
Ausgangswelle
- Tobi
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Re: Ausgangswelle
Ich habe dafür einfach eine Schleifkugel für eine Bohrmaschine genommen. Einfach vorsichtig abschleifen, bis das Ritzel ohne Spiel sauber sitzt.


Re: Ausgangswelle
Wie man das macht, ist mir schon klar. Es ging darum, wieviel man wegnehmen muss. Dass das vermutlich niemand gemessen hat, ist klar. Aber ein grober Anhaltspunkt wäre schon praktisch. Ich verwende Originalritzel und Originalblech.
- Tobi
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Re: Ausgangswelle
Ganz wenig. Blech einspannen, ein bisschen abschleifen und testen, ob man das Sicherungsblech in der Nut verdreht bekommt. Lieber öfters testen als beim ersten Schleifen gleich zu viel abzunehmen.
Re: Ausgangswelle
Moin Leute,
Nachdem ich nun die kleine Operation an meiner CRF durchgeführt habe, möchte ich euch gerne von meinen Erfahrungen berichten.
Ich fahre eine CRF 300 L, die gerade mal 600 km runter hat. Da ich den Motor schonend eingefahren habe, gab es bisher keine hohen Drehzahlen und keine hohe Last, keine Gelände, kein Regen, kein untertouriges Fahren, nur Solobetrieb mit 70-Kg-Fahrer. Mit anderen Worten, das Bike wurde bisher praktisch nicht gefordert.
Nach der Demontage des Ritzels habe ich festgestellt, dass dies ab Werk offenbar mit einer homöopathischen Schicht Kupferpaste montiert wurde. Diese roten Rückstände ließen sich mit Bremsenreiniger fast komplett entfernen. Nur an den direkten Kontaktflächen zwischen Ritzel und Welle waren leichte Reste, die zumindest mit einem Tuch nicht weggingen.
Die Welle selbst wies trotz der geringen Laufleistung bereits sichtbare Laufspuren vom Ritzel auf. Die Stellen waren zwar mit dem Finger nicht zu spüren, sind jedoch deutlich „polierter“ als der Rest der Welle. Mit einer scharfen Schlitzschraubendreherklinge fühlt man die Übergänge auch minimal. Am Ritzel war keinerlei Verschleiß zu sehen. Das bestätigt also, dass die Welle scheinbar deutlich weicher ist als das Ritzel. Und es wirkt auf mich sogar so, als sei die Welle nicht oder nicht ausreichend gehärtet. Dass nach den paar Kilometern schon Spuren zu sehen sind, ist meiner Meinung nach ein Armutszeugnis.
Nach der Inspektion der Welle habe ich das zweite Sicherungsblech modifiziert. Zunächst habe ich die „scharfe“ Seite des Blechs vom Motor weg positioniert und die Rückseite etwas angepasst, sodass das Blech etwas besser in die sich verjüngende Verzahnung der Welle rutscht. Das brachte schon mal ein paar Zehntel, aber nicht genug. Darauf hin habe ich die gegenüberliegende Seite des Blechs mit Flex und Fächerscheibe Stück für Stück dünner geschliffen. Von ursprünglich rund 2,25-2,30 mm Dicke bin ich bis etwa 1,80 runtergegangen. So ließ sich das vordere Sicherungsblech mit etwas Kraftaufwand „saugend“ davor drehen. Zu viel Spannung wollte ich auch nicht erzeugen, damit sich das hintere Sicherungsblech nicht in die Welle einarbeitet (wobei das Blech hoffentlich weicher ist als die Welle). Nach einer ordentlichen Einbalsamierung mit Molykote G-N habe ich alles wieder zusammengesetzt und verschraubt. Das Spiel ist jetzt fast komplett weg.
Ich werde das Ritzel nun alle 500-1000 km einmal abziehen und die Welle begutachten. Dabei dann natürlich neu schmieren. Ich gehe davon aus, dass das regelmäßige Bestreichen der Welle und des Ritzels mit Molykote hier der wichtigste Schlüssel ist, um den Verschleiß zu minimieren.
Schöne Grüße
Jan
Nachdem ich nun die kleine Operation an meiner CRF durchgeführt habe, möchte ich euch gerne von meinen Erfahrungen berichten.
Ich fahre eine CRF 300 L, die gerade mal 600 km runter hat. Da ich den Motor schonend eingefahren habe, gab es bisher keine hohen Drehzahlen und keine hohe Last, keine Gelände, kein Regen, kein untertouriges Fahren, nur Solobetrieb mit 70-Kg-Fahrer. Mit anderen Worten, das Bike wurde bisher praktisch nicht gefordert.
