Unverhofft kommt oft... CRF 300 L

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Wildduck
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Re: Unverhofft kommt oft... CRF 300 L

Beitrag von Wildduck » Mittwoch 9. März 2022, 13:45

Stollenreifen sind halt schwammiger, aber da gewöhnt man sich dran. Dafür merkt man sehr gut wo der Grenzbereich ist, zumindest beim IRC Reifen. Den bin ich immer bei den empfohlenen 1,5 gefahren, mehr Luftdruck brachte keine Vorteile, weniger auch nicht. Off-road kann man aber auch mal auf 1,3 runter, es zerren ja keine 70 PS am Reifen.

Thema Bremsweg: Der Bremsweg ist mit dem jetzt montierten Avon Trailrider deutlich kürzer als mit dem Serien-IRC, egal aus welchem Tempo. Aber die CRF ist halt auch sehr leicht und sollte - bei gleichem Reifen - eigentlich etwas besser bremsen (abgesehen von den etwas schwachen Seienbremsbelägen) als eine schwereres Motorrad. Final sind aber eher wohl Reifengrip und Schwerpunkt entscheidend: meine Street Triple RS mit Brembo M50 und warmem Bridgestone S22 konnte man brutal verzögern, das Limit war immer nur das abhebende Hinterrad und die schwindende Physis des Fahrers (echt anstrengend).
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bwm
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Re: Unverhofft kommt oft... CRF 300 L

Beitrag von bwm » Mittwoch 9. März 2022, 15:45

du hast die Kurve ja noch bekommen aber da das ein übliches Missverständnis ist, wollte ich nochmal darauf eingehen:
Bessere Bremsen verkürzen bei modernen Fahrzeugen nicht den Bremsweg!
Auch mit der Serienbremse sollte man es immer schaffen, das ABS zum regeln zu bringen und wenn es soweit ist könnte man noch so große Bremsen verbauen - das Limit ist (wenn das ABS schon regelt) der Reifen, nicht die Bremse.
Bessere Bremsen können das Bremsgefühl, die Dauerhaltbarkeit (Überhitzungsresistenz), die Geräuschkulisse und vieles mehr verbessern. Den Bremsweg aber nicht.

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Re: Unverhofft kommt oft... CRF 300 L

Beitrag von Wildduck » Mittwoch 9. März 2022, 20:34

bwm hat geschrieben:
Mittwoch 9. März 2022, 15:45
Bessere Bremsen können das Bremsgefühl, die Dauerhaltbarkeit (Überhitzungsresistenz), die Geräuschkulisse und vieles mehr verbessern. Den Bremsweg aber nicht.
Da bin ich anderer Meinung. Genau die von Dir aufgeführten Aspekte führen ja dazu dass man effektiver Bremsen kann und somit den Bremsweg verkürzen kann. Sonst gäbe es keine M50 und Stylema Bremsen, sondern nur Bremsen die einfach nur irgendwie bis zum Haftungsabriss und in den ABS Regelbereich hinein bremsen. Ein regelndes ABS ist ein klares Zeichen, dass die Bremsung eben nicht optimal war.

In der MotoGP gibt es z.B. kein ABS. Dennoch behaupte ich mal, dass kein Serienmotorrad mit ABS, ausgestattet mit den gleichen Reifen wie das MotoGP Bike auch nur annähernd so stark bremsen kann wie das MotoGP Bike. Den Unterschied macht die Bremse und der Fahrer, der sie am Limit zu bedienen weiß, nicht nur der Reifen.

Überhaupt ist der Reifen ja nur eine Variable in der Gleichung die den Bremswegs ausmacht. Und neben der Bremse, dem Fahrwerk, der Geometrie und dem Schwerpunkt ist es insbesondere der Fahrer/in der den Unterschied ausmacht.

Die meisten guten Motorradfahrer sind keine guten Bremser - das kann man auf jedem Fahrtraining sehen - einfach weil man das viel zu selten übt. Und da schließe ich mich selber ein. Ich bremse zwar oft und heftig und gerne, ein guter Bremser bin ich aber trotzdem nicht.

https://www.motorradonline.de/ratgeber/ ... abbremsen/
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Re: Unverhofft kommt oft... CRF 300 L

Beitrag von Woschert » Donnerstag 10. März 2022, 11:19

Grössere und stärkere Bremsen fühlen sich immer toll an. Bei einer starken Verzögerung steht man schneller weil sie bei geringerer Kraft mehr Wirkung hat.

AAAAABER ........bei einer SCHLAGBREMSUNG (so heisst das beim Auto) also sofort mit aller Kraft SCHLAGartig in die Eisen (das bekommen schon die wenigsten hin)
wird das ABS sofort regeln. Dem ABS ist es dann egal welche noch so grosse Bremse da Bremst. Der Reifen gibt in diesem Fall das Limit an.

