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Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Verfasst: Sonntag 6. Februar 2022, 15:04
von LaLü
Honighannes hat geschrieben:
Sonntag 6. Februar 2022, 14:07
...

Diese GasGas Cami kannte ich vorher überhaupt nicht. Sehr spannend. Schade dass KTM die Marke geschluckt hat - jetzt gibt's nur mehr Einheitsbrei :geek:
Ja wirklich schade, denn gerade die Cami hatte in meinen Augen, im Reigen der Zongshen befeuerten 250er, echtes Potential zur eierlegenden Wollmilchsau. Leider wird in dem Sektor alles orange, aber leider nicht besser 🤷🏻‍♂️

Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Verfasst: Montag 7. Februar 2022, 00:58
von Tobi
NordNordOst hat geschrieben:
Freitag 4. Februar 2022, 20:18
Viel entwickeln muss Suzuki nicht. Einspritzung, Kat und fertig.
So einfach ist das glaube ich nicht - oder wieso hat z.B. die Honda CRF450L für Europa nur 25PS?

Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Verfasst: Montag 7. Februar 2022, 07:28
von Wildduck
Tobi hat geschrieben:
Montag 7. Februar 2022, 00:58
NordNordOst hat geschrieben:
Freitag 4. Februar 2022, 20:18
Viel entwickeln muss Suzuki nicht. Einspritzung, Kat und fertig.
So einfach ist das glaube ich nicht - oder wieso hat z.B. die Honda CRF450L für Europa nur 25PS?
Ich glaube nicht, dass das Problem ist.

Der Euro5 Motor des 390er Motors von KTM hat 42 PS, würde man ihn wegen der A2 Gewichtsregelung nicht drosseln müssen, dann hätte er 46 PS (das stand mal in irgendeiner Motorradzeitung). Durch Änderung an Mapping, Airbox und Auspuff, also ohne Eingriff in den Motor, stehen in neuen RC 390 Cup Modell 10 PS mehr gegenüber der Serie, als 52 PS zur Verfügung (Aussage von Nasty Nils im aktuellsten Test Video der neuen RC390). Und der 390er Motor wird mit jeder Evolutionsstufe besser: Gas-Annahme, Rundlauf, Drehmoment-Verlauf.

Und das ist ein sehr robuster Großserien-Motor mit 8tkm Wartungsinterval Made in India.

Ich denke es liegt eher am Willen und den Kosten so etwas zu entwickeln. Wenn man Hightech wie einem Panigale V4 Motor auf die Straße bringen kann, dann sollte doch auch ein Hightech 1-Zyl. möglich sein. Selbst eine MT 125 hat schon eine variable Ventilsteuerung.

Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Verfasst: Montag 7. Februar 2022, 07:35
von bwm
NordNordOst hat geschrieben:
Freitag 4. Februar 2022, 20:18
Viel entwickeln muss Suzuki nicht. Einspritzung, Kat und fertig.
Das stimmt gleich doppelt nicht. Zum einen genügt das nicht. Um einen Motor in die heutige Zeit zu hieven musst du ihn leichter und reibungsärmer machen. Die heutigen Erwartungen und Vorschriften in Sachen Emissionen und Verbrauch erfordern das. Da zählt auch das Getriebe mit dazu. Und einen komplett neuen Auspuff musst du dazu machen. Und man glaubt es kaum aber die Entwicklung eines guten Auspuffs ist fast noch aufwändiger als die Entwicklung eines guten Motors.
Und zum Anderen ist eine Einspritzung nicht mal eben dran geklatscht. Da zählen unzählige Wochen auf dem Motorenprüfstand plus unzählige Wochen realtests mit dazu, um die Abstimmung im Rahmen der gültigen Abgasvorschriften zu schaffen. Dabei ist die Abstimmung auf maximale Leistung in jeder Lebenslage noch der leichte Teil. Die finale Abstimmung mit der richtigen Mischung aus Verbrauch, Leistung, Laufruhe, Lautstärke und das alles unter Einhaltung der Abgasvorschriften und gut eingebunden in heutige Assistenzsysteme ist die eigentliche Kür.

Außerdem hat Suzuki schon länger Probleme auf dem europäischen Markt und davon abgesehen, dass sie wohl eher nicht den "vollen" Markt zu sich holen könnten, sind ein paar Tausend Motorräder halt auch einfach nicht genug, um ein Motorrad neu zu entwickeln und günstig bauen zu können.