Nach der Demontage des Ritzels habe ich festgestellt, dass dies ab Werk offenbar mit einer homöopathischen Schicht Kupferpaste montiert wurde. Diese roten Rückstände ließen sich mit Bremsenreiniger fast komplett entfernen. Nur an den direkten Kontaktflächen zwischen Ritzel und Welle waren leichte Reste, die zumindest mit einem Tuch nicht weggingen.
Die Welle selbst wies trotz der geringen Laufleistung bereits sichtbare Laufspuren vom Ritzel auf. Die Stellen waren zwar mit dem Finger nicht zu spüren, sind jedoch deutlich „polierter“ als der Rest der Welle. Mit einer scharfen Schlitzschraubendreherklinge fühlt man die Übergänge auch minimal. Am Ritzel war keinerlei Verschleiß zu sehen. Das bestätigt also, dass die Welle scheinbar deutlich weicher ist als das Ritzel. Und es wirkt auf mich sogar so, als sei die Welle nicht oder nicht ausreichend gehärtet. Dass nach den paar Kilometern schon Spuren zu sehen sind, ist meiner Meinung nach ein Armutszeugnis.
Nach der Inspektion der Welle habe ich das zweite Sicherungsblech modifiziert. Zunächst habe ich die „scharfe“ Seite des Blechs vom Motor weg positioniert und die Rückseite etwas angepasst, sodass das Blech etwas besser in die sich verjüngende Verzahnung der Welle rutscht. Das brachte schon mal ein paar Zehntel, aber nicht genug. Darauf hin habe ich die gegenüberliegende Seite des Blechs mit Flex und Fächerscheibe Stück für Stück dünner geschliffen. Von ursprünglich rund 2,25-2,30 mm Dicke bin ich bis etwa 1,80 runtergegangen. So ließ sich das vordere Sicherungsblech mit etwas Kraftaufwand „saugend“ davor drehen. Zu viel Spannung wollte ich auch nicht erzeugen, damit sich das hintere Sicherungsblech nicht in die Welle einarbeitet (wobei das Blech hoffentlich weicher ist als die Welle). Nach einer ordentlichen Einbalsamierung mit Molykote G-N habe ich alles wieder zusammengesetzt und verschraubt. Das Spiel ist jetzt fast komplett weg.
Ich werde das Ritzel nun alle 500-1000 km einmal abziehen und die Welle begutachten. Dabei dann natürlich neu schmieren. Ich gehe davon aus, dass das regelmäßige Bestreichen der Welle und des Ritzels mit Molykote hier der wichtigste Schlüssel ist, um den Verschleiß zu minimieren.
Schöne Grüße
Jan
Re: Ausgangswelle
Moin,
Honda CRF300L:
Ich habe das zweite Sicherungsblech dünner geschliffen auf ca 1,5mm und die angedeutete Prägefase noch etwas nachgeschrägt.
Das Ritzel "JTF1321-14" hat radial im Vergleich zum originalen Ritzel KEIN Spiel. Es passt perfekt.
Durch das zweite Sicherungsblech ist das Ritzel nun auch axial spielfrei, wobei ich das vordere Sicherungsblech mit dem Körner zart in Position geklopft habe. Ob dabei die Fase der Verzahnung Richtung Motor minimal leidet, ist mir egal, da diese keinerlei Funktionsrelevanz hat.
Man sieht, dass die Zielstärke des Sicherungsbleches variiert, da hier viele Toleranzen zusammenkommen.
Deswegen ist die Ritzelsicherung ja auch so ausgelegt wie sie original ist, mit allen Nachteilen.
Grüße
Sven
Honda CRF300L:
Ich habe das zweite Sicherungsblech dünner geschliffen auf ca 1,5mm und die angedeutete Prägefase noch etwas nachgeschrägt.
Das Ritzel "JTF1321-14" hat radial im Vergleich zum originalen Ritzel KEIN Spiel. Es passt perfekt.
Durch das zweite Sicherungsblech ist das Ritzel nun auch axial spielfrei, wobei ich das vordere Sicherungsblech mit dem Körner zart in Position geklopft habe. Ob dabei die Fase der Verzahnung Richtung Motor minimal leidet, ist mir egal, da diese keinerlei Funktionsrelevanz hat.
Man sieht, dass die Zielstärke des Sicherungsbleches variiert, da hier viele Toleranzen zusammenkommen.
Deswegen ist die Ritzelsicherung ja auch so ausgelegt wie sie original ist, mit allen Nachteilen.
Grüße
Sven
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Re: Ausgangswelle
Ich habe mich heute auch an das Thema gemacht und das hintere Sicherungsblech leicht angeschliffen. Konisch, innen. Nicht auf der ganzen Fläche.
Leider bekomme ich kein Bild hier eingestellt.
