Potentieller CRF300L Fahrer aus dem Ruhrgebiet

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Wildduck
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Potentieller CRF300L Fahrer aus dem Ruhrgebiet

Beitrag von Wildduck » Montag 28. Dezember 2020, 15:32

Hi,
eigentlich bin ich ein sehr zufriedener Tenere 700 Fahrer - eine Triumph Street Triple RS habe ich auch noch - aber einer meiner Söhne hat die Tenere ständig in Beschlag.

Ich fahre recht viel Motorrad, alleine schon 12-15tkm Arbeitsweg p.a.. Dazu kommen 1 Reise und ein paar Tages-Touren pro Jahr. Ein Auto habe ich zwar auch, aber das benutze ich nur bei ganz schlechtem Wetter. In meiner sonstigen Freizeit fahre ich eher nur Fahrrad=MTB, gerne auch mal im Bikepark und lange Touren, wie Transalps.

Die Tenere ist vermutlich das in fast jeder Hinsicht bessere Motorrad als die CRF. Da stimmt fast alles. Bis auf genau eine Sache und die ist für mich entscheidend. Die Tenere ist mir sie im Gelände (ca. 2000km TET bisher) einfach deutlich zu schwer - und ich bin mit 92kg bei 185cm, wenig Fett und viel Sport wahrlich kein schwächliches Kerlchen. Solange die Tenere rollt ist alles super, sobald es aber technisch und langsam wird, dann kommt man mental und körperlich ins Schwitzen. Sie wiegt ca. 50kg zu viel. Und dann ist mir noch aufgefallen, dass ich die Leistung der Tenere eigentlich gar nicht benötige. Nicht im Gelände und auch auf der Straße wohl eher nur dann, wenn der Jugendliche Leichtsinn mit mir durchgeht.

Also steht ein Downgrade an. Die Triumph wird eingetauscht entweder gegen...
- eine 2021er 690 Enduro oder
- eine CRF 300 L (inkl. Fahrwerksupgrade) und eine MSX 125 GROM

I’m Moment tendiere ich eher zu letzterem. Bei der KTM - ich hatte eine 690 Duke - hat man dann doch immer irgendwie das Messer zwischen den Zähnen. Preislich tun sich die beiden Alternativen auch nichts, weder in der Anschaffung noch im Unterhalt.

Jetzt schaue ich mich hier mal um und hoffe auf die eine oder wertvolle Information zu stoßen. Und vielleicht werde ich ja bald “Vollmitglied” dank einer CRF in der Garage.

Eine Frage hätte ich aber jetzt schon:
Primär straßentaugliche Reifen mit viel Trocken- und Nassgrip auf Asphalt, insb. für die Gelände-freien Wintermonate, gibt es für die CRF eher nicht, oder?
Je älter ich werde, um so so schneller war ich früher...
Ténéré​​ 700 >>> CRF 300 L ¯\_(ツ)_/¯

Herb
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Re: Potentieller CRF300L Fahrer aus dem Ruhrgebiet

Beitrag von Herb » Montag 28. Dezember 2020, 15:53

Herzlich willkommen im Forum, danke für die umfangreiche Vorstellung!

Ich habe bereits mehrfach mit der 690er oder 701 Enduro geliebäugelt, bin auch schon beide Probe gefahren, sind super Motorräder, aber genau wie du schreibst zu viel Leistung, zu viel "ready to race", und daher auch nichts für mich!

Eine Alternative für dich wäre vielleicht noch die 450L , die es zur Zeit noch im Abverkauf recht günstig gibt. Die ist mit 130kg vollgetankt nochmals leichter und agiler und mit dem offenen Steuergerät auch deutlich stärker wie die 250L bzw. 300L. Aber trotzdem noch besser fahrbar im Gelände wie die ktm oder Husky.

Und die Ölwechsel Intervalle sind beim Enduro Wandern nicht so schlimm...

Ansonsten sind die 250L bzw Rally echt super ausgeglichene Mopeds, die gerade im selektiven Gelände niemand überfordern.

Letzte Rille ist halt zumindest mit dem Standardfahrwerk nicht so das Ding. Aber da kann man durchaus nachrüsten...

