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von Maxx18 » Donnerstag 11. Dezember 2025, 16:59
Ganz so schlimm ist der Etikettenschwindel nicht. Was in dem jeweiligen Land gemacht werden muss, damit er sagen kann "Made in Germany" ist schon etwas mehr als ein paar Schrauben anzudrehen.
Ein Motorrad darf das Label "Made in Germany" tragen, wenn:
- Das Design und die Ingenieursleistung in Deutschland erbracht wurden.
- Die maßgeblichen, qualitätsbestimmenden Komponenten (wie der Motor) in Deutschland hergestellt oder wesentlich verarbeitet werden.
- Die Endmontage in Deutschland stattfindet.
Der deutsche Anteil an der Wertschöpfung des Endprodukts muss erheblich sein (als grober Richtwert werden oft mindestens 50% des Herstellungswerts genannt, obwohl dies kein festgeschriebenes Gesetz ist).
D.h. die Rieju Aventura Rally 307 ist ein Hybridprodukt. Rieju betont die Entwicklung und Endmontage in Spanien, aber es scheint so, dass fast alles andere aus China stammt, eventuell (wie oben gesagt) ist sie dort bereits unter anderem Namen und optisch verändert auf dem Markt. Also wird Rieju nicht behaupten "Made in Spain", nur "entwickelt in Spanien".
Da die Chinesen und andere Asiaten mit enormer Geschwindigkeit die Qualität steigern und auch in der Lage sind, hohe Qualität zu liefern, bin ich selber nicht so besorgt. Ich hoffe nur, dass die Qualitätssicherung funktioniert.
Ich erinnere mich noch, wie BMW seine Autoproduktion in Spartanburg in USA aufbaute. Das war für die deutschen Ingenieure und Manager ein grausame Zeit. Es dauerte lange, bis die Produktion und Montage einigermaßen erträglich und akzeptabel wurde. Ob sie mittlerweile , nach so viel Jahren, deutsches Niveau erreicht haben? Ich bin skeptisch.
Ich werde auf jeden Fall berichten, wie die Rieju ist. Werde sie dieses Jahr wohl noch bekommen und in 2026 zulassen.
Dreck ist nicht nur Schmutz, sondern auch Schutz!