So seh ich das....... ;)
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Re: Unverhofft kommt oft... CRF 300 L

Beitrag von bwm » Donnerstag 10. März 2022, 15:08

Das
Wildduck hat geschrieben:
Mittwoch 9. März 2022, 20:34
Da bin ich anderer Meinung. Genau die von Dir aufgeführten Aspekte führen ja dazu dass man effektiver Bremsen kann und somit den Bremsweg verkürzen kann. Sonst gäbe es keine M50 und Stylema Bremsen, sondern nur Bremsen die einfach nur irgendwie bis zum Haftungsabriss und in den ABS Regelbereich hinein bremsen. Ein regelndes ABS ist ein klares Zeichen, dass die Bremsung eben nicht optimal war.
Genau das ist eben falsch. Es stimmt zwar, dass das ABS die Bremse wieder auf macht und damit theoretisch Bremskraft verloren geht aber heutige ABS Systeme regeln so schnell und fein, dass das Motorrad bei einer ABS Bremsung viel näher am Haftungsabriss des Reifens ist, als unsereins (Hobbyfahrer) das jemals schaffen könnte. Die Super high end racing Bremsen haben andere Vorteile. Wie schon gesagt - feinerer Druckpunkt, länger aufrecht bleibende Bremskraft bei häufigen Bremsungen (kein Fading) usw.
Das Argument Moto GP stimmt auch nur halb. Ja, Vollprofis, die den ganzen Tag nix anderes machen als Vollgas und Vollbremse können ohne ABS besser Bremsen, als mit. Auch, weil der Bremsdrift in gewissen Situationen zum Fahrstil dazu gehört, der mit ABS gar nicht möglich wäre. Aber das ABS nimmt die Komponente Fahrer weitestgehend aus der "Qualität" der Bremsung raus. Der Fahrer hat nur am Anfang bei der dynamischen Lastverlagerung noch einen Einfluss, danach spielt nur noch sein Gewicht eine Rolle.
https://www.bast.de/DE/Publikationen/Ar ... -2004.html
Wohlbemerkt von 2004 steht dort:
Bundesanstalt für Strasenwesen hat geschrieben:In den Versuchen konnte gezeigt werden, dass die erzielten Bremswege mit ABS nachweislich kürzer als ohne ABS sind.
https://www.motorradfrage.net/frage/bre ... d-ohne-abs

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Re: Unverhofft kommt oft... CRF 300 L

Beitrag von Wildduck » Donnerstag 10. März 2022, 17:17

Dann kommen wir nicht zusammen. Du redest von ABS, ich von Bremse.

Und nochmals, ich bin überzeugt (habe die Erfahrung* gemacht), dass man mit guten Bremsen eher steht als mit schlechten, egal ob mit oder ohne ABS.

*Street Triple RS vs Street Triple R - bin beide gefahren, erste habe ich besessen und kann folgendes bestätigen:
Das Topbike: Street Triple RS
So könnte die R die Krone der neuen Street Triple-Modellreihe bilden, ohne dass sich je ein Besitzer beschweren würde. Doch da harrt noch die RS auf eine Ausfahrt. Ihr Dreizylinder ist heißblütig, drehmomentstark und dreht atemberaubend schnell hoch. Begleitet von einem Dreizylinder-Sound, der für permanente Gänsehaut sorgt.

Die RS bietet 18 Prozent mehr Spitzenleistung als die alte Street Triple 675, doch das macht nicht alleine die Faszination aus. Triumph spendierte ihr die hochwertigste und natürlich voll einstellbare Big-Piston-Gabel von Showa, die extrem feinfühlig anspricht. Am Hinterrad glänzt ein STX-40-Federbein von Öhlins mit externem Ausgleichsbehälter. Das edle Stück ist in der Vorspannung, Zug- und Druckstufe exakt einstellbar. Egal ob holprige Landstraße oder glatt gebügelter Rennstreckenasphalt – das Fahrwerk der RS bietet eine Performance, die ihresgleichen sucht. Erst der direkte Vergleich zwischen der Street Triple R mit der RS bestätigt die alte Weisheit „Das Bessere ist des Guten Feind“: Das sollen nur 765 Kubikzentimeter und 123 PS sein? Was Triumph da gebaut hat ist schlicht ein Hammer. Vielleicht hat die RS ihr Dasein der Tatsache zu verdanken, dass das Sportbike Daytona 675 nicht mehr produziert wird.

Erstklassige Bremsen
Hatten wir eben noch der R-Version eine hervorragende Bremsanlage attestiert, verblasst sie schlagartig gegen die Brembo-M50-Monoblock-Bremszangen der Topversion. Sie bietet laut Triumph die beste Bremsleistung ihrer Klasse und verzögert so brachial, dass die Bremspunkte auf der Rennstrecke sehr weit in Richtung Kurve verlegt werden können. Als erstes Motorrad kann die Street Triple RS serienmäßig mit der radialen Bremspumpe und Bremshebel von Brembo aufwarten, die sich in Übersetzung und Handgröße einstellen lassen.