Dazu gibt es im Forum bereits einige threads...

So long, Gruß Herb
Two beers or not two beers?!? 8-)

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Kutter
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Re: Potentieller CRF300L Fahrer aus dem Ruhrgebiet

Beitrag von Kutter » Montag 28. Dezember 2020, 17:28

Servus Wildduck,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Gleich mal zu deiner Frage wegen Reifen, die zu deinem Anwendungsprofil passen sollten und mit denen ich seit Jahren ganz gute Erfahrungen gemacht habe: Heidenau K60 Scout (M+S). Dieser Reifen ist weich und hält trotzdem relativ lange. Für weichen Untergrund hat er natürlich zu wenig Negativprofil, aber ist trotzdem ein guter Kompromis.

Über die T700 hab ich auch lang nachgedacht, aber ich hab noch ne CRF1000. Die Tenere ist schon leichter, aber einfach trotzdem noch ein Eisenhaufen. Die Africa Twin macht wirklich viel mit, aber wenn es hart wird geht es halt kräftig aufs Material, aber wirklich schlimm ist halt immer das Aufheben. Man hat schon vorher muffe und das bremst den Spaß erheblich. Die T700 ist rund 30 kg leichter und der Motor auch agiler, aber wie Du schon geschrieben hast für den TET grenzwertig, obwohl man da ja sogar GSn trifft. Nur wirklich Spaß macht des erst, wenn es viel leichter wird.

Der Vorschlag vom Herb ist natürlich auch eine Lösung, die CRF 450 L wird z. Zt. günstig gehandelt, weil es keinen Nachfolger geben soll und sie noch Euro 4 hat. Günstig ist natürlich relativ, weil es deutlich über 7k sind. Dann muss dir auch noch bewusst sein, dass die legale Leistung eher wenig ist. Die CRF 450 L ist im Gegensatz zur 250/300er ein echtes Sportgerät und nur mit viel Aufwand als Reisemotorrad umzubauen.

Wäre ich an deiner Stelle, dann würd ich eine lange Probefahrt mit der CRF300 machen. Die wenigsten Probleme würde man vermutlich mit dieser Wahl haben. Die Stückzahl wird wieder riesig sein und der Zubehörmarkt natürlich auch.

Stände ich heute wieder vor dieser Wahl, ich würde mich für die 300er entscheiden, nicht weil die CRF450L schlecht ist, aber ich hab nochmal gut 2k reingesteckt und bin noch nicht ganz fertig. Die 450er ist halt nochmal eine andere Klasse, was man aber mit viel Geld bezahlen muss und dann auch noch für sich anpassen darf (Tank, Sitzbank, Fahrwerk, Lenker, Elektrik, usw.). Bei der CRF250/300 kann man auch viel umbauen, muss man aber nicht, weil es eher passt, als das Extrem CRF450L.

Ich hoffe Dir mit diesem Text geholfen zu haben.
Nothing for ungood und viele Grüße aus der Häringsmühle
Kutter
CRF450L CRF1000L Beta REV3 2xSR500 GS500E MZ250TS und ne 14erTrude ;)

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Wildduck
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Re: Potentieller CRF300L Fahrer aus dem Ruhrgebiet

Beitrag von Wildduck » Montag 28. Dezember 2020, 19:37

Vielen Dank für die nette und umfassende Begrüßung.

Ich schraube zwar eigentlich ganz gern, aber ein minimaler Wartungsaufwand ist für mich sehr wichtig. Klar eine 450er muss man wahrscheinlich auch nur alle 4-5 Kilometer warten, wenn man sie vernünftig und und primär on-road bewegt. Aber brauche ich wirklich eine 450er :?:

Performance?
Ich mag es sehr meine Motorräder auch mal auf der Landstraße auszuwinden und im Flow durch Kurven zu scheuchen. Aber das Auswindend geht mit meinen jetzigen Bikes kaum - jenseits einer Geraden einfach zu viel Leistung. Vor 5 Jahren bin mal mit einer 125er zum Nordkap gefahren, und ganz ehrlich, da hab ich nix vermisst. Im Gegenteil, das hat einen Riesenspaß gemacht; ständig den Hahn am Anschlag und trotzdem hat man was von der Landschaft gesehen.
Nein, viel Leistung brauche ich nicht.