Meine XRV 750 hat ja das gleiche Problem. Dort gibt es ein Zubehör-Ritzel, das sich über zwei "Halbmonde" (anstatt Sicherungsblech) auf der GAW festspannt.
Gruß Michael
Leider bekomme ich kein Bild hier eingestellt.

Meine XRV 750 hat ja das gleiche Problem. Dort gibt es ein Zubehör-Ritzel, das sich über zwei "Halbmonde" (anstatt Sicherungsblech) auf der GAW festspannt.
Gruß Michael
Man muss die Dinge auch mal so ignorieren, wie sie sind.
Re: Ausgangswelle
Was mag das Teil wiegen?
Teuer ist es obendrein...
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Re: Ausgangswelle
Ja genau das ist das Ritzel. Das ist nicht nur teuer, sondern sauteuer. Funktioniert aber hervorragend. Trägt über die gesamte GAW Verzahnung. Der Wechsel der GAW ist z.B. bei der XRV 750 ein echter Act, sofern man noch ein passendes Ersatzteil bekommt. Falls es das für die CRF geben würde, ....... 

Man muss die Dinge auch mal so ignorieren, wie sie sind.
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Re: Ausgangswelle
Moin, schlechte Nachrichten, bei mir ist nun zum
2 ten mal die Ausgangswelle nach 43Tkm defekt. Das
Festsetzten hat wohl nichts gebracht, wie auf den Fotos zu
sehen ist. Man kann sogar den kleinen Teil der Welle sehen,
(ca. 1 mm) der durch das Festsetzen des Ritzels nicht verschlissen ist.
Nach der ersten Reparatur nach 2Tkm, dann in Benin nach 9
Tkm, und Luanda 18Tkm nachgesehen. In Windhoek war die Welle
nach 20Tkm defekt. Wenn man sich die Fotos aus Benin anschaut, war
da schon Kontakterosion zu sehen. In Luanda ganz leichte
Verschleißerscheinungen an der Welle, Ritzel getauscht und dann
in Windhoek nach 2Tkm fast nur Piste Welle und Ritzel defekt.
Hätte das jetzt in Windhoek reparieren können, aber wann passiert es das
nächste mal. Da ich nicht weiß, was ich falsch gemacht habe, und meine
anderen Kettenmotorräder mehrere 100 Tkm ohne Probleme mit der Verzahnung
der Welle und des Ritzels gelaufen haben, habe ich die Reise schweren Herzens
abgebrochen. Ende November wird die Maschine in Hamburg ankommen.
Alles andere vom Hyperpro Fahrwerk bis den Motor hat auch bei großer Hitze
hervorragend funktioniert. Kein einziges Problem gehabt. Ich habe extremst auf die
Pflege der Kette und Spannung geachtet, und die Kette sowie Rad und beide Ritzel
waren außen in einen hervorragenden Zustand, auch dank des Ölers. Den 2 ten Kettensatz,
habe ich bis Windhoek nicht gebraucht.
Gruss Reiner
2 ten mal die Ausgangswelle nach 43Tkm defekt. Das
Festsetzten hat wohl nichts gebracht, wie auf den Fotos zu
sehen ist. Man kann sogar den kleinen Teil der Welle sehen,
(ca. 1 mm) der durch das Festsetzen des Ritzels nicht verschlissen ist.
Nach der ersten Reparatur nach 2Tkm, dann in Benin nach 9
Tkm, und Luanda 18Tkm nachgesehen. In Windhoek war die Welle
nach 20Tkm defekt. Wenn man sich die Fotos aus Benin anschaut, war
da schon Kontakterosion zu sehen. In Luanda ganz leichte
Verschleißerscheinungen an der Welle, Ritzel getauscht und dann
in Windhoek nach 2Tkm fast nur Piste Welle und Ritzel defekt.
Hätte das jetzt in Windhoek reparieren können, aber wann passiert es das
nächste mal. Da ich nicht weiß, was ich falsch gemacht habe, und meine
anderen Kettenmotorräder mehrere 100 Tkm ohne Probleme mit der Verzahnung
der Welle und des Ritzels gelaufen haben, habe ich die Reise schweren Herzens
abgebrochen. Ende November wird die Maschine in Hamburg ankommen.
Alles andere vom Hyperpro Fahrwerk bis den Motor hat auch bei großer Hitze
hervorragend funktioniert. Kein einziges Problem gehabt. Ich habe extremst auf die
Pflege der Kette und Spannung geachtet, und die Kette sowie Rad und beide Ritzel
waren außen in einen hervorragenden Zustand, auch dank des Ölers. Den 2 ten Kettensatz,
habe ich bis Windhoek nicht gebraucht.
Gruss Reiner