Hier ist mein Problem CFR 450 L LR

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steppke
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Re: Hier ist mein Problem CFR 450 L LR

Beitrag von steppke » Mittwoch 12. Januar 2022, 21:08

hallo Kutter,
vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung. Die Umtragung auf 90/90-21 vorne macht absolut Sinn und sollte keine Probleme bereiten. Die Verlockung, am Hinterrad auch mehr Auswahl an eher straßentauglichen Reifen zu haben, ist schon groß. Bei 120/80-18 ist das Angebot ziemlich überschaubar. Ich will auch keine SuperMoto draus machen ... Die Idee, zum 2. Radsatz auch einen 2. Fahrzeugschein zu besitzen, kam mir auch kurz in den Sinn ;-) Es gäbe noch eine Variante: Umspeichen der Radnabe in eine andere, breitere Felge. Und dann noch schlauchlos! Und auch vorne. Das wäre was.

Frag mich gerade, seit wann eigentlich ABS bei Moppeds zwingende Voraussetzung zur TYP-Genehmigung ist, weil... die 450 L hat ja gar keins, ups. Hb's nachgelesen: war ab 2017 für alle Neuzulassungen Pflicht - seltsam: die CRF 450 L ist ja erst 2018 auf den Markt gekommen oder war das ggf. nur "Modellpflege" und es gab keine neue EU-Typgenehmigung?

LaLü
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Re: Hier ist mein Problem CFR 450 L LR

Beitrag von LaLü » Mittwoch 12. Januar 2022, 21:16

Moin,

von der ABS Pflicht ausgenommen sind bestimmte Motorradtypen, wie z.B. zulassungsfähige Wettbewerbsenduros.

Einige Parameter dafür wirken skurril, wie die erforderliche Mindestsitzhöhe von 900 mm.

Im Einzelnen besagt die Vorschrift:

ENDURO L3e-AxE

a) Sitzhöhe ≥ 900 mm und
b) Bodenfreiheit > 310 mm und
c) Gesamtübersetzung im höchsten Gang (Primärübersetzung x Getriebeübersetzung im höchsten Gang x Endantriebsübersetzung) ≥ 6,0 und
d) Masse in fahrbereitem Zustand zuzüglich der Masse der Antriebsbatterie im Falle eines Elektroantriebs oder eines Hybrid-Elektroantriebs ≤ 140 kg und
e) kein Beifahrersitz

Trial L3e-AxT

a) Sitzhöhe >= 700 mm
b) Bodenfreiheit >=280 mm
c) Masse fahrbereit <= 100 kg
d) kein Beifahrersitz

Da die CRF 450 L, wie z.B. auch die AJP PR7 (wie das mit dem Gewicht gemacht wurde 🤷🏻‍♂️) die erforderlichen Parameter der Enduro L3e erfüllt, ist kein ABS erforderlich.

steppke
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Re: Hier ist mein Problem CFR 450 L LR

Beitrag von steppke » Mittwoch 12. Januar 2022, 21:27

ah, vielen Dank - wieder was dazu gelernt.

Irgendwo hatte ich einen Beitrag zum Thema "Eintragung" gelesen: da wurde gefordert, dass eine erfolgreiche Änderung/Eintragung z.B. der Rad-Reifenkombination beim KBA (oder wo auch immer das gemeldet werden könnte/sollte) zentral registriert wird und dann für alle (Motorräder) des genau gleichen TYPS gelten soll. Damit wären dann die "Sachverständigen" natürlich weitgehend unterbeschäftigt, weil, es reicht dann ja oft die Abfrage der Datenbank für den Stempel.