Um dem sportlichen Einsatzgebiet gerecht zu werden, bekommt die Top-Streety Pirelli Diablo Supercorsa SP-Reifen ab Werk aufgezogen. Über den Grip braucht sich der Pilot damit keine Sorgen zu machen, die italienischen Pneus kleben wie Pattex auf dem Asphalt und ermöglichen extreme Schräglagen. Allerdings kann es dabei schon mal zum Bodenkontakt der Fußrasten kommen. Im Interesse eines gemäßigten Kniewinkels sind die Rasten nicht so hoch angebracht wie bei reinen Sportmotorrädern. Als einzige erhielt die RS an den Lenkerenden befestigte Rückspiegel, sie sehen schick aus, bieten jedoch nicht mehr Sicht nach hinten als die konventionellen Rückspiegel der beiden anderen Modelle.

Beste Streety aller Zeiten
Im Bordcomputer der RS wurde ein zusätzlicher Fahrmodus hinterlegt: Rennstrecke. Ist er angewählt dreht der Drilling blitzschnell hoch, spricht sehr spontan auf Gasbefehle an und die Traktionskontrolle greift erst spät ein. Beim Hochschalten braucht der Fahrer gar nicht mehr zur Kupplung zu greifen, ein Quickshifter unterbricht für Sekundenbruchteile den Kraftschluss. Im TFT-Display der RS gibt es drei zusätzliche Bildschirmstile und lassen dem Fahrer die Wahl zwischen sechs unterschiedlichen Anzeigen, außerdem kann man per Laptimer seine Rundenzeiten stoppen und speichern. Die Höchstgeschwindigkeit der RS gibt Triumph mit 230 km/h an – auf einem Naked Bike nicht wirklich angenehm und es bedarf schon einer ausgeprägten Halsmuskulatur, um die Geschwindigkeit auszuhalten, ohne dass der Kopf pendelt wie ein Punchingball.

RS ist zweifellos die beste Street Triple aller Zeiten und kann dank ihres grandiosen Motors, des exzellenten Fahrwerks und mit nur 187 Kilogramm Kampfgewicht auch deutlich PS-stärkeren Motorrädern Paroli bieten. Die Street Triple RS kostet 11.600 Euro. Klingt erst einmal nach viel Geld, aber in Anbetracht ihrer exzellenten Performance und der erlesenen Ausstattung ist sie fast schon ein Sonderangebot.
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Re: Unverhofft kommt oft... CRF 300 L

Beitrag von bwm » Donnerstag 10. März 2022, 18:06

Auch wieder: Ein Profi kann da vielleicht etwas draus machen, ja. Unsereiner aber nicht.
Und die RS wird mit anderen Reifen ausgeliefert. Laut dem was ich gerade gefunden habe kommen die R und S mit Pirelli Diablo Rosso Corsa während die RS Pirelli Diablo Supercorsa SP hat. Ohne die würde die bessere Bremse auch wieder nur besseres Gefühl bringen. Bei einer Vollbremsung ist das Gefühl aber für uns Otto Normalverbraucher vollkommen uninteressant.

Das ist doch ganz einfache Physik. Wenn du bremst kann der Reifen nur eine bestimmte Kraft in Richtung Straße aufbringen, bevor er rutscht. Wenn er das rutschen beginnt, regelt das ABS. Wenn du stärker bremst regelt das ABS noch mehr weg, sodass du immer die maximale Kraftübertragung ohne rutschen hast. Eine bessere Bremse ist wie mehr Bremskraft: wird durchs ABS einfach weg geregelt. Bringt also im Bremsweg absolut gar nichts, weil der Reifen einfach am Ende seiner Haftung ist. Daran ändert auch die bessere Bremse nichts.

Das ist hier aber das falsche Thema. Micha kannst du das in ein eigenes Thema ausleiten?

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Re: Unverhofft kommt oft... CRF 300 L

Beitrag von Wildduck » Donnerstag 10. März 2022, 22:07

Beide Motorräder die ich gefahren bin, R und RS, hatten den gleichen Reifen Bridgestone S21 montiert.

Und auch für Otto Normalverbraucher profitiert von einer besserer Bremse. Es ist halt deutlich einfacher, kontrollierter und stärker bremsen, somit steht man eher, egal ob mit oder ohne ABS.

Deine theoretischer Betrachtungen kann ich nachvollziehen, die Realität sieht aber anders aus: die bessere Bremse bremst einfach besser, Du stehst eher.

Vorschlag: Du bleibst bei Deiner Meinung, ich bei meiner Meinung/Erfahrung. ;)
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Re: Unverhofft kommt oft... CRF 300 L

Beitrag von MopedDennis » Freitag 11. März 2022, 06:09

Moinsen

Bin gerade im dunklen das erste Mal gefahren...

Die vorderen Blinker leuchten dauerhaft, sollen das so Positionsleuchten sein oder stimmt da was nicht?

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Re: Unverhofft kommt oft... CRF 300 L

Beitrag von bwm » Freitag 11. März 2022, 06:33

Wie vermutet sind das Positionsleuchten. Das soll so. Haben meines Wissens alle aktuellen Hondas so

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