300er?

Rund um das Motorradfahren mit und ohne CRF.
LaLü
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von LaLü » Dienstag 9. Februar 2021, 15:40

Moin,

ich denke es geht nicht darum, dass ein Simmerrring, oder andere Teile, auch bei anderen Herstellern kaputt gehen, das ist keine Frage. Ich finde es aber merkwürdig, wenn ein Händler mir etwas zum Kauf anbietet, was nicht 100 % i.O. ist, jedenfalls bei der Laufleistung. Nach 2 Jahren und 10 Monaten gibts keine Werksgarantie mehr, damit ist der besagte Händler der Anspechpartner oder ggf. auch Anspruchsgegner.

Eine siffende Gabel kann sich ankündigen, muss aber nicht...

Ich habe mir einmal die Diskussion im SWM Forum durchgelesen, Respekt dafür, dass Du Dich nach den Ratschlägen trotzdem zum Kauf entschieden hast.

Honighannes
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Honighannes » Dienstag 9. Februar 2021, 22:51

Das ist doch die Regel, gerade in deutschsprachigen Foren, dass immer alles kaputtgeredet wird, bzw. dass Probleme vermehrt auftauchen und zerredet werden :D
Ich seh dass alles ein wenig entspannter. Im ADV Rider Forum gibt's viele die schwer begeistert sind auch nach vielen Kilometern.

Fakt ist, die Gabel wird gefixt, die Bremsflüssigkeit getauscht, bevor ich das Motorrad bekomme.
Ich freu mich drauf, wird sicher ein Spaß. Und falls nicht - dann hab ich vlt. was draus gelernt :lol:

Herb
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Herb » Mittwoch 10. Februar 2021, 09:33

Dann viel Spaß! Ich wünsche dir allzeit gute Fahrt! Und berichte bitte deine Erfahrungen mit SWM nach, von der Sache her ist sie schon interessant!

Das andere Marken auch Probleme haben ist mir bekannt! Aber ein Rückruf wegen eines bekannten Problems oder auch ein Verschleißteil wie ein Simmering sind eine ganz andere Sache! Von Verschleiß kann man ja bei 600km nicht wirklich reden, es sei denn, die Mühle wäre die 600km komplett auf der Cross- oder Endurostrecke geprügelt worden!

Dann sähe aber auch der Rest anders aus und ich würde definitiv die Finger davon lassen!

Wie auch immer, viel Spaß und bleib bitte dem Forum erhalten!
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Kutter » Mittwoch 10. Februar 2021, 10:34

Servus Together,

jetzt mal nicht wegen einem siffenden Gabelring das ganze Moped verteufeln. Sicher ein Exot, aber wenn man damit nicht um die Welt fahren will, doch egal. Ob der Händler des selber hätte sehen müssen, ja vermutlich. Ist es eine tatsächliche Schwachstelle, wohl eher nicht. Wichtiger ist da schon, dass es sich um einen Normsimmering handelt, damit man den auch an jeder Ecke günstig kaufen kann.

Bei meiner CRF 1000 fahr ich aktuell den 5. Satz, also hätte jeder im Schnitt gut 10 k gehalten, damit könnte man ja leben, aber es war halt nicht so. Zweimal hat mir die Gabel beinahe den ganzen Urlaub versaut! Ich will jetzt aber nicht noch mehr ausholen...

Nochmal, wichtiger ist doch, dass man die Teile schnell und günstig bekommt. Die CRF1000 hat z. B. ein Sondermaß. Auch viele andere Sachen, wie Lager, usw. sind bei Honda gerne keine Norm-Standard-Teile, was einen schon manchmal extrem nervt.

Der Motor sollte halt nicht gleich verrecken! Zuverlässigkeit ist bei Reisen extrem wichtig und darum hab ich jetzt eine weitere Honda in Garage, auch wenn bei Honda wirklich auch nicht alles Gold ist was glänzt.

Wenn der Preis für die SWM passt und Du das Ding haben willst, dann machs doch. Du hast ja selber sinngemäß gesagt, wenn es dann doch nichts war, dann kann man es zumindest als Erfahrung verbuchen. Wenn Du selber schrauben kannst und das Teil spaß macht ;)
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Traveler » Mittwoch 10. Februar 2021, 10:44

Da ich den Thread angezettelt habe: @Honighannes, Gratualtion zum Kauf und ich wünsche dir viel Spass mit der SWM und allzeit gute Fahrt :)

Bei mir ist es ja nun eine 690er KTM Enduro R mit 6500km geworden; jeweils eine neue SWM Superdual X und die CRF450L waren daneben im Rennen. Preislich nahmen die sich fast nix.