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Re: Hier ist mein Problem CFR 450 L LR

Beitrag von Kutter » Mittwoch 12. Januar 2022, 21:38

Servus,

dies wird wohl der Grund für das fehlende ABS sein :lol: , aber einen ABS-Ring hat sie vorne an der Bremsscheibe und auch den gleichen Sensor, aber des ist nur für die Geschwindigkeit. Na ja, die Teile gabs halt schon, sonst hätte man sich vermutlich einen andere Lösung ausgedacht.
Wirklich schade ist u. a. der fehlende Nockenwellensensor, damit spritzt sie einmal zuviel /Kurbelwellen-Umdrehung ein :( , da wird locker 1 - 2 Liter vergeudet).
Ob´s dafür ne Lösung gibt?
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Re: Hier ist mein Problem CFR 450 L LR

Beitrag von bwm » Donnerstag 13. Januar 2022, 07:04

Fürs Hinterrad würde ich als Größe noch die 120/90-18 in den Raum werfen. Den K60 gibt es in der Größe auch und die Auswahl an enduroprofilen ist um ein vielfaches größer. Das ist die Größe, die ich mir bei meiner CRF250L hinten eintragen lassen will.

Ich hätte nie gedacht, dass die 450er hinten auch den Schmalspurreifen der 250er hat

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Re: Hier ist mein Problem CFR 450 L LR

Beitrag von Kutter » Donnerstag 13. Januar 2022, 12:21

Servus,

120er Hinterreifen sind einfach der beste Kompromiss, sie gehen noch um die Ecken und auf gerader Strecke passt des auch. Selbst 650er haben hinten meist 120er Reifen eingetragen. Breite Reifen haben nicht nur Vorteile!

Generell noch was zur Reifeneintragerei:

Wer vorne gerne einen 90/90-21 fahren würde, aber einen 100/80-21 eingetragen hat, der kann des bei fast jeder Prüfstelle ändern lassen.

Wer hinten einen 120/80-18 fährt und lieber einen 120/90-18 fahren würde, der muss kontrollieren, ob da noch genug Platz vorne zu Schwinge ist und auch zum Tüv gehen, aber Achtung, der /90-Reifen hat einen größeren Abrollumfang, der im Kopf überschlagen etwa einen Zahn am Kettenrad ausmacht. Da wird die Eintragerei schon wieder etwas komplexer (Tacho, oder Kettenrad), aber unmöglich ist garnichts!

Was man braucht: Von beiden Reifen die Datenblätter des Herstellers, Fahrzeugpapiere und eine Prüfstelle, die es machen "will".

Fragt Euch vorher intensiv nach dem Sinn, weil alles Zeit, Geld und Nerven kostet. Klar ist es schön, evtl. eine größere Reifenauswahl zu haben und im o. g. Beispiel ist des mit dem Vorderreifen auch relativ einfach, aber es gibt auch "Sachverständige", die sowas nicht machen und sogar behaupt, dass das nicht geht. Also, es bleibt spannend ;) .
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Re: Hier ist mein Problem CFR 450 L LR

Beitrag von rso » Donnerstag 13. Januar 2022, 13:43

Kutter hat geschrieben:
Donnerstag 13. Januar 2022, 12:21
..aber einen 100/80-21 eingetragen hat..
Verständnisfrage: du meinst 80/100-21, oder?

Zu hinten: wäre 110/90-18 eine Alternative? Hatte die selige DR 350 ja auch.
cu
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Re: Hier ist mein Problem CFR 450 L LR

Beitrag von steppke » Donnerstag 13. Januar 2022, 14:02

ja, das ist ein "Dreher"
vielleicht sollten wir einen Reifen-Fred aufmachen? (...den es wahrscheinlich schon längst gibt?)
Ich hatte den Hinterradreifen von IRC und BRIDGESTONE (keine Straßenzulassung) mal vermessen und erstaunt festsgestellt, dass der Durchmesser (und damit auch Abrollumfang) beim 110/80-18 er deutlich GRÖßER ist, als beim 120/80-18 IRC. Fotos beigefügt. Von der Reifenbreite wollen wir mal gar nicht reden ;-)

btw: auf den Tachometer hat der Hinterreifen ja keinen Einfluss, nur auf das Verhältnis Motor- bzw. Getriebeausgangs-Drehzahl/Geschwindigkeit, vergleichbar anderes Kettenblatt mit mehr oder weniger Zähnen.
Dateianhänge
Vergleich_Breite.jpg
Reifenvergleich_120-80_vs_110-80.jpg

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Re: Hier ist mein Problem CFR 450 L LR

Beitrag von LaLü » Donnerstag 13. Januar 2022, 14:05

Moin,

es ist, wie der Kutter es immer sagt, wenn der SV mitspielt, dann kann vieles eingetragen werden.