Gelände?
Also ich fahre maximal das, was der TET, ital. Schotterstraßen oder spanische Fireroads so hergeben. Und das kann man, wenn man ehrlich ist (von den Reifen mal abgesehen) mit fast jedem Motorrad machen.

Airtime?
Ja, aber eher doch nur ein lauer Hüpfer oder ein 1 m hohen Absatz. Das kann aber selbst die Tenere sehr gut, bei letzterem schlägt sie allerdings bereits durch.

Straße?
Jede Menge(20+ tkm/Jahr), von Autobahn bis zur schottischen C-Road.

Was ich in meinem Bikerleben gelernt habe ist, dass wenig Gewicht, ein gutes Fahrwerk, gute Reifen und gute Bremsen die wahren Spaßbringer sind und nicht hohe Leistung.

Ich bin gespannt, für was ich mich entscheiden werde...
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Re: Potentieller CRF300L Fahrer aus dem Ruhrgebiet

Beitrag von LaLü » Montag 28. Dezember 2020, 21:31

Moin,

viel Spaß hier beim Lesen und Schreiben.

Das was Du suchst, suchen viele, nennt sich Eier legende Wollmilchsau und ist bislang noch nicht gebaut worden.

Bei dem von Dir beschrieben Fahrprofil (den 125er Trip nehme ich mal raus) solltest Du vermutlich bei der Tenere bleiben bzw. Dir noch eine kaufen, wenn die Erste immer belegt ist.

Das die aber in fast jeder Hinsicht das bessere Moped ist, wage ich zu bezweifeln.
Die CRF kann nämlich Alltag und Endurowandern, gerade wenn es etwas mehr sein darf.

KTM und geringer Wartungsaufwand ist wie vegan und Hackfleisch, passt nicht zusammen.

Fürs Auswringen auf der Landstr. und den Kurvenflow ist die CRF nicht gebaut, ich glaube da wirst Du auch mit 300 ccm und 27 PS nicht glücklich werden.

Die 450er ist erst Recht nicht dafür gebaut worden.

Straßentaugliche Reifen gibt es in CRF Größen, wenn man will sogar ohne jegliche Stollen. Aber dafür s.o.

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Wildduck
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Re: Potentieller CRF300L Fahrer aus dem Ruhrgebiet

Beitrag von Wildduck » Montag 28. Dezember 2020, 22:22

LaLü hat geschrieben:
Montag 28. Dezember 2020, 21:31
KTM und geringer Wartungsaufwand ist wie vegan und Hackfleisch, passt nicht zusammen.
:lol: :lol: :lol:

Ja, die eierlegende Wollmilchsau. Dass es die nicht gibt, das hab ich mittlerweile auch gelernt. Aber die Suche danach ist eine ehrenvolle und erfüllende Aufgabe: von 7,8PS bis 192PS hab ich schon alles durch.

Am meisten Spaß hatte ich bis jetzt mir einer offenen KTM 690 Duke R (ca. 80 PS). Im Nachgang betrachtet war da zu viel illegal: Das Motorrad, mein Fahrstil, mein allgemeines Verhalten im Verkehr, die akustische Belästigung.

Weniger ist mehr! Dabei bleibe ich ... für den Moment.
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Re: Potentieller CRF300L Fahrer aus dem Ruhrgebiet

Beitrag von Mago » Montag 28. Dezember 2020, 22:26

Moin Wildduck.
Herzlich willkommen hier und viel Erfolg bei der Wahl des richtigen Mopeds.
Ich bin zufrieden mit meiner Wasp 8-)
Gruß Mago

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Re: Potentieller CRF300L Fahrer aus dem Ruhrgebiet