Da ich jedoch noch eine CRF1000L fahre die auch auch behalte, wäre die SWM aber ein zu änliches Motorrad gewesen. Die 450er war mir zu exotisch, zu extem und nur 26 legale PS: ich fahre auch bis ins Zielgebiet auf zwei Rädern und nicht mit Hänger.

Ich hoffe mit der KTM die "Mitte" getroffen zu haben, nächste Woche hole ich sie ab.

Alle Motorräder haben ihre Stärken und Schwächen und wenn man alles immer auf die Goldwaage legen würde, dürfte man gar kein Motorrad kaufen.

Eine Africa Twin schon gar nicht, die ist einfach nur schlecht ;)

https://www.youtube.com/watch?v=knwrJ1aVvKA

:lol:

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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Kutter » Mittwoch 10. Februar 2021, 12:32

Servus Together,

da muss ich dem Traveler natürlich voll beipflichten. Wer sich nie in Gefahr begibt, kommt darin um :lol: .

Leider hat der Typ in dem Video mit vielen Punkten tatsächlich recht :roll: . Des mit den Plastiknasen/Steckclipsen und der Verkleidung ist für mich persönlich das Schwerwiegenste. Bei mir sind gleich an drei Stellen Nasen weg und ich kann die Verkleidung nicht mehr 100prozentig montieren, was mich auch sehr ärgert. Trotzdem ist die AT ein tolles Motorrad.

Bei neuen Motorrädern ist dies leider oft zu sehen und nicht nur bei Honda. Selbst die neue T700 ist da nicht so viel besser (scho a weng, zugegeben).

Meine CRF450L ist dagegen schon relativ schrauberfreundlich, auch wenn es durch die Umbauten immer viel Zeit benötigt, z. B. die Sitzbank, oder den Tank runter zu bauen. Wie schrauberfreundlich die aktuelle CRF250L ist kann ich leider nicht beurteilen, hab noch nie eine zerlegt.

Sicher wird sich in Punkto Fertigung vermutlich auch was bei der CRF300 "vereinfachen". Es ist aber auch nicht alles schlechter geworden. Im Bezug auf Wertigkeit, aber auf jeden Fall. Nur für ein paar Euro/Yen/Baht weniger Produktionskosten, muss man sich viele Jahre ärgern! Dies fällt bei manchen Motorrödern offensichtlich stärker ins Gewicht, als bei anderen, unabhängig von der Marke.

Was will man tun? Die SRs, XTs, TTs, die XLs und XRs, die DRs, usw. aus den 80er und 90er Jahren weiter fahren? Ich denke eine als Oldi zu behalten reicht :lol: .

Hoffen wir doch mal, dass es bei der CRF300 nicht so schlimm wird ;) .
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Honighannes » Samstag 29. Mai 2021, 14:18

Nun, wie versprochen ein paar Eindrücke meinerseits von der SWM Superdual T nach ca. 1800 Kilometern.

Als ich die Maschine mit 640km für nichtmal 5k€ (inkl. Koffersystem) entdeckt habe wusste ich eigentlich was zu tun ist... :lol:
Ich wollte schon immer einen großen Einzylinder mein Eigen nennen. Gleichzeitig wollte ich aber keine 12000€ für eine KTM690/Husqvarna701 ausgeben (unsere Österreich Preise sind crazy..) und auch kein altes ausgelutschtes Gerät kaufen.

Nun, der 600cc Einbaum tut seine Arbeit erstaunlich gut. Macht richtig Laune das Gerät zu bewegen. Die Drehmomentwelle ab 4000RPM ist eine herrliche Sache. Leistungsabgabe ist sehr gut dosierbar. Nur manchmal geht selbst beim vorsichtigen Gasanlegen ein Ruck durch den Antriebsstrang - bisschen nervig, so 0/1 mäßig. Es gäbe ein Sportmapping - jedoch scheinbar in Österreich niemanden der es aufspielen kann. Der Motor ist allgemein von seiner Charakteristik sportlich ausgelegt - langsam fahren will er nicht, man merkt er will im Freiland ordentlich gedreht werden 8-).
Der Sound aus den beiden (riesigen) Alu Endtopfen ist, zumindest verglichen mit der CRF, gewaltig. :lol: Ich muss gestehen, teilweise fast schon too much, vor allem im Ortsgebiet. Erstaunlich für ein Motorrad in Serienzustand mit Euro4. Früher als dieser Motor in Husqvarnas verbaut war hatten die sogar nur einen Schalldämpfer... :twisted:

Einspritzung hat anfänglich zicken gemacht, ich hatte ein Konstantfahrruckeln bei ca. 50km/h. Kommt vom Regelbereich der Lambdasonde - die hab ich kurzerhand überbrückt bzw. ausgebaut. Passend dafür der Lambdaeliminator der KTM/Husky. Danach war auch das Auspuffknallen im Schubbetrieb weg. Die Maschine ist generell im unteren Drehzahlbereich "weicher" zu fahren und nicht so gierig nach mehr Drehzahl beim Anfahren.

Die vordere Gabel scheint mir ein wenig hart zu sein auch mit Zug/Druckstufe offen..., die braucht vermutlich mal ein Ölservice im Winter. Das Federbein passt gerade für mich.

Allgemein natürlich merkt man, dass es keine Honda/Yamaha etc. Großserientechnik ist, die man vor sich stehen hat. Kleinigkeiten/Spaltmaße sind tlw. nicht perfekt. Auch sollte man (wie wahrscheinlich bei allen dicken 1-Zylindern) sämtliche Schrauben regelmäßig kontrollieren - die SWM rüttelt die gerne mal da und dort raus ;)

Mein Fazit bisher: Wenn man keine Scheu hat mal am Motorrad selbst zu schrauben oder das sogar gerne macht (zwecks Entspannung :lol: ), dann hat man mit der SWM ein solides Bike welches garantiert nicht an der nächsten Ecke steht. Wahrscheinlich solider als es auf den ersten Blick erscheint. Es gibt einige Schwachstellen, welche jedoch allgemein bekannt sind, die man nur im Auge haben muss. Ein prüfender Blick schadet aber sowieso bei keinem Motorrad.

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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Honighannes » Sonntag 9. Januar 2022, 11:04

Nun, ich hab die Superdual nach einer Saison verkauft.
Die Zusammenschau der ganz vielen kleinen Dinge die mich gestört haben, haben mich dazu gebracht sie zu verkaufen. Anfänglich nur probeweise ins Internet gestellt hat sich relativ bald ein Käufer gefunden. Ich hoffe er hat viel Spaß mit ihr.

Heuer wird die Honda wieder mehr bewegt - und vielleicht bekommt sie ja eine neue Freundin in der Garage :lol:

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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Herb » Sonntag 9. Januar 2022, 13:35

Und was waren deine Beweggründe zum Verkauf jetzt im Einzelnen? Wie viele Kilometer bist du mit der SWM gefahren? Irgendwelche Probleme/Defekte? So "nackig" kannst du das doch auch nicht stehen lassen...
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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Beitrag von Honighannes » Sonntag 9. Januar 2022, 20:15

Ich hab gerade einen relativ langen ausführlichen Beitrag geschrieben, der leider bevor ich ihn posten konnte verschwand, da sich mein Browser aus geloggt hat. Ich will das eigentlich nicht nochmal alles schreiben, ich hoffe ihr verzeiht mir :cry: ;)

"Kurz" gesagt:

Alles in allem, wars die Verarbeitungsqualität. Es wurde an vielen Ecken gespart, (tlw. vermutlich im Centbereich) wo man lieber etwas mehr ausgeben hätte sollen - dann wäre auch ein zuverlässiges und adäquates Motorrad rausgekommen.
u.A. Elektronik, Einspritzung bzw. Motormanagement (im Bezug auf Fahrbahrkeit des Motors), Gabel usw..
Dazu kommt noch ein quasi nicht vorhandenes Händlernetz und ein Ersatzteilehändler in Italien der zwar schnell liefert - sollte der jedoch mal ausfallen, was dann?

Die SD hätte ein herrliches Bike sein können, von dem glaube ich viele träumen. Leider existiert am Markt derzeit kein ähnliches Motorrad mit 40-60Ps und unter 200kg.
Ich jedenfalls träume weiter von einer CRF mit 500er Twin Motor und 48PS. (SWM hat einen Klon von diesem Motor gezeigt auf der EICMA, mal sehen ob sie was schönes draus machen. Gezeigt haben sie auf Messen in den letzten Jahren ja viel. Das Problem mit dem Händlernetz bleibt dann aber trotzdem)

Schönen Abend! :D

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