Man darf aber nicht vergessen, dass man damit nicht automatisch auf der sicheren Seite ist! Hier im Norden gab es eine Prüfstelle, die früher dafür berüchtigt war, dass dort quasi alles eingetragen wurde. (Google erzählt einem gerne was zum Umstricken neuer Harleyrahmen auf alte FIN). Wenn also der SV etwas widerrechtlich einträgt, dann kann das trotzdem, auch viel später, kassiert werden. Ärgerlich wird das, wenn es im Zusammenhang mit einem Unfall untersucht wird. Dann wird sich der SV rausreden und Du hast die Pappnase auf.

Zum Thema 120/90 18: Die Änderung des Abrollumfangs wird sich nach aktuellem Recht nicht mehr ohne aufwändige Abgasgutachten und Fahrversuche eintragen lassen.

Es lassen sich nur noch Entsprechungen, wie z.B. von 3.00 21 auf z.B. 90/90 21 (80/100 21, 80/90 21) und dann auch nur auf Serienfelge umtragen. Es gibt eine Tabelle, in der sind die sich entsprechenden Reifengrößen und erforderlichen Felgen aufgeführt.

Der Eintrag einer neuen Reifengröße in die ZB I führt nicht automatisch zur Löschung der alten Größe. Richtig ist, dass in der ZB I nur noch eine Reifengröße aufgeführt werden kann, aber in der BE des Fahrzeuges können durchaus auch noch andere Reifengrößen zulässig sein (z.B. beim Auto andere Größen bei Winterreifen, etc.).

Es gibt keine zentrale Erfassung von Änderungsabnahmen, so dass man darauf zurück greifen kann, wäre schön, aber für D auch viel zu einfach. Deshalb suchen ja viele Menschen auch nach "Briefkopien" erfolgreicher Eintragungen.

Das die Felgen bereits auf einer AJP Verwendung finden kann bei dem einen SV positiv, beim anderen SV negativ bewertet werden, so individuell wie der Mensch ist auch die Meinung des SV. Bei einer Verkehrskontrolle könnte dem geschulten Beamtenauge auffallen, das AJP keine thailändische Schreibweise von Honda ist und mit fundiertem, technischen Wissen die Eintragung anzweifeln. Dann nützt es Dir gar nichts, dass Dein SV ein Buddy von Dir ist, dann steht ihr ggf. zusammen im Regen

Bevor ich mit einer windigen Eintragung durch die Gegend fahre, die ggf. den Kontrolleur erst auf die Problematik hinweist, fahre ich lieber halblegal ohne Eintragung durch die Gegend. Der Unterschied könnte im Bereich Ordnungswidrigkeit vs. Straftat liegen 😉

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Re: Hier ist mein Problem CFR 450 L LR

Beitrag von Kutter » Freitag 14. Januar 2022, 01:27

Servus LaLü,
LaLü hat geschrieben:
Donnerstag 13. Januar 2022, 14:05

Bevor ich mit einer windigen Eintragung durch die Gegend fahre, die ggf. den Kontrolleur erst auf die Problematik hinweist, fahre ich lieber halblegal ohne Eintragung durch die Gegend. Der Unterschied könnte im Bereich Ordnungswidrigkeit vs. Straftat liegen 😉
Aber sonst geht´s Dir schon noch gut?

Der Prüfer ist sicher keine "Buddy" und windig, oder illegal ist da auch nix!

Diese Form ein Rad eintragen zu lassen ist zu 100 % legal und der Dein Vergleich mit einer Straftat wird wohl den einen oder anderen hier verunsichern, mir geht der Spruch nur a weng auf die Eier ;) .
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