Beitrag von bwm » Montag 28. Dezember 2020, 22:52

Da stimme ich LaLü weitestgehend zu. Die KTM und die Honda sind sehr unterschiedliche Motorräder mit einem ganz und gar anderen Fokus. Die CRF300L hat vor allem den Fokus auf Vernunft und günstig. Kann gut offroad und sehr gut Alltag, für Reisen (gerade mit Gepäck) ist sie etwas schwach auf der Brust und stark unterfedert.
Die KTM dagegen ist eine halbe Renn-Enduro. Deutlich mehr Fokus auf Leistung und damit auf Straße. Hat zwar ein ähnliches Gewicht, wirkt aber wie ein viel erwachseneres Motorrad. Dafür halt auch mehr als doppelt so teuer. KTM hatte ich selbst bisher noch nicht aber die Kumpel, die eine hatten, waren damit regelmäßig beim Händler für immer wieder neue Garantiepunkte. Also Zuverlässigkeit eher nicht so. Halte ich für eher Vergleichbar mit der Tenere.

Ich glaube aber auch, dass dein Anforderungsprofil mit einem Motorrad nicht erfüllt werden kann. Leicht und wendig genug für Offroad, kräftig und geradeauslaufend genug für Reisen mit Gepäck, Zuverlässig und Sparsam für alltägliche Fahrten.. Alleine mit den Reifen wird das nix. Sowas wie K60 ist ein guter Kompromissreifen, der aber auch in keiner der Disziplinen Bestleistungen einfährt. Für ernsthaft Offroad fehlt ihm das Negativprofil und für ernsthaft (auf Geschwindigkeit) Straße hat er zu viel davon.
Wenn es ein Motorrad sein soll, das eher für Langstrecke da ist dann ist die Tenere schon eine gute Wahl. Mehr Offroad und Alltag aber dafür weniger Langstrecke gibt es mit der kleinen Honda.
Die KTM finde ich persönlich ein eher sinnloses Motorrad. Gute Offroad-Gene im Fahrwerk und Handling aber viel zu viel Leistung, die einem im Gelände auch mal eher hinderlich sein kann (wenn das Hinterrad ständig den Grip verliert weil man das Gas nicht gut genug dosieren kann). Für die Straße gute Leistung aber zu viel Offroad im Fahrwerk, sodass man da auch kein wirklich gutes Gefühl für den Asphalt hat. Für Langstrecke zu schlechter Windschutz und meines Wissens traditionell eher schlechte Gepäckunterbringungsmöglichkeiten.

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Re: Potentieller CRF300L Fahrer aus dem Ruhrgebiet

Beitrag von LaLü » Dienstag 29. Dezember 2020, 06:00

Wildduck hat geschrieben:
Montag 28. Dezember 2020, 22:22
Ja, die eierlegende Wollmilchsau. Dass es die nicht gibt, das hab ich mittlerweile auch gelernt. Aber die Suche danach ist eine ehrenvolle und erfüllende Aufgabe: von 7,8PS bis 192PS hab ich schon alles durch.
... oder eine Beschäftigung für den mopedlosen Winter.
Wildduck hat geschrieben:
Montag 28. Dezember 2020, 22:22
Am meisten Spaß hatte ich bis jetzt mir einer offenen KTM 690 Duke R (ca. 80 PS). Im Nachgang betrachtet war da zu viel illegal: Das Motorrad, mein Fahrstil, mein allgemeines Verhalten im Verkehr, die akustische Belästigung.
Wenn das Dein Profil ist, dann würde ich sagen "köp dat Moped"...
gibt genug Leute (hier), die sich darauf freuen, Dir eine gerad eben angebrauchte CRF 300 für ca. 1.000,- € unter NP abzukaufen :lol:

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Re: Potentieller CRF300L Fahrer aus dem Ruhrgebiet

Beitrag von frank69 » Dienstag 29. Dezember 2020, 06:03

Ich bin den umgekehrten Weg gegangen, von der CRF 250 Rally mit Fahrwerksupgrade zur Tenere, die Honda war auf dem Weg zur Arbeit und natürlich auf Feldwegen unschlagbar, eine super Alltagsenduro.
Wenn die Tenere für Deine Anforderungen zu schwer ist, bekommst die mit der CRF eine zuverlässige, günstige und recht leichte Begleiterin. Straßenorientierte Reifen wirst Du nicht wirklich brauchen, der Anakee Wild z.B. ist ein recht guter Reifen auf Feldweg und Straße.
Grüße aus Wanne-Eickel!
Yamaha Tenere T7
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