Edith: tatsächlich ist ein V4 Motor leichter durch die Abgasvorschriften zu bringen, als ein kleiner 1 Zylinder. Abgase werden bis auf das CO2 eigentlich immer in ppm - parts per million gemessen. Ein großvolumiger V4 könnte ganz vereinfacht gesprochen auf dem Prüfstand 3 Zylinder leer mitlaufen lassen, um saubere Luft in den Auspuff zu befördern. Die vermischt sich dann mit den Abgasen des einen Zylinders, der echt mitläuft et voilá dir Abgase sind sauber.
Ganz so einfach ist das nicht aber als Modell zur Vorstellung kommt das schon hin. Es ist viel leichter, die viele Luft, die durch einen großvolumigen Motor geht, sauber zu halten, als die wenige Luft, die durch einen kleinen Motor geht.

Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Verfasst: Montag 7. Februar 2022, 09:45
von NordNordOst
Zontes 310 X, 312ccm, 159kg, Euro 5 - schafft die Abgasnorm mit 35 PS

Die Chinesen sind bereit die Entwicklungskosten zu tragen, die Japaner aber nicht,
was kaufmännisch gesehen nachvollziehbar ist. Zontes und Co. wollen aber auf den
europäischen Markt. Das werden sie in den kleinen Hubraumklassen auch schaffen,
weil die Konkurrenz sich aus diesem Segment verabschiedet.

Schade, aber es muss sich halt rechnen.

Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Verfasst: Montag 7. Februar 2022, 12:52
von Tobi
NordNordOst hat geschrieben:
Montag 7. Februar 2022, 09:45
Zontes 310 X, 312ccm, 159kg, Euro 5 - schafft die Abgasnorm mit 35 PS.
Naja, die Zontes spielt ja in einer ähnlichen Klasse wie die CRF300. Die paar wenigen PS mehr bei höherem Gewicht, spielen wohl kaum eine Rolle.
Die Leute reden hier von einem "Weltreise-tauglichen" Motorrad mit 135kg und 50PS und das wird es wohl so in Europa niemals mehr geben.

Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Verfasst: Montag 7. Februar 2022, 13:08
von NordNordOst
Tobi hat geschrieben:
Montag 7. Februar 2022, 00:58
NordNordOst hat geschrieben:
Freitag 4. Februar 2022, 20:18
Viel entwickeln muss Suzuki nicht. Einspritzung, Kat und fertig.
So einfach ist das glaube ich nicht - oder wieso hat z.B. die Honda CRF450L für Europa nur 25PS?
Ich dachte auch eher an die CRF 450 L.

Wenn es eine CRF mit 35 PS geben würde, wären doch schon viele sehr glücklich.

Hoffentlich wird in den USA die Schadstoffgrenze bald mal weiter verschärft,
damit wird von den aktualisierten Modellen dann auch etwas abbekommen.

Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Verfasst: Montag 7. Februar 2022, 14:12
von Tobi
Mehr Leistung bedeutet halt auch mehr Gewicht oder weniger Zuverlässigkeit/mehr Wartung. Das passt den Leuten dann auch wieder nicht.
Die kleinen 125er China Mopeds werden überall in Asien zigtausende Kilometer durch die Landschaft geprügelt und machen kaum Probleme. Eine hochgetunte KTM macht, wenn es blöd läuft, schon nach wenigen tausenden Kilometern schlapp - dafür ist man die kurze Zeit eben mit satter Leistung unterwegs :D

Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Verfasst: Montag 7. Februar 2022, 18:23
von Derudor
Der Teil mit der KTM stimmt so aber nicht. Im Vergleich zu einer 125er mit 15 PS hätte die KTM knapp 80 ps, was rund 5 PS über der tatsächlichen Leistung liegt. So einfach ist es also auch wieder nicht.
MfG Udo

PS. Die MD 44 kommt im Verhältnis auch auf 69Ps.

Re: Die Alternative zur neuen 300er?

Verfasst: Montag 7. Februar 2022, 19:29
von Wildduck
Der 390er Motor von KTM ist durchaus sehr zuverlässig, da liest man wenig wirklich schlechtes, und der Motor fährt sich sehr auch recht unterhaltsam (hatte mal ne 390er Duke als Ersatzmotorrad). Auf Grund des eher kurzen Hubs aber eher eine Dreher als ein Drücker.

Meine offene Duke 690 hatte ca. 80 PS und fuhr sich absolut fantastisch und seidenweich (leider illegal: kein Kat, wenig Auspuff, offener Luftfilter, KTM-Evo-Mapping). Die aktuellen 690er Motoren ab 2019 sind sehr eigentlich sehr standhaft, weil viele grundlegende Probleme gelöst wurden.